Ein Digitalzwang besteht wenn Menschen dazu gezwungen werden, ein digitales Produkt oder Service zu nutzen obwohl es analoge oder datenschutzfreundliche Alternativen geben könnte.
Viele Lebensbereiche werden zunehmend digitalisiert und damit verstärkt sich auch der Zwang digitale Produkte im Alltag zu nutzen. Nutzer von Produkten und Dienstleistungen werden immer öfter dazu gezwungen, sich online zu registrieren oder bestimmte Apps herunterzuladen und damit unfreiwillig immer mehr persönliche Daten preiszugeben. Neben Bedenken bezüglich der Datensicherheit werden durch den Digitalzwang auch viele Menschen ausgeschlossen, die nicht die erforderlichen digitalen Endgeräte und Software besitzen oder schlicht mit digitalen Anwendungen überfordert sind. Insbesondere ältere oder kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit geringem Einkommen können die digitalen Prozesse und Produkte aus verschiedenen Gründen nicht nutzen und werden somit oft ausgegrenzt. Was technikaffinen Menschen als trivial erscheinen mag, ist tatsächlich ein durchaus großes Problem angesichts der Tatsache, dass in Deutschland mehr als neun Millionen(!) Menschen kein Smartphone besitzen. Betroffen sind zudem nicht nur Menschen ohne Internetanschluss und Smartphone, sondern auch alle, die nicht ständig grundlos ihre Daten weitergeben möchten.
Beispiele für Digitalzwang im Alltag
Anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes hat der Verein Digitalcourage eine Petition gegen den Digitalzwang gestartet. Die Petition fordert, dass Artikel 3 des Grundgesetzes erweitert wird und Menschen frei wählen können, ob sie digitale Geräte besitzen möchten und wann sie diese nutzen wollen. Ebenso soll es ihnen möglich sein, selbst zu entscheiden, welche Software und welches Betriebssystem sie auf ihren Geräten installieren möchten. Digitalcourage warnt davor, dass die gesellschaftliche Abhängigkeit von digitalen Lösungen ein Risiko birgt und es wichtig ist, dass auch nicht-digitale Alternativen verfügbar bleiben. Der Verein betont, dass Digitalcourage nichts gegen eine sorgfältige und datenschutzfreundliche Digitalisierung einzuwenden hat, solange analoge Zugänge erhalten bleiben.
Stand: Juni 2024
Petition von Digitalcourage https://civi.digitalcourage.de/recht-auf-leben-ohne-digitalzwang
Die Petition kann selbstverständlich auch offline auf Papier unterzeichnet werden.
Tags:Smartphone Apps Registrierung Login Account Konto Deutsche Post DHL Packstation Deutsche Bahn DB Navigator Doctolib Verbraucherzentrale Otto-Versand Obi Ikea Rewe Prospekte digitale Teilhabe Senioren Boomer
Viele Lebensbereiche werden zunehmend digitalisiert und damit verstärkt sich auch der Zwang digitale Produkte im Alltag zu nutzen. Nutzer von Produkten und Dienstleistungen werden immer öfter dazu gezwungen, sich online zu registrieren oder bestimmte Apps herunterzuladen und damit unfreiwillig immer mehr persönliche Daten preiszugeben. Neben Bedenken bezüglich der Datensicherheit werden durch den Digitalzwang auch viele Menschen ausgeschlossen, die nicht die erforderlichen digitalen Endgeräte und Software besitzen oder schlicht mit digitalen Anwendungen überfordert sind. Insbesondere ältere oder kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit geringem Einkommen können die digitalen Prozesse und Produkte aus verschiedenen Gründen nicht nutzen und werden somit oft ausgegrenzt. Was technikaffinen Menschen als trivial erscheinen mag, ist tatsächlich ein durchaus großes Problem angesichts der Tatsache, dass in Deutschland mehr als neun Millionen(!) Menschen kein Smartphone besitzen. Betroffen sind zudem nicht nur Menschen ohne Internetanschluss und Smartphone, sondern auch alle, die nicht ständig grundlos ihre Daten weitergeben möchten.
Beispiele für Digitalzwang im Alltag
- Deutsche Post DHL macht oft den Einsatz eines Smartphones für das Öffnen der Packstationen erforderlich
- Die Deutsche Bahn bietet die Bahn Card 25 und 50 seit Juni 2024 nur noch in digitaler Form an
- Arzttermine können in manchen Praxen nur noch über die Plattform von Doctolib vereinbart werden
- Supermarktangebote nicht mehr als gedrucktes Prospekt, sondern nur noch in digitaler Form
- Menus in Restaurants nur noch als zu scannender IQ Code verfügbar
Anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes hat der Verein Digitalcourage eine Petition gegen den Digitalzwang gestartet. Die Petition fordert, dass Artikel 3 des Grundgesetzes erweitert wird und Menschen frei wählen können, ob sie digitale Geräte besitzen möchten und wann sie diese nutzen wollen. Ebenso soll es ihnen möglich sein, selbst zu entscheiden, welche Software und welches Betriebssystem sie auf ihren Geräten installieren möchten. Digitalcourage warnt davor, dass die gesellschaftliche Abhängigkeit von digitalen Lösungen ein Risiko birgt und es wichtig ist, dass auch nicht-digitale Alternativen verfügbar bleiben. Der Verein betont, dass Digitalcourage nichts gegen eine sorgfältige und datenschutzfreundliche Digitalisierung einzuwenden hat, solange analoge Zugänge erhalten bleiben.
Stand: Juni 2024
Petition von Digitalcourage https://civi.digitalcourage.de/recht-auf-leben-ohne-digitalzwang
Die Petition kann selbstverständlich auch offline auf Papier unterzeichnet werden.
Tags:Smartphone Apps Registrierung Login Account Konto Deutsche Post DHL Packstation Deutsche Bahn DB Navigator Doctolib Verbraucherzentrale Otto-Versand Obi Ikea Rewe Prospekte digitale Teilhabe Senioren Boomer