Eine Umfrage des Institut für Demoskopie Allensbach im Jahr 2009 bestätigte das seit Jahren wachsend negative Image der Lehrer in Deutschland. Die Mehrheit der Befragten hält Lehrer für überforderte, unfähige Jammerlappen, die sich nur wenig engagieren obwohl sie viel Freizeit und Urlaub haben.
Allerdings bescheinigen viele Befragten den Lehrern gleichzeitig auch einen anstrengenden Job zu haben, große Verantwortung zu tragen und an den elterlichen Erziehungsfehlern zu leiden. Die Eltern von Schulkindern sehen die Rolle des Lehrers insgesamt noch etwas differenzierter und bescheinigen den Lehrern redliche Bemühungen bei der Bewältigung einer strapaziösen und verantwortungsvollen Aufgabe. [1]
Insgesamt ist laut Global Teacher Status Index 2013 das Ansehen der Lehrer in Deutschland im Vergleich zu anderen Nationen sehr gering. [2]
Insgesamt ist laut Global Teacher Status Index 2013 das Ansehen der Lehrer in Deutschland im Vergleich zu anderen Nationen sehr gering. [2]
Weinerliche Aussagen wie "Es geht den Eltern nicht darum, dass ich ihren Kindern etwas beibringe. Sie wollen, dass ich gute Noten gebe.“ bestätigen das Image des oft realitätsfernen und überforderten Lehrers. Während die Eltern lange erkannt haben, dass es im Bildungssystem eben nicht um die Vermittlung von Wissen, sondern einzig um die Erzielung guter Noten und eines entsprechenden Abschlusses geht, hegen einige Lehrer noch immer die Vorstellung, sie seien tatsächlich Wissensvermittler, Erzieher oder Vorbilder. Der realitätsblinde Lehrer reagiert entsprechend schockiert, wenn er von den Eltern lediglich als „Dienstleister am Kind“ betrachtet wird. [3]
Gelegentlich entlädt sich der bei den Lehrern aufgestaute Frust in Brandbriefen. Im Jahr 2006 schilderte die Rektorin in einen Brief an den Senat die damals unerträglichen Zustände an der Berliner Rütli-Hauptschule. [4]
Ende des Jahres 2013 beschwerte sich eine Lehrerin aus Hamburg in einem ähnlichen Brandbrief an die Eltern unter anderem darüber, dass die "Kinder bereits um 8 Uhr früh gut gefüllt mit einer Stunde Super RTL, gewalttätigen und blutrünstigen Gameboy-Spielen und einem beachtlichen Blutzuckerspiegel in die Schule [kommen]." Ihrer Meinung nach steht fest: „Wir haben ein Problem mit Aggressionen an unserer Schule.“ Sie selbst versteht ihren fünfseitigen Brief als „Gesprächsgrundlage“. Gleichzeitig stellt sie klar, dass es Ihr Job sei den Kindern etwas beizubringen, nicht, sie zu erziehen.
Jutta Ramin, stellvertretende Vorsitzende des Hamburger Lehrerverbandes sieht falsch verstandene Fürsorge als Grund für das rüde Verhalten der Kinder: "Den Kindern wird nichts mehr abverlangt, sie müssen auf nichts mehr warten, sind daran gewöhnt, dass jedes Bedürfnis sofort erfüllt wird." (Einer der vielen negativen Nebeneffekte der Political Correctness, die keine "Verlierer", sondern nur noch "zweite Sieger" kennt.)
Naturgemäß reagierten viele Eltern auf die Kritik an ihrer Erziehungsarbeit eher verärgert und sind wenig diskussionsbereit. Sie werfen den Lehrern ihrerseits oft mangelnde didaktische und pädagogische Fähigkeiten, fehlendes Durchsetzungsvermögen, etc. vor. Die Fronten sind verhärtet und sowohl den Eltern als auch den Lehrern scheint es an Fähigkeit zur Selbstreflexion zu mangeln.
Gelegentlich entlädt sich der bei den Lehrern aufgestaute Frust in Brandbriefen. Im Jahr 2006 schilderte die Rektorin in einen Brief an den Senat die damals unerträglichen Zustände an der Berliner Rütli-Hauptschule. [4]
Ende des Jahres 2013 beschwerte sich eine Lehrerin aus Hamburg in einem ähnlichen Brandbrief an die Eltern unter anderem darüber, dass die "Kinder bereits um 8 Uhr früh gut gefüllt mit einer Stunde Super RTL, gewalttätigen und blutrünstigen Gameboy-Spielen und einem beachtlichen Blutzuckerspiegel in die Schule [kommen]." Ihrer Meinung nach steht fest: „Wir haben ein Problem mit Aggressionen an unserer Schule.“ Sie selbst versteht ihren fünfseitigen Brief als „Gesprächsgrundlage“. Gleichzeitig stellt sie klar, dass es Ihr Job sei den Kindern etwas beizubringen, nicht, sie zu erziehen.
Jutta Ramin, stellvertretende Vorsitzende des Hamburger Lehrerverbandes sieht falsch verstandene Fürsorge als Grund für das rüde Verhalten der Kinder: "Den Kindern wird nichts mehr abverlangt, sie müssen auf nichts mehr warten, sind daran gewöhnt, dass jedes Bedürfnis sofort erfüllt wird." (Einer der vielen negativen Nebeneffekte der Political Correctness, die keine "Verlierer", sondern nur noch "zweite Sieger" kennt.)
Naturgemäß reagierten viele Eltern auf die Kritik an ihrer Erziehungsarbeit eher verärgert und sind wenig diskussionsbereit. Sie werfen den Lehrern ihrerseits oft mangelnde didaktische und pädagogische Fähigkeiten, fehlendes Durchsetzungsvermögen, etc. vor. Die Fronten sind verhärtet und sowohl den Eltern als auch den Lehrern scheint es an Fähigkeit zur Selbstreflexion zu mangeln.
Einige Probleme mit denen sich Lehrer heute konfrontiert sehen:
- Da einige Eltern selbst mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind, gibt es in dieser Gruppe eine wachsende Erwartungshaltung an die Schulen und Lehrer. Allgemeinbildende Schulen sollen nach der Vorstellung mancher Eltern immer mehr die Wissensvermittlung im Bereich Alltagskompetenz, wie z.B. gesunde Ernährung, fundamentale Wirtschaftskenntnisse oder bewusster Umgang mit Medien übernehmen. (Es versteht sich von selbst, dass Basiskenntnisse und Fähigkeiten wie die genannten natürlich nicht in der Schule, sondern von den Eltern zu vermitteln sind. Lehrer können nicht die Defizite des Elternhauses kompensieren.)
- Überengagierte Eltern. Große Erwartungshaltung, hoher Erfolgsdruck einerseits. Desinteressierte Eltern. Keine Förderung des Kindes im Elternhaus andererseits.
- In den Klassenräumen werden Kinder unterschiedlichster Kulturkreise gemeinsam unterrichtet. Hohes Konflikt- und Aggressionspotential. Wenig Gesprächsbereitschaft. [4]
- Lehrer haben heute keine Handhabe mehr gegenüber auffälligen Schülern.
- Schwache Schulleitung, welche die Interessen der Lehrer nur unzureichend vertritt.
- Häufiges Schreiben von ohnehin meist folgenlosen Berichten, welche die Zeit für die Unterrichtsvorbereitung rauben.
- Offene Feindseligkeit, schwere Beleidigungen und Aggressivität, denen Lehrkräfte im Klassenzimmer von Schülerseite ausgesetzt sind, führen zu einer hohen Quote von ausgebrannten und/ oder alkoholkranken Kollegen. - Was in der Folge die Arbeitslast für die verbleibenden Lehrer weiter steigen lässt. [4]
- Das schlechte Berufsimage macht den Job des Lehrers zunehmend unattraktiv. Durch die unbesetzten Stellen, ein überaltetes Kollegium, etc. verschlimmern sich die Arbeitsbedingungen für die bereits unterrichtenden Lehrer zusätzlich. [1]
- Die bei einigen Lehrern praktizierten Kettenverträge (Jedes Jahr Entlassung vor den Sommerferien und Neueinstellung danach.) durch die Bundesländer sind zum einen Missbrauch des Sozialsystemes durch den Staat selbst und zum anderen tragen die unsicheren Arbeitsverhältnisse zur weiteren Demotivation der Lehrer bei. [5]
In manchen Ländern, wie z.B. in den USA, hängen die Bezahlung des einzelnen Lehrers sowie die Höhe des Schulbudgets insgesamt von dem in standardisierten Tests ermittelten Leistungsniveau der Schüler ab.
Dieses System wird von vielen Menschen generell für gut befunden, denn theoretisch ist es eine plausible Vorgehensweise: Engagierte und fähige Lehrer vermitteln den Schülern fundiertes Wissen und diese erzielen dadurch in den entsprechenden Tests gute Ergebnisse.
Leider sieht die Realität anders aus. Um gute Ergebnisse zu erzielen, halten sich viele Lehrer in diesem System nicht mehr mit Wissensvermittlung an sich auf, sondern bringen den Schülern vielmehr ganz gezielt bei wie bei standardisierten Tests möglichst gute Ergebnisse erzielt werden können. Falls das nicht reicht, werden die Ergebnisse notfalls gefälscht. [6]
Dieses System wird von vielen Menschen generell für gut befunden, denn theoretisch ist es eine plausible Vorgehensweise: Engagierte und fähige Lehrer vermitteln den Schülern fundiertes Wissen und diese erzielen dadurch in den entsprechenden Tests gute Ergebnisse.
Leider sieht die Realität anders aus. Um gute Ergebnisse zu erzielen, halten sich viele Lehrer in diesem System nicht mehr mit Wissensvermittlung an sich auf, sondern bringen den Schülern vielmehr ganz gezielt bei wie bei standardisierten Tests möglichst gute Ergebnisse erzielt werden können. Falls das nicht reicht, werden die Ergebnisse notfalls gefälscht. [6]
_Stand: Dezember 2013
[1] http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/imageproblem-mehrheit-der-deutschen-haelt-lehrer-fuer-ueberfordert-und-unfaehig-a-615636.html
[2] Quelle Chart: Seite 12 des Global Teacher Status Index 2013 Siehe: https://www.varkeygemsfoundation.org/teacherindex
[3] http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/lehrer-erzaehlen-wie-helikopter-eltern-den-schulalltag-beeinflussen-a-916166.html
[4] http://www.spiegel.de/schulspiegel/dokumentiert-notruf-der-ruetli-schule-a-408803.html
[5] http://www.sueddeutsche.de/politik/befristete-beschaeftigung-paedagogen-arbeiten-als-saisonkraefte-1.1670919
[6] http://www.nytimes.com/2013/03/30/us/former-school-chief-in-atlanta-indicted-in-cheating-scandal.html?pagewanted=all&_r=0
Tags: quereinsteiger umschulung ausbildung daf lehrer lehrbeauftragter stellen angebot fern studium lehren im ausland weiter fort bildung berufs bild Beamte Sommer Ferien Pädagogik Didaktik Bildungsforschung Ranking PISA standardisierte Tests Unterricht Helikoptereltern Erziehung Förderung Hartz IV Haupt Schule Zeugnis Bewerbung Gehalt Jobs Berufe Zeitschrift Frust Hilfe für Lehrer Schüler Beziehung Facebook Verbot Soziale Medien Varkey GEMS Foundation Umfrage Global Teacher Status Index 2013 OECD-Ländern Image Respekt Bezahlung Lehrberuf Sozialarbeiter burn out Psyche Supervision
[1] http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/imageproblem-mehrheit-der-deutschen-haelt-lehrer-fuer-ueberfordert-und-unfaehig-a-615636.html
[2] Quelle Chart: Seite 12 des Global Teacher Status Index 2013 Siehe: https://www.varkeygemsfoundation.org/teacherindex
[3] http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/lehrer-erzaehlen-wie-helikopter-eltern-den-schulalltag-beeinflussen-a-916166.html
[4] http://www.spiegel.de/schulspiegel/dokumentiert-notruf-der-ruetli-schule-a-408803.html
[5] http://www.sueddeutsche.de/politik/befristete-beschaeftigung-paedagogen-arbeiten-als-saisonkraefte-1.1670919
[6] http://www.nytimes.com/2013/03/30/us/former-school-chief-in-atlanta-indicted-in-cheating-scandal.html?pagewanted=all&_r=0
Tags: quereinsteiger umschulung ausbildung daf lehrer lehrbeauftragter stellen angebot fern studium lehren im ausland weiter fort bildung berufs bild Beamte Sommer Ferien Pädagogik Didaktik Bildungsforschung Ranking PISA standardisierte Tests Unterricht Helikoptereltern Erziehung Förderung Hartz IV Haupt Schule Zeugnis Bewerbung Gehalt Jobs Berufe Zeitschrift Frust Hilfe für Lehrer Schüler Beziehung Facebook Verbot Soziale Medien Varkey GEMS Foundation Umfrage Global Teacher Status Index 2013 OECD-Ländern Image Respekt Bezahlung Lehrberuf Sozialarbeiter burn out Psyche Supervision