Die These der Rape Culture beschreibt eine vermeintlich generell bestehende gesellschaftliche Akzeptanz sexualisierter Gewalt bis hin zur Vergewaltigung. Gesellschaften in denen eine Vergewaltigungskultur existiert, tolerieren sexuelle Gewalt als scheinbar unvermeidbaren Teil des Zusammenlebens.
Gemäß des Konzepts der Rape Culture ist die Verharmlosung sexueller Gewalt in verschiedenen Formen und Ausprägungen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens präsent und so alltäglich, dass sie oft gar nicht mehr als solche wahrgenommen wird.
Gemäß des Konzepts der Rape Culture ist die Verharmlosung sexueller Gewalt in verschiedenen Formen und Ausprägungen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens präsent und so alltäglich, dass sie oft gar nicht mehr als solche wahrgenommen wird.
Die Bagatellisierung von sexueller Gewalt durch Verbreitung von Vergewaltigungswitzen wird gemeinhin zwar als pietätlos, aber weitgehend unbedenklich betrachtetet. Auch die Verharmlosung von Vergewaltigung durch das sprachliche Konstrukt der „Vergewohltätigung“ wird eher keine aktive Widerrede provozieren - obwohl die Darstellung einer Vergewaltigungen als ultimatives Kompliment natürlich höchst problematisch ist.
Während heimliche Intimaufnahmen oder die Veröffentlichung von Rachepornos ganz klar die Persönlichkeitsrechte des betroffenen Individuums verletzen, ist z.B. auch die ungefragte Zusendung von Penisfotos aus Sicht der Vertreter der Rape Culture Theorie nicht nur nervig, sondern vielmehr ein Akt sexueller Aggression.
Während heimliche Intimaufnahmen oder die Veröffentlichung von Rachepornos ganz klar die Persönlichkeitsrechte des betroffenen Individuums verletzen, ist z.B. auch die ungefragte Zusendung von Penisfotos aus Sicht der Vertreter der Rape Culture Theorie nicht nur nervig, sondern vielmehr ein Akt sexueller Aggression.
Die Vergewaltigungskultur überträgt die Vorsorge und Verhinderung von sexuellen Straftaten und sogar die Verantwortung für Vergewaltigungen teils oder ganz den Opfern. Dies kann z.B. in der Form von victim blaming (Opferbeschuldigung) und slut shaming (Die Bezichtigung als Schlampe impliziert die Unterstellung eines promiskuitiven Lebensstils.) erfolgen: Frauen wird generell geraten, z.B. bei der Wahl ihrer Kleidung und der Art von Unternehmungen und Kontakten vorsichtig zu sein. Damit geht die Verharmlosung von Vergewaltigungen und die Herabsetzung Betroffener oder potentieller Opfer zu Sexualobjekten einher.
Die Tatsache, dass Frauen nahegelegt wird bei der Wahl der Kleidung, ihres Auftretens und ihrer Sozialkontakten vorsichtig zu sein, ist für Feministinnen ein Indiz für die Allgegenwärtigkeit der Rape Culture. Indem Frauen ermutigt werden Selbstverteidigungskurse zu besuchen und Sozialkontakte mit gesundem Menschenverstand anzubahnen oder gewisse Orte zu (gewissen Tageszeiten) zu meiden, legt die Gesellschaft den Opfern die Bürde auf, Vergewaltigungen zu verhindern. Feministinnen sprechen in diesem Zusammenhang von einem Rape Schedule, den eine jede Frau unbewusst verinnerlicht. Sie lernt im Laufe ihres Lebens ihr Auftreten und ihr Verhalten anzupassen und lebt ihr Leben unbewusst nach einem Vergewaltigungsvermeidungsplan.
Die Theorie der Rape Culture ist ein zentraler Aspekt der feministischen Weltanschauung und deren Kernelement der Unterdrückung der Frau durch das Patriachart. Teil der Vergewaltigungskultur und Werkzeug der Unterdrückung ist das erwähnte victim blaming, welches die Verantwortung für die Tat auf mehreren Ebenen dem Opfer überträgt. Dies erfolgt z.B. durch den Hinweis auf mangelnde Vorsorge, über latente Schuldzuweisung durch die Frage nach der Art der Kleidung zum Tatzeitpunkt bis hin zum Vorwurf der nicht energisch genug erfolgten Gegenwehr. Diese Schuldzuweisungen kommen dabei keineswegs nur von Männern.
Eine Armlänge Abstand
Die nach der eskalierten Silvesternacht von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ausgesprochene Empfehlung „eine Armlänge Abstand“ zu fremden Personen zu halten, brachte ihre unreflektierte Einstellung zum Ausdruck und sorgte entsprechend für Empörung. Abgesehen davon, dass es unrealistisch ist, im Gedränge einer Menschenmenge die vorgeschlagene Armlänge Abstand zu jeder fremden Person zu wahren, impliziert dieser paternalistische Ratschlag eine Mitschuld des Opfers. Zu Recht wurde im Gegenzug nicht nur von den betroffenen Frauen gefragt, warum (potentielle) Opfer aufgefordert werden, ihr Verhalten zu überdenken, anstatt die Täter zu ermitteln und sie von weiteren Übergriffen abzuhalten.
Die damalige Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig beeilte sich klarzustellen: „Es ist wichtig, dass wir jetzt keine Debatte darüber anstoßen, ob Frauen ihr Verhalten ändern müssen, sondern die Männer, die übergriffig werden, müssen ihr Verhalten ändern und vor allem zur Rechenschaft gezogen werden.“
Stand: Januar 2018
Tags: #einearmlaenge Sylvester 2015 Köln Sexuelle Belästigung Aggression Gewalt Missbrauch Stalking Opfer Vergewaltigung Racheporno Stealthing Sexualstrafrecht Penisfotos dick pic #metoo Sexismus #ausnahmslos #aufschrei Sexismus Misogynie Netz Feminismus Viktimisierung Objektifizierung
Die Tatsache, dass Frauen nahegelegt wird bei der Wahl der Kleidung, ihres Auftretens und ihrer Sozialkontakten vorsichtig zu sein, ist für Feministinnen ein Indiz für die Allgegenwärtigkeit der Rape Culture. Indem Frauen ermutigt werden Selbstverteidigungskurse zu besuchen und Sozialkontakte mit gesundem Menschenverstand anzubahnen oder gewisse Orte zu (gewissen Tageszeiten) zu meiden, legt die Gesellschaft den Opfern die Bürde auf, Vergewaltigungen zu verhindern. Feministinnen sprechen in diesem Zusammenhang von einem Rape Schedule, den eine jede Frau unbewusst verinnerlicht. Sie lernt im Laufe ihres Lebens ihr Auftreten und ihr Verhalten anzupassen und lebt ihr Leben unbewusst nach einem Vergewaltigungsvermeidungsplan.
Die Theorie der Rape Culture ist ein zentraler Aspekt der feministischen Weltanschauung und deren Kernelement der Unterdrückung der Frau durch das Patriachart. Teil der Vergewaltigungskultur und Werkzeug der Unterdrückung ist das erwähnte victim blaming, welches die Verantwortung für die Tat auf mehreren Ebenen dem Opfer überträgt. Dies erfolgt z.B. durch den Hinweis auf mangelnde Vorsorge, über latente Schuldzuweisung durch die Frage nach der Art der Kleidung zum Tatzeitpunkt bis hin zum Vorwurf der nicht energisch genug erfolgten Gegenwehr. Diese Schuldzuweisungen kommen dabei keineswegs nur von Männern.
Eine Armlänge Abstand
Die nach der eskalierten Silvesternacht von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ausgesprochene Empfehlung „eine Armlänge Abstand“ zu fremden Personen zu halten, brachte ihre unreflektierte Einstellung zum Ausdruck und sorgte entsprechend für Empörung. Abgesehen davon, dass es unrealistisch ist, im Gedränge einer Menschenmenge die vorgeschlagene Armlänge Abstand zu jeder fremden Person zu wahren, impliziert dieser paternalistische Ratschlag eine Mitschuld des Opfers. Zu Recht wurde im Gegenzug nicht nur von den betroffenen Frauen gefragt, warum (potentielle) Opfer aufgefordert werden, ihr Verhalten zu überdenken, anstatt die Täter zu ermitteln und sie von weiteren Übergriffen abzuhalten.
Die damalige Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig beeilte sich klarzustellen: „Es ist wichtig, dass wir jetzt keine Debatte darüber anstoßen, ob Frauen ihr Verhalten ändern müssen, sondern die Männer, die übergriffig werden, müssen ihr Verhalten ändern und vor allem zur Rechenschaft gezogen werden.“
Stand: Januar 2018
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