Haupttreiber des female shifts ist ohne Frage das steigende Bildungsniveau der Frauen. Der Trend zur Umverteilung der höheren Bildung von den Männern zu den Frauen ist bereits seit Jahren offenkundig und lässt sich mittlerweile in allen Bereichen ablesen.
So haben junge Frauen die Männer bei den Schulabschlüssen schon seit langem überholt. Mittlerweile erreichen ca. 25% der Mädchen in Deutschland die allgemeine Hochschulreife - bei den Jungen sind es lediglich 20%. [1] Die Zahl der weiblichen Studienanfänger in Deutschland liegt seit Beginn des Jahrtausends bei recht konstanten 50%. Allerdings steigt innerhalb dieser Gruppe der Anteil derjenigen, die ihr Studium erfolgreich abschließen. Insgesamt stieg die Zahl der Hochschulabsolventinnen von 46% im Jahr 2001 auf 51% im Jahr 2010. Seit dem Jahr 2006 verlassen mehr Frauen als Männer deutsche Hochschulen mit einem Abschluss und im Jahr 2015 werden in Deutschland voraussichtlich insgesamt mehr Frauen als Männer studieren.
So haben junge Frauen die Männer bei den Schulabschlüssen schon seit langem überholt. Mittlerweile erreichen ca. 25% der Mädchen in Deutschland die allgemeine Hochschulreife - bei den Jungen sind es lediglich 20%. [1] Die Zahl der weiblichen Studienanfänger in Deutschland liegt seit Beginn des Jahrtausends bei recht konstanten 50%. Allerdings steigt innerhalb dieser Gruppe der Anteil derjenigen, die ihr Studium erfolgreich abschließen. Insgesamt stieg die Zahl der Hochschulabsolventinnen von 46% im Jahr 2001 auf 51% im Jahr 2010. Seit dem Jahr 2006 verlassen mehr Frauen als Männer deutsche Hochschulen mit einem Abschluss und im Jahr 2015 werden in Deutschland voraussichtlich insgesamt mehr Frauen als Männer studieren.
Die Quote der Frauen bei den Ingenieurswissenschaften zeigt, dass Frauen noch immer vielfach nach Interesse und nicht nach wirtschaftlicher Nützlichkeit studieren. Das ist keineswegs "falsch", bedeutet aber mitunter dass eine Karriere im klassischen Sinn bereits mit Wahl des Studienfachs indirekt praktisch ausgeschlossen wird. Eine Ingenieurin hat im Vergleich zur Germanistin schlicht bessere Chancen auf einen gutbezahlten, unbefristeten Arbeitsvertrag und eine später folgende Führungsposition.
Während der Anteil der Studienabsolventinnen in den Jahren 1992 bis 2009 von 39% auf 51% stieg, vergrößerte sich im selben Zeitraum der Anteil von Frauen in Führungspositionen zwar lediglich von 26% auf 30%, der generelle Trend zu mehr Frauen in Führungspositionen ist jedoch ungebrochen.
So gingen laut einer Studie der Personalberatung Egon Zehnder International zwischen Mai 2011 und Mai 2012 über 40% der neu zu besetzenden Führungspositionen in Deutschland an eine Frau. Lediglich 13,6% der 353 größten europäischen Unternehmen haben keine Frau in ihrem Aufsichtsrat oder Vorstand.
Es ist klar, dass sich die Unternehmensstrukturen umso schneller anpassen müssen, je mehr hoch qualifizierte junge Frauen mit starken beruflichen Ambitionen auf Führungspositionen drängen. Insgesamt ist jedoch eine „kritische Masse“ an Frauen nötig, die den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft der Unternehmen aktiv zu gestalten. Ohne Engagement und eine gewisse Risikobereitschaft werden sich die Machtverhältnisse in den Unternehmen nicht dauerhaft ändern. Prognosen zufolge könnte jedoch bereits im Jahr 2030 jede zweite Führungskraft in Europa weiblich sein.
Der "female shift" wird wahrscheinlich auch neue Führungsstile mit sich bringen. So ist bereits heute -zumindest vordergründig- ein Abflachen der Unternehmenshierarchien zu beobachten. Da viele Frauen sich eher an der Aufgabe als am Rang orientieren und oft ein nicht so stark ausgeprägtes Statusdenken haben, wird angenommen, dass Frauen mit den neuen Strukturen besser umgehen können. Weiblichen Chefs fällt es darüber hinaus oft leichter, den Mitarbeitern Raum für Selbstorganisation und Selbstverantwortung zu ermöglichen. Sie gelten als offener dafür, andere einzubeziehen und in ihren Kompetenzen zu stärken.
Absehbar ist auch eine Zunahme verschiedener Arbeitsmodelle. Zum einen verändern sich in Deutschland z.B. mit Ausbau der Ganztagsschulen/ Kitaplätze, sowie verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zum anderen suchen auch immer mehr Männer eine neue Balance zwischen Familie und Arbeit. Männer werden auf absehbare Zeit mehrheitlich Haupternährer der Familie bleiben, aber je mehr Frauen einen gut bezahlten Job haben, desto stärker können sich langfristig auch die Väter tatsächlich der Familie zuwenden.*
Stand: Januar 2014
[1] http://www.boeckler.de/43623.htm
Eigener Chart. Daten: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/03/PD13_117_213pdf.pdf?__blob=publicationFile
* Im Jahr 2000 verdienten in ca. 30% der Partnerschaften noch ausschließlich Männer das Geld, im Jahr 2011 nur noch in 20% aller Paarhaushalte.
So gingen laut einer Studie der Personalberatung Egon Zehnder International zwischen Mai 2011 und Mai 2012 über 40% der neu zu besetzenden Führungspositionen in Deutschland an eine Frau. Lediglich 13,6% der 353 größten europäischen Unternehmen haben keine Frau in ihrem Aufsichtsrat oder Vorstand.
Es ist klar, dass sich die Unternehmensstrukturen umso schneller anpassen müssen, je mehr hoch qualifizierte junge Frauen mit starken beruflichen Ambitionen auf Führungspositionen drängen. Insgesamt ist jedoch eine „kritische Masse“ an Frauen nötig, die den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft der Unternehmen aktiv zu gestalten. Ohne Engagement und eine gewisse Risikobereitschaft werden sich die Machtverhältnisse in den Unternehmen nicht dauerhaft ändern. Prognosen zufolge könnte jedoch bereits im Jahr 2030 jede zweite Führungskraft in Europa weiblich sein.
Der "female shift" wird wahrscheinlich auch neue Führungsstile mit sich bringen. So ist bereits heute -zumindest vordergründig- ein Abflachen der Unternehmenshierarchien zu beobachten. Da viele Frauen sich eher an der Aufgabe als am Rang orientieren und oft ein nicht so stark ausgeprägtes Statusdenken haben, wird angenommen, dass Frauen mit den neuen Strukturen besser umgehen können. Weiblichen Chefs fällt es darüber hinaus oft leichter, den Mitarbeitern Raum für Selbstorganisation und Selbstverantwortung zu ermöglichen. Sie gelten als offener dafür, andere einzubeziehen und in ihren Kompetenzen zu stärken.
Absehbar ist auch eine Zunahme verschiedener Arbeitsmodelle. Zum einen verändern sich in Deutschland z.B. mit Ausbau der Ganztagsschulen/ Kitaplätze, sowie verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zum anderen suchen auch immer mehr Männer eine neue Balance zwischen Familie und Arbeit. Männer werden auf absehbare Zeit mehrheitlich Haupternährer der Familie bleiben, aber je mehr Frauen einen gut bezahlten Job haben, desto stärker können sich langfristig auch die Väter tatsächlich der Familie zuwenden.*
Stand: Januar 2014
[1] http://www.boeckler.de/43623.htm
Eigener Chart. Daten: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/03/PD13_117_213pdf.pdf?__blob=publicationFile
* Im Jahr 2000 verdienten in ca. 30% der Partnerschaften noch ausschließlich Männer das Geld, im Jahr 2011 nur noch in 20% aller Paarhaushalte.
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