Der Begriff Gratismut bezeichnet eine Haltung, mit der Aussagen/ Handlungen getätigt werden, die keine Risiken, Gefahren oder negative Konsequenzen mit sich bringen, die gesellschaftlich also nichts "kosten", und demnach "gratis" sind.
Menschen mit Gratismut loben sich selbst und andere gerne dafür, dass sie mutig Stellung beziehen. Die Prämisse für echten Mut ergibt sich jedoch aus möglichen Risiken, Gefahren und/oder negativen Konsequenzen. Genau dies ist bei der Demonstration von Gratismut aber nicht der Fall. Die ihren Gratismut vorführenden Gutmenschen können sich sicher sein, dass ihre vermeintlich heldenhaften Handlungen für sie keine potenziell zu erleidenden Nachteile mit sich bringen, da sie mit ihrem opportunistisches Verhalten lediglich die dominierende Meinung regurgitieren.
Die mit der demonstrativ zur Schau gestellten Zivilcourage implizierte moralische Selbstüberhöhung wird in ihrer haltlosen und arroganten Anmaßung dabei meist entweder nicht verstanden oder bewusst ignoriert. Da sich der protestierende Gutmensch aber ohnehin im Besitz der moralischen Überlegenheit wähnt, gibt es keine Notwendigkeit, die eigene, vermeintlich hehre Position zu überdenken und ggf. zu korrigieren.
Problematisch ist zudem, dass die Inszenierung der Opportunisten und Narzissten von den Massenmedien meist unkritisch begleitet wird. Viele Autoren beklatschen die Selbstdarstellung, den Drang gesehen und für mutig gehalten zu werden. Dies ist wenig verwunderlich, denn Journalisten selbst sind selbst oft Teil dieser Gruppe.
Tatsächlich sind es jedoch die global operierenden Konzerne, die das Phänomen Gratismut sehr gut illustrieren. Wenn vermeintlich progressive Unternehmen sich mit Gratismut schmücken wollen und z.B. im Pride Monat Juni alljährlich ihre Internet-Auftritte mit den Regenbogenfarben verzieren, geschieht das fast ausschließlich in der westlichen Welt. Also dort, wo die Konzerne Zustimmung und Lob von Medien und Zivilgesellschaft erwarten. In islamischen Ländern hingegen halten sich die Unternehmen mit ihrem Bekenntnis zur sexuellen Vielfalt lieber zurück, denn ein solches Bekenntnis könnte dort tatsächlich negative Konsequenzen haben. Den Mut in den dortigen Märkten potentielle Käufer zu verprellen und Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen, haben die Unternehmen also nicht. So wird sichtbar, was Gratismut im Kern wirklich ist: eitle Selbstdarstellung.
Stand: Februar 2024
Tags: Hans Magnus Enzensberger Influencer Soziale Medien Klimaaktivist Letzte Generation Fridays for Future Balkonklatscher Refugees Welcome Teddy Gutmensch Bessermensch Demos gegen Rechts Nazis politisch korrekt woke queer trans pride greenwashing virtue signaling Soziale Medie
Menschen mit Gratismut loben sich selbst und andere gerne dafür, dass sie mutig Stellung beziehen. Die Prämisse für echten Mut ergibt sich jedoch aus möglichen Risiken, Gefahren und/oder negativen Konsequenzen. Genau dies ist bei der Demonstration von Gratismut aber nicht der Fall. Die ihren Gratismut vorführenden Gutmenschen können sich sicher sein, dass ihre vermeintlich heldenhaften Handlungen für sie keine potenziell zu erleidenden Nachteile mit sich bringen, da sie mit ihrem opportunistisches Verhalten lediglich die dominierende Meinung regurgitieren.
Die mit der demonstrativ zur Schau gestellten Zivilcourage implizierte moralische Selbstüberhöhung wird in ihrer haltlosen und arroganten Anmaßung dabei meist entweder nicht verstanden oder bewusst ignoriert. Da sich der protestierende Gutmensch aber ohnehin im Besitz der moralischen Überlegenheit wähnt, gibt es keine Notwendigkeit, die eigene, vermeintlich hehre Position zu überdenken und ggf. zu korrigieren.
Problematisch ist zudem, dass die Inszenierung der Opportunisten und Narzissten von den Massenmedien meist unkritisch begleitet wird. Viele Autoren beklatschen die Selbstdarstellung, den Drang gesehen und für mutig gehalten zu werden. Dies ist wenig verwunderlich, denn Journalisten selbst sind selbst oft Teil dieser Gruppe.
Tatsächlich sind es jedoch die global operierenden Konzerne, die das Phänomen Gratismut sehr gut illustrieren. Wenn vermeintlich progressive Unternehmen sich mit Gratismut schmücken wollen und z.B. im Pride Monat Juni alljährlich ihre Internet-Auftritte mit den Regenbogenfarben verzieren, geschieht das fast ausschließlich in der westlichen Welt. Also dort, wo die Konzerne Zustimmung und Lob von Medien und Zivilgesellschaft erwarten. In islamischen Ländern hingegen halten sich die Unternehmen mit ihrem Bekenntnis zur sexuellen Vielfalt lieber zurück, denn ein solches Bekenntnis könnte dort tatsächlich negative Konsequenzen haben. Den Mut in den dortigen Märkten potentielle Käufer zu verprellen und Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen, haben die Unternehmen also nicht. So wird sichtbar, was Gratismut im Kern wirklich ist: eitle Selbstdarstellung.
Stand: Februar 2024
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