Der Begriff Stagflation bezeichnet eine Situation, in welcher fehlendes Wirtschaftswachstum und Inflation zur selben Zeit auftreten.
Auslöser von Stagflationen sind meist Angebotsschocks. Werden für die Produktion von Gütern wichtige Rohstoffe knapp und teuer,
reagieren die Produzenten darauf, indem sie (zwangsweise) die Produktion verringern. Bei gleichbleibender gesamtwirtschaftlicher Nachfrage steigen die Preise. Das Wirtschaftswachstum sinkt, während die Preise steigen.
Sodann steigende Inflationserwartung kann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden und zu einer Lohn-Preis-Spirale führen, welche den Inflationsdruck weiter verschärft.
Chronik der selbst verschuldeten Stagflation
Der Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums verkündete noch im Spätsommer 2021 dass „eine nachhaltige Erhöhung der Teuerungsrate aus heutiger Sicht nicht zu erwarten“ sei. [1]
Das war natürlich bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung absehbar falsch, denn auch nach dem Ende der Pandemie werden die Lieferengpässe und Arbeitnehmerknappheit nicht innerhalb von kurzer Zeit zu beheben sein. Und so stockte auch Anfang 2022 aufgrund des Mangels an Mikrochips und anderer wichtiger Bauteile die Produktion weiterhin in großen Bereichen der Industrie, insbesondere der Elektro- oder Autoindustrie. Zudem müssen energieintensive Betriebe wie zum Beispiel Stahlwerke ggf. die Produktion einstellen, wenn die Energiepreise dauerhaft zu hoch sind.
Mit Beginn des Ukraine-Krieges warnten dann auch offizielle Wirtschaftsgrößen wie EZB-Ratsmitglied Mario Centeno, dass sowohl Dauer als auch Höhe der Inflation wahrscheinlich weitaus ernster ist und zudem möglicherweise sogar eine Stagflation droht. [2]
Stagflation ist für Zentralbanken ein massives Problem, da ihr sonst übliches Mittel der Inflationsbekämpfung in Form der Anhebung der Leitzinsen die Wirtschaft noch weiter belastet. Dies ist inmitten einer wirtschaftlichen Schwächephase natürlich wenig ratsam.
Eine Maßnahme, welche die Folgen der Stagflation unmittelbar dämpfen würde, wäre eine Reduzierung der Energiepreise. Auf Ebene der Verbraucher könnte dies z.B. durch eine befristete Aussetzung der Mineralölsteuer erfolgen. Die Ausfälle bei den Steuereinnahmen würden indes die Staatsverschuldung erhöhen oder müssten an anderer Stelle durch Einsparungen kompensiert werden.
Stand: März 2022
[1] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2021/20210813-die-wirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-august[ 2021.html [2] https://www.reuters.com/world/europe/ecbs-centeno-warns-stagflation-russia-ukraine-conflict-2022-03-02/
Tags: autofreier Sonntag Autobahn Jom-Kippur-Krieg Ölpreisschock John Overcountry Iain Macleod Phillips-Kurve Stagflation Inflation Depression Hyperinflation Vermögenspreise Immobilien Gold finanzielle Repression Enteignung Zinsen sparen Otmar Issing Geld Politik Schwemme Bundesbank Anleihe Kauf quantitative easing Massenarbeitslosigkeit Steuersenkung Staat Schulden Defizit Mineralölsteuer (MöSt)
Auslöser von Stagflationen sind meist Angebotsschocks. Werden für die Produktion von Gütern wichtige Rohstoffe knapp und teuer,
reagieren die Produzenten darauf, indem sie (zwangsweise) die Produktion verringern. Bei gleichbleibender gesamtwirtschaftlicher Nachfrage steigen die Preise. Das Wirtschaftswachstum sinkt, während die Preise steigen.
Sodann steigende Inflationserwartung kann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden und zu einer Lohn-Preis-Spirale führen, welche den Inflationsdruck weiter verschärft.
Chronik der selbst verschuldeten Stagflation
- Die Maßnahmen gegen die Verbreitung von Corona führten zu Lieferengpässen. Es gab erste Preissteigerungen.
- Zudem hatten die Maßnahmen eine Verknappung der aktiven Arbeitskräfte zur Folge. Insbesondere die Arbeitgeber der Serviceindustrie waren gezwungen den Stundenlohn zu erhöhen. Dies sorgte für weiteren Inflationsdruck.
- Steigende Inflation beschleunigte die massive Flucht des Kapitals in Sachwerte, vornehmlich Immobilien. Die hohe Nachfrage traf auf ein ohnehin schon knappes Angebot, in der Folge stiegen die Preise für Immobilien/ Realgüter weiter.
- Mit zunehmend sichtbarer Inflation, wurde die seit der letzten Immobilienkrise andauernde massive Staatsverschuldung, sowie die expansive Geldpolitik der Zentralbanken und Geldschöpfung der Kreditinstitute ein weiterer treibender Faktor.
Der Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums verkündete noch im Spätsommer 2021 dass „eine nachhaltige Erhöhung der Teuerungsrate aus heutiger Sicht nicht zu erwarten“ sei. [1]
Das war natürlich bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung absehbar falsch, denn auch nach dem Ende der Pandemie werden die Lieferengpässe und Arbeitnehmerknappheit nicht innerhalb von kurzer Zeit zu beheben sein. Und so stockte auch Anfang 2022 aufgrund des Mangels an Mikrochips und anderer wichtiger Bauteile die Produktion weiterhin in großen Bereichen der Industrie, insbesondere der Elektro- oder Autoindustrie. Zudem müssen energieintensive Betriebe wie zum Beispiel Stahlwerke ggf. die Produktion einstellen, wenn die Energiepreise dauerhaft zu hoch sind.
Mit Beginn des Ukraine-Krieges warnten dann auch offizielle Wirtschaftsgrößen wie EZB-Ratsmitglied Mario Centeno, dass sowohl Dauer als auch Höhe der Inflation wahrscheinlich weitaus ernster ist und zudem möglicherweise sogar eine Stagflation droht. [2]
Stagflation ist für Zentralbanken ein massives Problem, da ihr sonst übliches Mittel der Inflationsbekämpfung in Form der Anhebung der Leitzinsen die Wirtschaft noch weiter belastet. Dies ist inmitten einer wirtschaftlichen Schwächephase natürlich wenig ratsam.
Eine Maßnahme, welche die Folgen der Stagflation unmittelbar dämpfen würde, wäre eine Reduzierung der Energiepreise. Auf Ebene der Verbraucher könnte dies z.B. durch eine befristete Aussetzung der Mineralölsteuer erfolgen. Die Ausfälle bei den Steuereinnahmen würden indes die Staatsverschuldung erhöhen oder müssten an anderer Stelle durch Einsparungen kompensiert werden.
Stand: März 2022
[1] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2021/20210813-die-wirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-august[ 2021.html [2] https://www.reuters.com/world/europe/ecbs-centeno-warns-stagflation-russia-ukraine-conflict-2022-03-02/
Tags: autofreier Sonntag Autobahn Jom-Kippur-Krieg Ölpreisschock John Overcountry Iain Macleod Phillips-Kurve Stagflation Inflation Depression Hyperinflation Vermögenspreise Immobilien Gold finanzielle Repression Enteignung Zinsen sparen Otmar Issing Geld Politik Schwemme Bundesbank Anleihe Kauf quantitative easing Massenarbeitslosigkeit Steuersenkung Staat Schulden Defizit Mineralölsteuer (MöSt)