Bislang wurde primär die Varroa-Milbe für das Bienensterben verantwortlich gemacht. Inwieweit die von der Landwirtschaft ausgebrachten Pflanzenschutzmittel eventuell die Ursache für das Bienensterben sein könnten, ist weiterhin umstritten.
Als Hauptursache des Bienensterbens gilt die Varroose – also der Befall der Population mit der Varroa-Milbe. Daneben werden andere Erkrankungen, Mangelernährung und Genetik sowie die eventuell schädliche Wirkung von Funkstrahlung oder Insektiziden diskutiert.
Die Royal Society kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass die weit verbreiteten Nikotinoide das Nervensystem vieler Blütenbestäuber und insbesondere der Honigbienen zwar beeinflussen, die von den Insekten aufgenommenen Konzentrationen jedoch zu gering sind um große Schäden in den Insektenvölkern hervorrufen zu können.
Allerdings gibt es durchaus auch Hinweise, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landschaft zum Bienensterben in Deutschland zumindest beiträgt. So ließ ein Imker aus Gera nach dem Verlust eines ganzen Bienenvolkes eine große Menge der toten Tiere von einem wissenschaftlichen Institut auf Schadstoffe untersuchen. Das Institut stellte fest, dass die Bienen vermutlich durch den Kontakt mit dem für die Tiere hochgiftigen Wirkstoff Dimethoat getötet worden sind. Da Dimethoat in Pflanzenschutzmitteln enthalten ist und diese nach Ansicht des betroffenen Imkers zur fraglichen Zeit auf Rapsfeldern in der Umgebung von Gera ausgebracht wurden, lässt sich hier durchaus ein Zusammenhang vermuten. Darüber hinaus scheint dieser Fall aus Thüringen frühere Erkenntnisse aus Frankreich zu bestätigen. Dort hatte das Nationale Institut für Agrarforschung im Jahr 2012 nachgewiesen, dass Bienen nach dem Kontakt mit Pestiziden Probleme haben können, zu ihrem Volk zurückzufinden – was im Extremfall zum Tod des Volkes führen kann, wenn die verbliebene Population zu klein wird.
Um mögliche Auswirkungen der Pflanzenschutzmittel auf Bienenvölker zu untersuchen, will die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit nun intensivere Tests für Pestizide durchführen. Allerdings bezweifeln Imkerverbände, dass die Bemühungen der Bundesregierung zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft aufrichtig sind. So ist der entsprechende nationale Aktionsplan in seiner Zielsetzung bereits abgeschwächt worden. Es geht nun nicht mehr darum, den Einsatz von Pestiziden generell zu reduzieren, sondern nur noch um deren "nachhaltigen Einsatz". Das Bundeslandwirtschaftsministerium räumt denn auch ein, dass eine pauschale Mengenreduktion nicht Ziel des Plans ist. Dieses ist vielmehr lediglich eine wie auch immer geartete „Reduktion der mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken und Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und den Naturhaushalt".
Es steht zu befürchten, dass dies viel Gestaltungsspielraum für die Lobbygruppen der chemischen Industrie darstellt.
Stand: August 2014
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/281/1786/20140558.short (englisch)
http://www.bienenmonitoring.org
Tags: Imker Bienen Sterben Stock Honig Pollen Blüten Bestäubung Landwirtschaft Pflanzenschutzmittel Bayer Monsanto Poncho Glyphosat RoundUp Pestizide Dimethoat Nikotinoide Insektizide Gift Umwelt Schädling Varroamilbe Brut Wespe Hornisse Bienen Colony Collapse Disorder Deutsches Bienen-Monitoring Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung BUND
Als Hauptursache des Bienensterbens gilt die Varroose – also der Befall der Population mit der Varroa-Milbe. Daneben werden andere Erkrankungen, Mangelernährung und Genetik sowie die eventuell schädliche Wirkung von Funkstrahlung oder Insektiziden diskutiert.
Die Royal Society kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass die weit verbreiteten Nikotinoide das Nervensystem vieler Blütenbestäuber und insbesondere der Honigbienen zwar beeinflussen, die von den Insekten aufgenommenen Konzentrationen jedoch zu gering sind um große Schäden in den Insektenvölkern hervorrufen zu können.
Allerdings gibt es durchaus auch Hinweise, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landschaft zum Bienensterben in Deutschland zumindest beiträgt. So ließ ein Imker aus Gera nach dem Verlust eines ganzen Bienenvolkes eine große Menge der toten Tiere von einem wissenschaftlichen Institut auf Schadstoffe untersuchen. Das Institut stellte fest, dass die Bienen vermutlich durch den Kontakt mit dem für die Tiere hochgiftigen Wirkstoff Dimethoat getötet worden sind. Da Dimethoat in Pflanzenschutzmitteln enthalten ist und diese nach Ansicht des betroffenen Imkers zur fraglichen Zeit auf Rapsfeldern in der Umgebung von Gera ausgebracht wurden, lässt sich hier durchaus ein Zusammenhang vermuten. Darüber hinaus scheint dieser Fall aus Thüringen frühere Erkenntnisse aus Frankreich zu bestätigen. Dort hatte das Nationale Institut für Agrarforschung im Jahr 2012 nachgewiesen, dass Bienen nach dem Kontakt mit Pestiziden Probleme haben können, zu ihrem Volk zurückzufinden – was im Extremfall zum Tod des Volkes führen kann, wenn die verbliebene Population zu klein wird.
Um mögliche Auswirkungen der Pflanzenschutzmittel auf Bienenvölker zu untersuchen, will die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit nun intensivere Tests für Pestizide durchführen. Allerdings bezweifeln Imkerverbände, dass die Bemühungen der Bundesregierung zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft aufrichtig sind. So ist der entsprechende nationale Aktionsplan in seiner Zielsetzung bereits abgeschwächt worden. Es geht nun nicht mehr darum, den Einsatz von Pestiziden generell zu reduzieren, sondern nur noch um deren "nachhaltigen Einsatz". Das Bundeslandwirtschaftsministerium räumt denn auch ein, dass eine pauschale Mengenreduktion nicht Ziel des Plans ist. Dieses ist vielmehr lediglich eine wie auch immer geartete „Reduktion der mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken und Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und den Naturhaushalt".
Es steht zu befürchten, dass dies viel Gestaltungsspielraum für die Lobbygruppen der chemischen Industrie darstellt.
Stand: August 2014
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/281/1786/20140558.short (englisch)
http://www.bienenmonitoring.org
Tags: Imker Bienen Sterben Stock Honig Pollen Blüten Bestäubung Landwirtschaft Pflanzenschutzmittel Bayer Monsanto Poncho Glyphosat RoundUp Pestizide Dimethoat Nikotinoide Insektizide Gift Umwelt Schädling Varroamilbe Brut Wespe Hornisse Bienen Colony Collapse Disorder Deutsches Bienen-Monitoring Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung BUND