Der Begriff Nesthocker bezeichnet junge Erwachsene, welche nach Abschluss der Adoleszenz weiterhin (oder wieder) im elterlichen Haushalt leben. Die in diesem Zusammenhang auch oft verwendete Bezeichnung Hotel Mama spielt auf die traditionelle Rollenverteilung an, bei der typische Aufgaben im Haushalt wie z.B. Waschen der Wäsche meist der Mutter zugeschrieben werden.
Gemäß Daten von Eurostat verlassen junge Menschen in Europa im Durchschnitt im Alter von gut 26 Jahren das Elternhaus. Die längste Zeit bis zum Auszug verbringen dabei junge Menschen in Kroatien, die im Durchschnitt bis zum Alter von über 33 Jahren im Elternhaus wohnen bleiben. Junge Menschen in Finnland hingegen ziehen besonders früh aus, im Durchschnitt mit 21 Jahren. In Österreich ziehen junge Erwachsene im Durchschnitt mit etwa 25 Jahren aus, während junge Erwachsene in Deutschland im Durchschnitt etwas früher, nämlich durchschnittlich mit knapp 24 Jahren ausziehen.
Die Gründe für die großen Altersdifferenzen sind sowohl kultureller als auch wirtschaftlicher Natur. So hat in Nordeuropa die Selbstständigkeit einen hohen kulturellen Stellenwert und der Auszug markiert einen bedeutenden Schritt ins Erwachsenenleben. Im Süden hingegen spielt der Familienverbund eine bedeutendere Rolle und ein später Auszug ist gesellschaftlich eher akzeptabel.
Ausschlaggebend dürften in den meisten Fällen jedoch wirtschaftliche Gründe sein. Die Verlängerung der Ausbildungszeiten und der damit verbundene geringe Verdienst, die Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt sowie insbesondere in Universitätsstädten steigende Mieten und Nebenkosten, lassen den Auszug für viele junge Erwachsene zu einer kaum zu bewältigenden finanziellen Herausforderung werden. In südeuropäischen Ländern wie Spanien oder Italien ist insbesondere auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit ein Problem auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Denn ohne eigene finanzielle Mittel gestaltet sich der Auszug von zu Hause natürlich schwierig bis unmöglich.
Gründe für die in Europa zu beobachtenden Geschlechterdifferenzen
In Europa beginnen Frauen üblicherweise in einem jüngeren Alter eine Partnerschaft als Männer. Folglich sind sie in der Regel auch jünger, wenn sie mit einem Partner zusammenziehen und entsprechend früher ziehen Frauen im Durchschnitt statistisch von Zuhause aus. Zudem wird insbesondere in den eher konservativen Ländern Europas auch heute noch von Männern erwartet, dass sie mit ihrem Einkommen eine Familie ernähren können. Somit dauert es für Männer länger, dass erforderliche Einkommensniveau zu erreichen.
Stand: Juni 2024
Daten Eurostat: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-eurostat-news/-/EDN-20190514-1?inheritRedirect=true&redirect=%2Feurostat%2Fde
Tags: Hotel Mama Nestling Nesthocker Christos Yiannopoulos Mammismo Generation boomerang Juvenalisierung Adoleszenzverspätungen Postadoleszenz Klaus Hurrelmann NEET Not in Education Employment or Training Hikikomori Japan Parasitärer Single Muttersöhnchen Statistisches Bundesamt Mikrozensus Eurostat
Gemäß Daten von Eurostat verlassen junge Menschen in Europa im Durchschnitt im Alter von gut 26 Jahren das Elternhaus. Die längste Zeit bis zum Auszug verbringen dabei junge Menschen in Kroatien, die im Durchschnitt bis zum Alter von über 33 Jahren im Elternhaus wohnen bleiben. Junge Menschen in Finnland hingegen ziehen besonders früh aus, im Durchschnitt mit 21 Jahren. In Österreich ziehen junge Erwachsene im Durchschnitt mit etwa 25 Jahren aus, während junge Erwachsene in Deutschland im Durchschnitt etwas früher, nämlich durchschnittlich mit knapp 24 Jahren ausziehen.
Die Gründe für die großen Altersdifferenzen sind sowohl kultureller als auch wirtschaftlicher Natur. So hat in Nordeuropa die Selbstständigkeit einen hohen kulturellen Stellenwert und der Auszug markiert einen bedeutenden Schritt ins Erwachsenenleben. Im Süden hingegen spielt der Familienverbund eine bedeutendere Rolle und ein später Auszug ist gesellschaftlich eher akzeptabel.
Ausschlaggebend dürften in den meisten Fällen jedoch wirtschaftliche Gründe sein. Die Verlängerung der Ausbildungszeiten und der damit verbundene geringe Verdienst, die Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt sowie insbesondere in Universitätsstädten steigende Mieten und Nebenkosten, lassen den Auszug für viele junge Erwachsene zu einer kaum zu bewältigenden finanziellen Herausforderung werden. In südeuropäischen Ländern wie Spanien oder Italien ist insbesondere auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit ein Problem auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Denn ohne eigene finanzielle Mittel gestaltet sich der Auszug von zu Hause natürlich schwierig bis unmöglich.
Gründe für die in Europa zu beobachtenden Geschlechterdifferenzen
In Europa beginnen Frauen üblicherweise in einem jüngeren Alter eine Partnerschaft als Männer. Folglich sind sie in der Regel auch jünger, wenn sie mit einem Partner zusammenziehen und entsprechend früher ziehen Frauen im Durchschnitt statistisch von Zuhause aus. Zudem wird insbesondere in den eher konservativen Ländern Europas auch heute noch von Männern erwartet, dass sie mit ihrem Einkommen eine Familie ernähren können. Somit dauert es für Männer länger, dass erforderliche Einkommensniveau zu erreichen.
Stand: Juni 2024
Daten Eurostat: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-eurostat-news/-/EDN-20190514-1?inheritRedirect=true&redirect=%2Feurostat%2Fde
Tags: Hotel Mama Nestling Nesthocker Christos Yiannopoulos Mammismo Generation boomerang Juvenalisierung Adoleszenzverspätungen Postadoleszenz Klaus Hurrelmann NEET Not in Education Employment or Training Hikikomori Japan Parasitärer Single Muttersöhnchen Statistisches Bundesamt Mikrozensus Eurostat