Google Local Guides sind Menschen, die in ihrer Freizeit Rezensionen schreiben, Fragen beantworten oder Fotos von besuchten Orten auf Google Maps posten. Darüber hinaus fügen sie auf Google Maps neue Orte hinzu oder überprüfen Informationen zu bereits bestehenden Orten.
Für jeden Ort, der von einem Local Guide fotografiert, bewertet, bearbeitet oder hinzugefügt wird, werden Punkte vergeben, welche den Guide irgendwann zum nächsten Level aufsteigen lassen. Analog zu Empfehlungsportalen wie Tripadvisor bekommt der Nutzer außer Punkten und virtuellen Abzeichen üblicherweise keine geldwerte Gegenleistung für seine Arbeit.
Um die Local Guides zu motivieren weiterhin unentgeltlich an den Karten zu arbeiten, appelliert Google ganz gezielt an den politisch korrekten Wunsch nach Altruismus. Auch die Auslobigung sozialer Kontakte nebst Anerkennung innerhalb der Peergroup, sowie das System aus Punkten/ Levels sind ein Mittel um die Local Guides aktiv und motiviert zu halten. [1]
Einige Gründe warum Menschen Google Local Guides werden
Sind Googles Karten nichts weiter als mit Straßennamen verzierte Werbeverzeichnisse?
Es ist kein Geheimnis, dass es für Google natürlich um wirtschaftliche Interessen geht, primär die Generierung von Werbeinnahmen. So verkündete Google bereits im Frühjahr 2016, dass die Karten bald mehr aktive Werbeeinblendungen in Form von lokalen Empfehlungen enthalten werden. So können Unternehmen gegen Entgelt z.B. ihren Standort durch das Einblenden ihres Firmenlogos sowohl auf der Karte als auch in der Navigationsfunktion hervorheben lassen. [2] Trotzdem blieb Google Maps über die Jahre weitgehend werbefrei. Anfang des Jahres 2019 äußerten sich führende Manager allerdings erneut zu erweiterten Werbeplänen. [3]
Das Problem ist wie so oft nicht die Werbung an sich, sondern die Tatsache, dass diese nicht immer klar als Werbung gekennzeichnet ist. Was der unbedarfte Nutzer als Liste basierend auf objektiven Kriterien wie örtliche Nähe wahrnimmt, ist in Wahrheit ggf. ein gegen Entgelt entsprechend priorisiertes Ranking. Wer auf seinem Smartphone nach einem Kaffee in der Nähe sucht, bekommt mitunter Starbucks an prominenter Stelle angezeigt. Nicht unbedingt weil die Filiale der Kaffeehauskette am nächsten wäre, sondern weil diese Firma ein guter Werbekunde von Google ist. Mehr noch: Wer online seine Vorliebe für Starbucks bekundet hat, dem könnte Google auf dem Weg zu einem gänzlich anderen Ziel ggf. eine Route vorgeschlagen, welche an einer Filiale von Starbucks vorbeiführt.
Google schafft eigene Wirklichkeit
Mit der Sortierung und Gewichtung der von Google als markant definierten Punkte, schafft das Unternehmen eine zweite Realität der urbanen Umgebung und letztlich eine eigene Wirklichkeit. Wer in Google Maps nicht verzeichnet ist, existiert praktisch nicht. Dies ist natürlich insbesondere für kleine Geschäfte ein Problem. Sie können nicht mit den millionenschweren Werbeetwas der großen Konzerne konkurrieren.
Google Local Guides sollten sich ihrer Rolle im System Google bewusst sein und kritisch hinterfragen. Allerdings können die Local Guides selbst auch indirekt durchaus Einfluss nehmen. So steht es z.B. jedem Local Guide frei, gezielt kleine Diensteanbieter und lokal geführte Geschäfte zu besuchen und die großen Ketten bewusst zu meiden.
Stand: Juni 2019
[1] https://maps.google.com/localguides
[2] https://www.blog.google/products/ads/ads-and-analytics-innovations-for-a-mobile-first-world/ (24. Mai 2016)
[3] https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-04-10/google-flips-the-switch-on-its-next-big-money-maker-maps
Tags: Alphabet Inc. Google Map Maker Maps Point of Interest promoted pins Google My Business Ads Street View Local Guides OpenStreetMap
Für jeden Ort, der von einem Local Guide fotografiert, bewertet, bearbeitet oder hinzugefügt wird, werden Punkte vergeben, welche den Guide irgendwann zum nächsten Level aufsteigen lassen. Analog zu Empfehlungsportalen wie Tripadvisor bekommt der Nutzer außer Punkten und virtuellen Abzeichen üblicherweise keine geldwerte Gegenleistung für seine Arbeit.
Um die Local Guides zu motivieren weiterhin unentgeltlich an den Karten zu arbeiten, appelliert Google ganz gezielt an den politisch korrekten Wunsch nach Altruismus. Auch die Auslobigung sozialer Kontakte nebst Anerkennung innerhalb der Peergroup, sowie das System aus Punkten/ Levels sind ein Mittel um die Local Guides aktiv und motiviert zu halten. [1]
Einige Gründe warum Menschen Google Local Guides werden
- Etwas für andere tun. Wer Rezensionen und Fotos teilt, geänderte Öffnungszeiten aktualisiert oder Orte mit Informationen zur Barrierefreiheit ausstattet, kann aktiv anderen Menschen helfen.
- Gemeinsame Interessen teilen. Über das Forum Local Guides Connect kann der User sich mit Gleichgesinnten austauschen.
- Spaß an der Herausforderung. Nur wenige User schaffen es in die oberen Ränge der Level 8 bis 10.
Sind Googles Karten nichts weiter als mit Straßennamen verzierte Werbeverzeichnisse?
Es ist kein Geheimnis, dass es für Google natürlich um wirtschaftliche Interessen geht, primär die Generierung von Werbeinnahmen. So verkündete Google bereits im Frühjahr 2016, dass die Karten bald mehr aktive Werbeeinblendungen in Form von lokalen Empfehlungen enthalten werden. So können Unternehmen gegen Entgelt z.B. ihren Standort durch das Einblenden ihres Firmenlogos sowohl auf der Karte als auch in der Navigationsfunktion hervorheben lassen. [2] Trotzdem blieb Google Maps über die Jahre weitgehend werbefrei. Anfang des Jahres 2019 äußerten sich führende Manager allerdings erneut zu erweiterten Werbeplänen. [3]
Das Problem ist wie so oft nicht die Werbung an sich, sondern die Tatsache, dass diese nicht immer klar als Werbung gekennzeichnet ist. Was der unbedarfte Nutzer als Liste basierend auf objektiven Kriterien wie örtliche Nähe wahrnimmt, ist in Wahrheit ggf. ein gegen Entgelt entsprechend priorisiertes Ranking. Wer auf seinem Smartphone nach einem Kaffee in der Nähe sucht, bekommt mitunter Starbucks an prominenter Stelle angezeigt. Nicht unbedingt weil die Filiale der Kaffeehauskette am nächsten wäre, sondern weil diese Firma ein guter Werbekunde von Google ist. Mehr noch: Wer online seine Vorliebe für Starbucks bekundet hat, dem könnte Google auf dem Weg zu einem gänzlich anderen Ziel ggf. eine Route vorgeschlagen, welche an einer Filiale von Starbucks vorbeiführt.
Google schafft eigene Wirklichkeit
Mit der Sortierung und Gewichtung der von Google als markant definierten Punkte, schafft das Unternehmen eine zweite Realität der urbanen Umgebung und letztlich eine eigene Wirklichkeit. Wer in Google Maps nicht verzeichnet ist, existiert praktisch nicht. Dies ist natürlich insbesondere für kleine Geschäfte ein Problem. Sie können nicht mit den millionenschweren Werbeetwas der großen Konzerne konkurrieren.
Google Local Guides sollten sich ihrer Rolle im System Google bewusst sein und kritisch hinterfragen. Allerdings können die Local Guides selbst auch indirekt durchaus Einfluss nehmen. So steht es z.B. jedem Local Guide frei, gezielt kleine Diensteanbieter und lokal geführte Geschäfte zu besuchen und die großen Ketten bewusst zu meiden.
Stand: Juni 2019
[1] https://maps.google.com/localguides
[2] https://www.blog.google/products/ads/ads-and-analytics-innovations-for-a-mobile-first-world/ (24. Mai 2016)
[3] https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-04-10/google-flips-the-switch-on-its-next-big-money-maker-maps
Tags: Alphabet Inc. Google Map Maker Maps Point of Interest promoted pins Google My Business Ads Street View Local Guides OpenStreetMap