Geschlechterrollen sind all jene dem Individuum zugewiesene Verhaltensweisen, welche in einer Kultur für ein bestimmtes Geschlecht als typisch und akzeptabel angesehen werden. Außerdem umfasst die Geschlechterrolle die individuellen Verhaltensweisen einer Person, die sie mit ihrer Geschlechtsidentität in Verbindung bringt oder mit denen sie die eigene Identität zum Ausdruck bringen will.
Inzwischen wird häufiger zwischen biologischem Geschlecht und soziologisch/ psychologisch Geschlecht (Gender) unterschieden, um die gesellschaftlich/ kulturellen Geschlechterrollen von den biologischen Gegebenheiten (weiblich/männlich) zu unterscheiden.
Je nach Geschlechtszugehörigkeit, unterscheiden sich die gesellschaftlichen Erwartungen und Normen. So werden z.B. Frauen in der westlichen Kultur eher Eigenschaften wie Abhängigkeit, Passivität, Zurückhaltung, Einfühlungsvermögen sowie jugendliche sexuelle Attraktivität zugewiesen. Bei Männern sind es u. A. Durchsetzungsfähigkeit, Dominanz, Gefühlsunterdrückung und Unabhängigkeit.
Was bei einem Mann als Selbstverständlichkeit erwartet oder als akzeptabel zugestanden wird, wird bei Frauen mitunter als Fehlverhalten angesehen, und umgekehrt. Sowohl Frauen als auch Männer sanktionieren solches Fehlverhalten.
Neben allgemeinen Erwartungen von männlichen und weiblichen Eigenschaften bestehen auch Erwartungen bezüglich ihrer Tätigkeiten. Die Rolle der Frau umfasst oft Tätigkeiten mit sozialer Ausrichtung wie Fürsorge, Pflege, Erziehung und des Dienstes. Die Rolle des Mannes hingegen setzt sich vor allem mit der sachlichen Welt auseinander. Durch diese polarisierten Rollenerwartungen, sind gesellschaftliche Positionen, wie der Beruf, Wirtschaft, Politik und Familie teilweise bereits vorgegeben. Es ist sowohl für Männer als auch für Frauen mit mehr Mühe verbunden geschlechteratypische Tätigkeiten auszuüben.
Rollenverhalten wird von klein auf erlernt
Sowohl innerhalb der eigenen Familie, als auch im größeren gesellschaftlichen Rahmen werden im Zuge der Sozialisation die Menschen in ihren Rollen beobachtet. Aus den beobachteten typischen Berufs- und Familienrollen der beiden biologischen Geschlechter werden Schlüsse in Bezug auf Mann und Frau getroffen. Das beobachtete Rollenverhalten wird gleichgesetzt mit den tatsächlichen (Charakter-) Eigenschaften der Rolleninhaber. Dabei wird meist nicht bedacht, dass das gezeigte Verhalten selbst oft auf Rollenerwartungen zurückzuführen ist und nicht auf individuelle Charaktereigenschaften der Person.
Feministischer Unsinn
Die traditionell definierten Geschlechterrollen legitimieren gesellschaftlich definierte Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Gemäß feministischer Theorie dienen diese Verhaltensvorschriften dazu, die vermeintlich bestehende Geschlechterhierarchie in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Werden präskriptive Geschlechterstereotype verletzt, so führt dies oft zu Verwirrung und laut Feministinnen auch Aggression und sozialen Sanktionen. Tatsächlich ist es allerdings oft so, dass nicht die Verletzung der sozialen Norm an sich, sondern vielmehr die Art und Weise wie dies geschieht, der Anlass für die negative Reaktion gegenüber der Frau ist. So schreiben präskriptive Geschlechterstereotype Männern z.B. Durchsetzungsvermögen zu, wohingegen selbiges bei Frauen angeblich als herrisch empfunden wird. Tatsächlich wird hier oft lediglich der feine Unterschied zwischen Selbstsicherheit und aufgesetztem Dominanzgebaren verkannt. Letzteres wird von Gegenüber meist nicht positiv aufgenommen.
Auflösung der klassischen Geschlechterrollen
Feministinnen argumentieren, dass die vom Feminismus angestrebte Auflösung der klassischen Geschlechterrollen auch den Männern zugutekommt. Dies ist insofern korrekt als dass Männer dann die Wahlfreiheit bekämen, welche für Frauen schon lange Realität ist. Die um die „weiblichen“ Komponenten erweiterte neue Rolle brächte den Männern neue Freiheiten. Der moderne Mann könnte seine ehemals angestammte Rolle als Versorger der Familie verweigern. Zumindest theoretisch. Allerdings werden die meisten Männer in der Realität Schwierigkeiten haben eine Frau zu finden, welche die Rolle der Versorgerin vollumfänglich übernehmen möchte. Auch wenn Hausfrauen ihre Tätigkeit für enorm wichtig, anspruchsvoll und anstrengend halten: im Vergleich zur Vollzeit-Erwerbstätigkeit ist es meist der nettere Job. Mit steigender gesellschaftlicher Akzeptanz werden sich langfristig mehr Männer finden, welche die Hausarbeit übernehmen und Frau arbeiten lassen. Dies wird für Frauen langfristig unangenehme Folgen haben: Umso mehr sich die Männer aus dem Berufsleben zurückziehen, umso mehr wird die für Frauen vormals freiwillige Berufstätigkeit t zur Notwendigkeit werden.
Stand: Februar 2023
Tags: Soziologie Geschlechtstypisierung Globalstereotype Gender biologisches Geschlecht Charakter soziale Rolle Stereotyp Habitus heteronormativ patriarchalisch Korrespondenzverzerrung
Inzwischen wird häufiger zwischen biologischem Geschlecht und soziologisch/ psychologisch Geschlecht (Gender) unterschieden, um die gesellschaftlich/ kulturellen Geschlechterrollen von den biologischen Gegebenheiten (weiblich/männlich) zu unterscheiden.
Je nach Geschlechtszugehörigkeit, unterscheiden sich die gesellschaftlichen Erwartungen und Normen. So werden z.B. Frauen in der westlichen Kultur eher Eigenschaften wie Abhängigkeit, Passivität, Zurückhaltung, Einfühlungsvermögen sowie jugendliche sexuelle Attraktivität zugewiesen. Bei Männern sind es u. A. Durchsetzungsfähigkeit, Dominanz, Gefühlsunterdrückung und Unabhängigkeit.
Was bei einem Mann als Selbstverständlichkeit erwartet oder als akzeptabel zugestanden wird, wird bei Frauen mitunter als Fehlverhalten angesehen, und umgekehrt. Sowohl Frauen als auch Männer sanktionieren solches Fehlverhalten.
Neben allgemeinen Erwartungen von männlichen und weiblichen Eigenschaften bestehen auch Erwartungen bezüglich ihrer Tätigkeiten. Die Rolle der Frau umfasst oft Tätigkeiten mit sozialer Ausrichtung wie Fürsorge, Pflege, Erziehung und des Dienstes. Die Rolle des Mannes hingegen setzt sich vor allem mit der sachlichen Welt auseinander. Durch diese polarisierten Rollenerwartungen, sind gesellschaftliche Positionen, wie der Beruf, Wirtschaft, Politik und Familie teilweise bereits vorgegeben. Es ist sowohl für Männer als auch für Frauen mit mehr Mühe verbunden geschlechteratypische Tätigkeiten auszuüben.
Rollenverhalten wird von klein auf erlernt
Sowohl innerhalb der eigenen Familie, als auch im größeren gesellschaftlichen Rahmen werden im Zuge der Sozialisation die Menschen in ihren Rollen beobachtet. Aus den beobachteten typischen Berufs- und Familienrollen der beiden biologischen Geschlechter werden Schlüsse in Bezug auf Mann und Frau getroffen. Das beobachtete Rollenverhalten wird gleichgesetzt mit den tatsächlichen (Charakter-) Eigenschaften der Rolleninhaber. Dabei wird meist nicht bedacht, dass das gezeigte Verhalten selbst oft auf Rollenerwartungen zurückzuführen ist und nicht auf individuelle Charaktereigenschaften der Person.
Feministischer Unsinn
Die traditionell definierten Geschlechterrollen legitimieren gesellschaftlich definierte Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Gemäß feministischer Theorie dienen diese Verhaltensvorschriften dazu, die vermeintlich bestehende Geschlechterhierarchie in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Werden präskriptive Geschlechterstereotype verletzt, so führt dies oft zu Verwirrung und laut Feministinnen auch Aggression und sozialen Sanktionen. Tatsächlich ist es allerdings oft so, dass nicht die Verletzung der sozialen Norm an sich, sondern vielmehr die Art und Weise wie dies geschieht, der Anlass für die negative Reaktion gegenüber der Frau ist. So schreiben präskriptive Geschlechterstereotype Männern z.B. Durchsetzungsvermögen zu, wohingegen selbiges bei Frauen angeblich als herrisch empfunden wird. Tatsächlich wird hier oft lediglich der feine Unterschied zwischen Selbstsicherheit und aufgesetztem Dominanzgebaren verkannt. Letzteres wird von Gegenüber meist nicht positiv aufgenommen.
Auflösung der klassischen Geschlechterrollen
Feministinnen argumentieren, dass die vom Feminismus angestrebte Auflösung der klassischen Geschlechterrollen auch den Männern zugutekommt. Dies ist insofern korrekt als dass Männer dann die Wahlfreiheit bekämen, welche für Frauen schon lange Realität ist. Die um die „weiblichen“ Komponenten erweiterte neue Rolle brächte den Männern neue Freiheiten. Der moderne Mann könnte seine ehemals angestammte Rolle als Versorger der Familie verweigern. Zumindest theoretisch. Allerdings werden die meisten Männer in der Realität Schwierigkeiten haben eine Frau zu finden, welche die Rolle der Versorgerin vollumfänglich übernehmen möchte. Auch wenn Hausfrauen ihre Tätigkeit für enorm wichtig, anspruchsvoll und anstrengend halten: im Vergleich zur Vollzeit-Erwerbstätigkeit ist es meist der nettere Job. Mit steigender gesellschaftlicher Akzeptanz werden sich langfristig mehr Männer finden, welche die Hausarbeit übernehmen und Frau arbeiten lassen. Dies wird für Frauen langfristig unangenehme Folgen haben: Umso mehr sich die Männer aus dem Berufsleben zurückziehen, umso mehr wird die für Frauen vormals freiwillige Berufstätigkeit t zur Notwendigkeit werden.
Stand: Februar 2023
Tags: Soziologie Geschlechtstypisierung Globalstereotype Gender biologisches Geschlecht Charakter soziale Rolle Stereotyp Habitus heteronormativ patriarchalisch Korrespondenzverzerrung