Energydrink ist die Bezeichnung für Getränke, die gemäß Herstellerangaben eine anregende Wirkung auf den Organismus haben.
Warenkundlich gehören die Getränke zu den frei verkäuflichen koffeinhaltigen Softdrinks. Die für Energydrinks geltenden gesetzlichen Bestimmungen finden sich in der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung. Danach handelt es sich bei Energydrinks um ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, das maximal 320 Milligramm Koffein, respektive 4000mg Taurin pro Liter enthalten darf.
Erfolgreiches Marketing
Die Hersteller von Energydrinks investieren jedes Jahr Millionen Euro in Werbung, insbesondere im Bereich angesagter Trend- und Risikosportarten. Zudem sponsern die Firmen oft Wettkämpfe spektakulärer Extremsportarten oder richten Fun Challenges wie den Red Bull Flugtag aus. Diese Werbestrategie ist bei der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen offensichtlich sehr erfolgreich: Nach Erhebungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren etwa 60 Prozent der Jugendlichen in Deutschland zwischen zehn und 18 Jahren Energydrinks (EFSA 2013). [1]
Neben dem erfolgreich etablierten coolen Image der Energydrinks, trinken Kinder und Jugendliche die süße Koffeinbrause primär weil sie geschmacklich und optisch gut gefällt. Die Kombination des Geschmacks flüssiger Gummibärchen in trendig gestalteter Dose verfängt.
Konsumgewohnheiten
Nach Untersuchungen des Bundesinstituts für Risikobewertung trinken vor allem junge Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren große Mengen der Energiegetränke - oft auch gemischt mit Alkohol. [2] Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Innerhalb der befragten Gruppe von 52 000 Personen aller Altersgruppen aus 16 EU-Mitgliedsstaaten konsumiert jeder dritte Erwachsene in Europa Energydrinks, jeder zehnte sogar mindestens vier- bis fünfmal pro Woche. Noch beliebter sind die Getränke bei den 10- bis 19-Jährigen: 68 Prozent der befragten Jugendlichen trinken Energydrinks, davon jeder zehnte mehrmals pro Woche. Darüber hinaus trinkt jeder Zweite der Erwachsenen und Jugendlichen die Energydrinks zusammen mit Alkohol. [1]
Gründe für den Konsum von Energydrinks durch Jugendliche:
Für Kinder und Jugendliche besteht nach wissenschaftlicher Einschätzung ein gesundheitliches Risiko, wenn sie mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag aufnehmen. Diese Menge kann ein Jugendlicher mit einem Körpergewicht von gut 50 Kilogramm bereits mit zwei regulären Dosen von jeweils 250ml eines Energydrinks erreichen. Problematisch ist dabei auch, dass Jugendliche und junge Erwachsene Energydrinks oft zügig und in größeren Mengen in schneller Folge konsumieren.
Problematischer Zuckergehalt
Manche Energydrinks enthalten zu viele Zuckerkalorien, etwa so viel wie Cola-Getränke oder Limonaden. Zwei Dosen eines solchen Getränks (500 Milliliter) können bis zu 70 Gramm Zucker enthalten, umgerechnet 24 Stück Würfelzucker. Übermäßiger Zuckerkonsum kann das Risiko für Übergewicht, Karies und Diabetes Typ 2 zu erhöhen. Alternativ gibt es Energiegetränke als zuckerfreie Varianten, die mit Süßstoffen gesüßt sind. Die langfristige Wirkung vieler Zuckerersatzstoffe ist jedoch auch noch nicht zweifelsfrei geklärt.
Verbraucherzentralen fordern Warnhinweise und Verkaufsverbot an Minderjährige
Die Verbraucherzentralen fordern ein Verkaufsverbot an Minderjährige für Erfrischungsgetränke mit einem erhöhten Koffeingehalt von mehr als 150 Milligramm je Liter. Dies würde zu der absurden Situation führen, dass 16-jährige in Deutschland zwar Bier, aber keine Energydrinks (sowie einige Colagetränke) kaufen könnten.
Darüber hinaus halten die Verbraucherzentralen eine bessere Kennzeichnung der Produkte für dringend erforderlich: Der seit 2014 anzubringende Hinweis "erhöhter Koffeingehalt" ist ihrer Ansicht nach völlig unzureichend. Auch der Pflichthinweis "Für Kinder und schwangere und stillende Frauen nicht geeignet", sei nicht ausreichend. Stattdessen sollten die Warnhinweise um den Hinweis auf die Nebenwirkungen in Kombination mit Alkohol und körperlicher Anstrengung ergänzt werden. Alle Hinweise sollten deutlich sichtbar auf der Vorderseite der Produkte stehen. Warum derartige Warnhinweise auf Energydrinks vermeintlich besser wirken würden als die praktisch wirkungslosen Warnhinweise auf Zigarettenpackungen bleibt das Geheimnis der Verbraucherzentralen.
Stand: September 2019
[1] https://www.efsa.europa.eu/de/node/879436 und http://www.efsa.europa.eu/de/supporting/pub/en-394
[2] http://www.bfr.bund.de/cm/350/anlassbezogene-befragung-von-hochverzehrern-von-energy-drinks.pdf (2013)
Tags: Wasser, Zucker Dextrose, Glucose, Saccharose, Fruktose, Kohlensäure, Koffein, Taurin, Glucuronolacton, Inosit Farbstoffe Aromen Guarana Ginseng Energy Drink Energydrinks Energie Getränk Monster Stier Red Bull verleiht Flügel Werbung Marketing Dietrich Mateschitz Gesundheit Blutdruck Herz Schlag Infarkt Rhythmus Störung Nervosität Schlaflosigkeit Übelkeit Kopfschmerzen Schweißausbrüche Herzrasen Kreislaufkollaps
Warenkundlich gehören die Getränke zu den frei verkäuflichen koffeinhaltigen Softdrinks. Die für Energydrinks geltenden gesetzlichen Bestimmungen finden sich in der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung. Danach handelt es sich bei Energydrinks um ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, das maximal 320 Milligramm Koffein, respektive 4000mg Taurin pro Liter enthalten darf.
Erfolgreiches Marketing
Die Hersteller von Energydrinks investieren jedes Jahr Millionen Euro in Werbung, insbesondere im Bereich angesagter Trend- und Risikosportarten. Zudem sponsern die Firmen oft Wettkämpfe spektakulärer Extremsportarten oder richten Fun Challenges wie den Red Bull Flugtag aus. Diese Werbestrategie ist bei der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen offensichtlich sehr erfolgreich: Nach Erhebungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren etwa 60 Prozent der Jugendlichen in Deutschland zwischen zehn und 18 Jahren Energydrinks (EFSA 2013). [1]
Neben dem erfolgreich etablierten coolen Image der Energydrinks, trinken Kinder und Jugendliche die süße Koffeinbrause primär weil sie geschmacklich und optisch gut gefällt. Die Kombination des Geschmacks flüssiger Gummibärchen in trendig gestalteter Dose verfängt.
Konsumgewohnheiten
Nach Untersuchungen des Bundesinstituts für Risikobewertung trinken vor allem junge Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren große Mengen der Energiegetränke - oft auch gemischt mit Alkohol. [2] Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Innerhalb der befragten Gruppe von 52 000 Personen aller Altersgruppen aus 16 EU-Mitgliedsstaaten konsumiert jeder dritte Erwachsene in Europa Energydrinks, jeder zehnte sogar mindestens vier- bis fünfmal pro Woche. Noch beliebter sind die Getränke bei den 10- bis 19-Jährigen: 68 Prozent der befragten Jugendlichen trinken Energydrinks, davon jeder zehnte mehrmals pro Woche. Darüber hinaus trinkt jeder Zweite der Erwachsenen und Jugendlichen die Energydrinks zusammen mit Alkohol. [1]
Gründe für den Konsum von Energydrinks durch Jugendliche:
- Geselligkeit: Was für Erwachsene das abendliche Bier in geselliger Runde, ist für Jugendliche Wodka Energy auf Klassenfahrt oder beim Feiern mit Freunden.
- Geschmackskomponente für alkoholische Mischgetränke. Ähnlich wie bei klassischen Cocktails geht es bei Wodka-Energy weniger um den Konsum der süßen Komponente als um die Aufnahme des Alkohols. Der Zusatz von Energydrinks dient dazu, den scharfen Geschmack der Spirituose abzumildern.
- Wachmacher: Konsum von Energiegetränken als Kick in langen Nächten, z.B. auf LAN-Parties oder beim Feiern generell.
- Routine: Koffeinhaltige Energydrinks als fester Bestandteil des Tagesablaufes oder als gefühlte Notwendigkeit, um morgens oder tagsüber wach und/oder arbeitsfähig zu sein. Analog zum Kaffeekonsum vieler Erwachsener.
- Stimmungsaufheller. Die Gewohnheit, Energydrinks in besonderen Situationen als Trost oder Belohnung zu konsumieren.
Für Kinder und Jugendliche besteht nach wissenschaftlicher Einschätzung ein gesundheitliches Risiko, wenn sie mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag aufnehmen. Diese Menge kann ein Jugendlicher mit einem Körpergewicht von gut 50 Kilogramm bereits mit zwei regulären Dosen von jeweils 250ml eines Energydrinks erreichen. Problematisch ist dabei auch, dass Jugendliche und junge Erwachsene Energydrinks oft zügig und in größeren Mengen in schneller Folge konsumieren.
Problematischer Zuckergehalt
Manche Energydrinks enthalten zu viele Zuckerkalorien, etwa so viel wie Cola-Getränke oder Limonaden. Zwei Dosen eines solchen Getränks (500 Milliliter) können bis zu 70 Gramm Zucker enthalten, umgerechnet 24 Stück Würfelzucker. Übermäßiger Zuckerkonsum kann das Risiko für Übergewicht, Karies und Diabetes Typ 2 zu erhöhen. Alternativ gibt es Energiegetränke als zuckerfreie Varianten, die mit Süßstoffen gesüßt sind. Die langfristige Wirkung vieler Zuckerersatzstoffe ist jedoch auch noch nicht zweifelsfrei geklärt.
Verbraucherzentralen fordern Warnhinweise und Verkaufsverbot an Minderjährige
Die Verbraucherzentralen fordern ein Verkaufsverbot an Minderjährige für Erfrischungsgetränke mit einem erhöhten Koffeingehalt von mehr als 150 Milligramm je Liter. Dies würde zu der absurden Situation führen, dass 16-jährige in Deutschland zwar Bier, aber keine Energydrinks (sowie einige Colagetränke) kaufen könnten.
Darüber hinaus halten die Verbraucherzentralen eine bessere Kennzeichnung der Produkte für dringend erforderlich: Der seit 2014 anzubringende Hinweis "erhöhter Koffeingehalt" ist ihrer Ansicht nach völlig unzureichend. Auch der Pflichthinweis "Für Kinder und schwangere und stillende Frauen nicht geeignet", sei nicht ausreichend. Stattdessen sollten die Warnhinweise um den Hinweis auf die Nebenwirkungen in Kombination mit Alkohol und körperlicher Anstrengung ergänzt werden. Alle Hinweise sollten deutlich sichtbar auf der Vorderseite der Produkte stehen. Warum derartige Warnhinweise auf Energydrinks vermeintlich besser wirken würden als die praktisch wirkungslosen Warnhinweise auf Zigarettenpackungen bleibt das Geheimnis der Verbraucherzentralen.
Stand: September 2019
[1] https://www.efsa.europa.eu/de/node/879436 und http://www.efsa.europa.eu/de/supporting/pub/en-394
[2] http://www.bfr.bund.de/cm/350/anlassbezogene-befragung-von-hochverzehrern-von-energy-drinks.pdf (2013)
Tags: Wasser, Zucker Dextrose, Glucose, Saccharose, Fruktose, Kohlensäure, Koffein, Taurin, Glucuronolacton, Inosit Farbstoffe Aromen Guarana Ginseng Energy Drink Energydrinks Energie Getränk Monster Stier Red Bull verleiht Flügel Werbung Marketing Dietrich Mateschitz Gesundheit Blutdruck Herz Schlag Infarkt Rhythmus Störung Nervosität Schlaflosigkeit Übelkeit Kopfschmerzen Schweißausbrüche Herzrasen Kreislaufkollaps