Im Jahr 2005 waren die Preise für digitale Spiegelreflexkameras der Einsteigerklasse mit der Canon EOS 350 D endgültig auf unter 1000 Euro gefallen. Dies machte nach damaligen Standards recht leistungsfähige Digitalkameras auch für Menschen außerhalb der Gruppe der Fotoenthusiasten zugänglich und die Digitalfotografie trat endgültig ihren Siegeszug an.
Fotoplattformen wie Fotolia (nunmehr Adobe Stock) befanden sich noch im Aufbau. Um ein umfangreiches Portfolio anbieten zu können und als Stockagentur für viele Kunden attraktiv zu werden, bedurfte es aber einer großen Anzahl an Bildern. Die Prämisse der Stockagenturen war in den Anfangsjahren daher Masse vor Klasse und es war als Fotograf relativ leicht Bilder zu platzieren.
Halbwegs talentierte Fotografen begannen, Urlaubsbilder ihrer mehr oder minder exotischen Reiseziele bei den Fotoagenturen einzureichen. Dies geschah irgendwann in so großem Umfang, dass etwas später selbst die Massenmedien Artikel zu Thema brachten. So titelte z.B. der Spiegel im Jahr 2009 "Umsatz mit Urlaubsbildern" und nährte den Traum mancher Menschen sich den Jahresurlaub durch ein paar gelungene Schnappschüsse finanzieren zu können. [1]
Die Realität sah und sieht freilich anders aus. Abgesehen von den ersten paar Jahren der Stockagenturen in denen alles angenommen wurde, scheitern Fotoanfänger meist bereits an der Annahme ihrer Fotos. Da gut etablierte Agenturen wie Adobe Stock, Shutterstock, etc. mittlerweile über Portfolios von um die 200 Millionen Bildern verfügen, müssen sie nicht mehr jedes Bild annehmen um ihr Angebot weiter zu vergrößern. Die technische Qualität der Digitalfotografie hat sich zudem allgemein enorm verbessert, sodass die Agenturen insgesamt höhere Qualitätsanforderungen stellen können.
Darüber hinaus ist nicht nur die Produktqualität gestiegen, sondern mit zunehmender Marktdurchdringung der Digitalfotografie auch die Zahl der Fotoverkäufer. Während die Stockagenturen in den Anfangsjahren von professionellen Fotografen gemieden wurden, sind die Agenturen mittlerweile schwer zu ignorieren und daher auch von vielen Vollzeitfotografen als ein möglicher Vertriebskanal akzeptiert. Zusätzlich gibt es mittlerweile Menschen, die sich auf die professionelle Bildproduktion speziell für Bildagenturen spezialisiert haben. Im Gegensatz zum Fotografen haben sie keinen künstlerischen Anspruch an ihre Bilder, sondern liefern vielmehr technisch perfekte und vor allen Dingen gut verkäufliche Massenware.
In der Folge können die Fotoagenturen mittlerweile aus einem schier endlosen Pool von professionell erstellten Fotografien wählen. Bei den Fotoagenturen herrscht an qualitativ hochwertigen Bildern heute kein Mangel mehr. Sie können es sich daher leisten unter den eingereichten Bildern strenger zu selektieren und die Qualität des Gesamtportfolios sukzessive weiter zu erhöhen.
Die kommerziellen Stock Agenturen bekommen Konkurrenz
Während natürlich nicht alle Hobbyknipser brauchbare Ergebnisse hervorbringen, so gibt es dennoch viele die Enthusiasten die Fotos von exzellenter Qualität produzieren. Ein Teil dieser Fotografen wiederum teilt Bilder mit der Welt ohne dafür ein Entgelt zu verlangen. Sie laden ihre Werke auf frei zugänglichen Plattformen wie z.B. unsplash hoch. Die Qualität der auf unsplash eingereichten Bilder ist dabei erstaunlich.
Da die dort kostenlos erhältlichen Bilder selbst für kommerzielle Zwecke genutzt werden können, wird die Plattform rege von Bloggern und Betreibern von privaten Webseiten genutzt. Für große kommerzielle Fotoagenturen wie Shutterstock mag unsplash keine ernste Bedrohung darstellen. Kleine Boutique Stock Agencies wie Photocase dürften die Konkurrenz aber mittlerweile deutlich spüren.
Stand: August 2019
[1] http://www.spiegel.de/netzwelt/web/microstocks-umsatz-mit-urlaubsbildern-a-650708.html
Tags: Micro Stock Fotografie Fotografie Bild Foto Produzent Lizenz Frei Online Agentur iStockPhoto Shutterstock Photocase Fotolia Dreamstime Reise Landschaft Tier Fotos Menschen Recht am Bild Persönlichkeitsrecht Architektur Fair Use Panorama Freiheit Copyright Markenrechte Trademark
Fotoplattformen wie Fotolia (nunmehr Adobe Stock) befanden sich noch im Aufbau. Um ein umfangreiches Portfolio anbieten zu können und als Stockagentur für viele Kunden attraktiv zu werden, bedurfte es aber einer großen Anzahl an Bildern. Die Prämisse der Stockagenturen war in den Anfangsjahren daher Masse vor Klasse und es war als Fotograf relativ leicht Bilder zu platzieren.
Halbwegs talentierte Fotografen begannen, Urlaubsbilder ihrer mehr oder minder exotischen Reiseziele bei den Fotoagenturen einzureichen. Dies geschah irgendwann in so großem Umfang, dass etwas später selbst die Massenmedien Artikel zu Thema brachten. So titelte z.B. der Spiegel im Jahr 2009 "Umsatz mit Urlaubsbildern" und nährte den Traum mancher Menschen sich den Jahresurlaub durch ein paar gelungene Schnappschüsse finanzieren zu können. [1]
Die Realität sah und sieht freilich anders aus. Abgesehen von den ersten paar Jahren der Stockagenturen in denen alles angenommen wurde, scheitern Fotoanfänger meist bereits an der Annahme ihrer Fotos. Da gut etablierte Agenturen wie Adobe Stock, Shutterstock, etc. mittlerweile über Portfolios von um die 200 Millionen Bildern verfügen, müssen sie nicht mehr jedes Bild annehmen um ihr Angebot weiter zu vergrößern. Die technische Qualität der Digitalfotografie hat sich zudem allgemein enorm verbessert, sodass die Agenturen insgesamt höhere Qualitätsanforderungen stellen können.
Darüber hinaus ist nicht nur die Produktqualität gestiegen, sondern mit zunehmender Marktdurchdringung der Digitalfotografie auch die Zahl der Fotoverkäufer. Während die Stockagenturen in den Anfangsjahren von professionellen Fotografen gemieden wurden, sind die Agenturen mittlerweile schwer zu ignorieren und daher auch von vielen Vollzeitfotografen als ein möglicher Vertriebskanal akzeptiert. Zusätzlich gibt es mittlerweile Menschen, die sich auf die professionelle Bildproduktion speziell für Bildagenturen spezialisiert haben. Im Gegensatz zum Fotografen haben sie keinen künstlerischen Anspruch an ihre Bilder, sondern liefern vielmehr technisch perfekte und vor allen Dingen gut verkäufliche Massenware.
In der Folge können die Fotoagenturen mittlerweile aus einem schier endlosen Pool von professionell erstellten Fotografien wählen. Bei den Fotoagenturen herrscht an qualitativ hochwertigen Bildern heute kein Mangel mehr. Sie können es sich daher leisten unter den eingereichten Bildern strenger zu selektieren und die Qualität des Gesamtportfolios sukzessive weiter zu erhöhen.
Die kommerziellen Stock Agenturen bekommen Konkurrenz
Während natürlich nicht alle Hobbyknipser brauchbare Ergebnisse hervorbringen, so gibt es dennoch viele die Enthusiasten die Fotos von exzellenter Qualität produzieren. Ein Teil dieser Fotografen wiederum teilt Bilder mit der Welt ohne dafür ein Entgelt zu verlangen. Sie laden ihre Werke auf frei zugänglichen Plattformen wie z.B. unsplash hoch. Die Qualität der auf unsplash eingereichten Bilder ist dabei erstaunlich.
Da die dort kostenlos erhältlichen Bilder selbst für kommerzielle Zwecke genutzt werden können, wird die Plattform rege von Bloggern und Betreibern von privaten Webseiten genutzt. Für große kommerzielle Fotoagenturen wie Shutterstock mag unsplash keine ernste Bedrohung darstellen. Kleine Boutique Stock Agencies wie Photocase dürften die Konkurrenz aber mittlerweile deutlich spüren.
Stand: August 2019
[1] http://www.spiegel.de/netzwelt/web/microstocks-umsatz-mit-urlaubsbildern-a-650708.html
Tags: Micro Stock Fotografie Fotografie Bild Foto Produzent Lizenz Frei Online Agentur iStockPhoto Shutterstock Photocase Fotolia Dreamstime Reise Landschaft Tier Fotos Menschen Recht am Bild Persönlichkeitsrecht Architektur Fair Use Panorama Freiheit Copyright Markenrechte Trademark