Heightism beschreibt die Diskriminierung aufgrund von Körperlänge.
Ähnlich wie bei Bewertung der Attraktivität als Ganzes, wird die Körperlänge mit Gesundheit, sozialem Status und (beruflichem) Erfolg in Verbindung gebracht. Menschen mit einer Körperlänge leicht über dem Durchschnitt wird mehr Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, und größeres Führungspotential zugeschrieben. [1]
Das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.) wertete im Jahr 2004 die Daten des vom DIW Berlin erhobenen Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) aus, und kam zu dem Schluss, dass in Deutschland ein Zusammenhang zwischen Körperlänge und Einkommen besteht. Die Autoren Timothy A. Judge und Daniel M. Cable kamen in ihrem ebenfalls im Jahr 2004 veröffentlichten Artikel zu demselben Ergebnis für den englischsprachigen Raum. [2] [3]
Wie auch andere Formen der Diskriminierung findet Heightism oft nicht offen, sondern subtil statt. Allerdings war es bis vor nicht allzu langer Zeit durchaus üblich, dass z.B. von Stewardessen eine Körperlänge erwartet wurde welche eher ästhetischen denn praktische Gründe hatte. Mittlerweile sind die Anforderungen auf das zur Ausübung des Jobs notwendige Maß reduziert worden.
Gesetze speziell gegen Diskriminierung aufgrund der Körperlänge bestehen nur in wenigen Ländern. Unter anderem deswegen, da ein Nachweis und die Durchsetzung sehr schwierig wären. [4]
Seit der Jahrtausendwende hat sich das Bewusstsein für viele Arten der Diskriminierung deutlich erhöht. Viele Verhaltensweisen und Aussagen werden mittlerweile zu Recht als nicht mehr akzeptabel angesehen. Die Diskriminierung aufgrund von Körperlänge wird jedoch bis heute in großen Teilen der Gesellschaft nicht als problematisch betrachtet.
So erfahren insbesondere kleine Männer nicht nur Diskriminierung im beruflichen Umfeld. Sie sind auch im Alltag oft dem mehr oder weniger offenen Spott ihrer Mitmenschen ausgesetzt. Selbst wenn sie trotz ihrer Größe wichtige Ämter bekleiden oder machtvolle Postionen innehaben, wird ihre Körperlänge spöttisch kommentiert: So titelte zum Beispiel SPIEGEL online am 09.06.2010: "Sarkozys Problème Kleiner Präsident, große Beschützer" oder die WELT am 31.03.2013 „Der geheime Plan des kleinen Kim Jong-un.“ [5]
Das gravierendste Problem ergibt sich für kleine Männer jedoch bei der Partnerwahl. Studien ergeben immer wieder, dass Frauen sich einen Partner wünschen, der größer ist als sie selbst. Der Pool an möglichen Partnerinnen verengt sich für kleine Männer damit auf eine ziemlich begrenzte Zahl von Frauen. [6] In der Konsequenz haben sehr kleine Männer weniger Sexualpartner. [7]
Stand: Juli 2022
[1] The height leadership advantage in men and women: Testing evolutionary psychology predictions about the perceptions of tall leaders
https://professormarkvanvugt.com/images/files/heighlteadeshipGPIR.pdf
[2] https://www.diw.de/de/diw_02.c.242689.de/pressemitteilungen.html?id=diw_01.c.10431.de
[3] http://www.timothy-judge.com/Height%20paper--JAP%20published.pdf
[4] https://scholarship.law.wm.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1005&context=studentpubs
[5] https://www.spiegel.de/panorama/leute/sarkozys-probleme-kleiner-praesident-grosse-beschuetzer-a-699554.html
[6] Conditional mate preferences: Factors influencing preferences for height
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0191886907002814
[7] http://evp.sagepub.com/content/13/3/1474704915604563.full.pdf+html
Tags: body-shaming short-shaming Heightism Saul Feldman American Sociological Association Tanya Osensky Partnerwahl Diskriminierung Beruf
Ähnlich wie bei Bewertung der Attraktivität als Ganzes, wird die Körperlänge mit Gesundheit, sozialem Status und (beruflichem) Erfolg in Verbindung gebracht. Menschen mit einer Körperlänge leicht über dem Durchschnitt wird mehr Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, und größeres Führungspotential zugeschrieben. [1]
Das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.) wertete im Jahr 2004 die Daten des vom DIW Berlin erhobenen Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) aus, und kam zu dem Schluss, dass in Deutschland ein Zusammenhang zwischen Körperlänge und Einkommen besteht. Die Autoren Timothy A. Judge und Daniel M. Cable kamen in ihrem ebenfalls im Jahr 2004 veröffentlichten Artikel zu demselben Ergebnis für den englischsprachigen Raum. [2] [3]
Wie auch andere Formen der Diskriminierung findet Heightism oft nicht offen, sondern subtil statt. Allerdings war es bis vor nicht allzu langer Zeit durchaus üblich, dass z.B. von Stewardessen eine Körperlänge erwartet wurde welche eher ästhetischen denn praktische Gründe hatte. Mittlerweile sind die Anforderungen auf das zur Ausübung des Jobs notwendige Maß reduziert worden.
Gesetze speziell gegen Diskriminierung aufgrund der Körperlänge bestehen nur in wenigen Ländern. Unter anderem deswegen, da ein Nachweis und die Durchsetzung sehr schwierig wären. [4]
Seit der Jahrtausendwende hat sich das Bewusstsein für viele Arten der Diskriminierung deutlich erhöht. Viele Verhaltensweisen und Aussagen werden mittlerweile zu Recht als nicht mehr akzeptabel angesehen. Die Diskriminierung aufgrund von Körperlänge wird jedoch bis heute in großen Teilen der Gesellschaft nicht als problematisch betrachtet.
So erfahren insbesondere kleine Männer nicht nur Diskriminierung im beruflichen Umfeld. Sie sind auch im Alltag oft dem mehr oder weniger offenen Spott ihrer Mitmenschen ausgesetzt. Selbst wenn sie trotz ihrer Größe wichtige Ämter bekleiden oder machtvolle Postionen innehaben, wird ihre Körperlänge spöttisch kommentiert: So titelte zum Beispiel SPIEGEL online am 09.06.2010: "Sarkozys Problème Kleiner Präsident, große Beschützer" oder die WELT am 31.03.2013 „Der geheime Plan des kleinen Kim Jong-un.“ [5]
Das gravierendste Problem ergibt sich für kleine Männer jedoch bei der Partnerwahl. Studien ergeben immer wieder, dass Frauen sich einen Partner wünschen, der größer ist als sie selbst. Der Pool an möglichen Partnerinnen verengt sich für kleine Männer damit auf eine ziemlich begrenzte Zahl von Frauen. [6] In der Konsequenz haben sehr kleine Männer weniger Sexualpartner. [7]
Stand: Juli 2022
[1] The height leadership advantage in men and women: Testing evolutionary psychology predictions about the perceptions of tall leaders
https://professormarkvanvugt.com/images/files/heighlteadeshipGPIR.pdf
[2] https://www.diw.de/de/diw_02.c.242689.de/pressemitteilungen.html?id=diw_01.c.10431.de
[3] http://www.timothy-judge.com/Height%20paper--JAP%20published.pdf
[4] https://scholarship.law.wm.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1005&context=studentpubs
[5] https://www.spiegel.de/panorama/leute/sarkozys-probleme-kleiner-praesident-grosse-beschuetzer-a-699554.html
[6] Conditional mate preferences: Factors influencing preferences for height
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0191886907002814
[7] http://evp.sagepub.com/content/13/3/1474704915604563.full.pdf+html
Tags: body-shaming short-shaming Heightism Saul Feldman American Sociological Association Tanya Osensky Partnerwahl Diskriminierung Beruf