Remissen, auch Heimatüberweisungen genannt, sind Auslandsüberweisungen von Migranten in ihre Herkunftsländer.
Das genaue Volumen der Heimatüberweisungen zu ermitteln ist praktisch unmöglich. Zum einen müssen die individuell meist nur geringen Beträge nicht gemeldet werden und zudem werden viele Zahlungen nicht über Kreditinstitute getätigt, sondern über inoffizielle Wege abgewickelt. Gelder, die Vertrauten bei deren Heimreise für andere Familienangehörigen mitgegeben werden, finden sich in keiner offiziellen Statistik wieder.
Das genaue Volumen der Heimatüberweisungen zu ermitteln ist praktisch unmöglich. Zum einen müssen die individuell meist nur geringen Beträge nicht gemeldet werden und zudem werden viele Zahlungen nicht über Kreditinstitute getätigt, sondern über inoffizielle Wege abgewickelt. Gelder, die Vertrauten bei deren Heimreise für andere Familienangehörigen mitgegeben werden, finden sich in keiner offiziellen Statistik wieder.
Die Weltbank beziffert das globale Volumen an Rücküberweisungen für das Jahr 2020 auf etwa 660 Milliarden Dollar. Aus Deutschland flossen im Jahr 2020 Schätzungen zufolge insgesamt über 6 Milliarden Euro in Form von Rücküberweisungen ins Ausland. Mit einem Anteil von 4,4 Milliarden Euro floss der größte Teil an Angehörige innerhalb Europas. Darüber hinaus wurde viel Geld z.B. in die Türkei transferiert. Diese Zahlungen stammen von den in Deutschland als Gastarbeiter bezeichneten Arbeitsmigranten der ersten Stunde. Ein starker Anstieg der Heimatüberweisungen lässt sich bei den Zahlungen nach Syrien, Irak und Afghanistan beobachten. Diese Gelder dürften vor allem von den seit dem Jahr 2015 nach Deutschland geflüchteten Menschen stammen. [1]
In vielen Entwicklungsländern machen Remissen einen Großteil der gesamtwirtschaftlichen Leistung des jeweiligen Landes aus. Oft übersteigen diese Gelder auch die internationalen Entwicklungshilfezahlungen und Auslandsinvestitionen für dieses Land.
Die informellen Überweisungen in die Heimat sind für die individuellen Empfänger natürlich eine große Hilfe. So leben oft gleich mehrere Familienmitglieder von den Geldüberweisungen eines Verwandten aus dem Ausland. Innerhalb der Familie wird das Geld oft für den täglichen Bedarf (Lebensmittel/ Miete/ etc.) ausgegeben oder in Gesundheit und Bildung investiert. Im Idealfall stellt das Geld eine Anschubfinanzierung für eine Existenzgründungen oder Investitionen in Klein- und Kleinstunternehmen dar welche zum Aufbau wirtschaftlicher Strukturen und der Schaffung von Arbeitsplätzen im Heimatland beitragen können.
Allerdings können die für den Empfänger leistungslosen Zuwendungen auch den umgekehrten Effekt haben. So ist der frühere Wirtschaftsminister des Kosovo, Valdrin Lluka der Meinung dass Remissen die Menschen faul machen. Das ist durchaus verständlich, denn wer von Verwandten aus dem Ausland so viel Geld erhält wie der Nachbar mit seiner Erwerbsarbeit erwirtschaftet, verliert den Anreiz, selber zu arbeiten. Llukas Meinung nach werden die Zuwendungen aus dem Ausland auch vorrangig für den Konsum ausgegeben.
Gesamtwirtschaftlich können Rücküberweisungen im Heimatland zudem inflationäre Tendenzen verstärken. Das zusätzliche Geld wird dann durch den Kaufkraftverlust teilweise aufgezehrt. Haushalte, die keine Überweisungen aus dem Ausland erhalten, leiden in diesem Fall besonders an den vor Ort steigenden Preisen.
Stand: Januar 2023
[1] https://www.bundesbank.de/de/statistiken/aussenwirtschaft/zahlungsbilanz/zahlungsbilanz-772298
Tags: Diaspora Expat Migrant Weltbank Geldtransfer ins Ausland Rücküberweisungen Remissen Rimessen Remittances Heimat Ausland Überweisungen Service Finanzdienstleister Western Union Money Gram Transfer Wise Xoom Paypal Zelle Xeus ofx instarem Worldremit Hawala Geldwäsche Rechnung