Die Gastronomie umfasst den Bereich des Gastgewerbes, der sich mit der Bewirtung von Gästen befasst. Die Gastronomie bedient dabei nicht nur die grundlegenden Bedürfnisse nach Nahrung und Getränken, sondern bietet dem Gast auch kulturelle Erlebnisse und Kommunikationsmöglichkeiten.
Eine gastronomische Leistung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
• Dienstleistung (Bedienung, Bereitstellung der Räumlichkeiten)
• Produktleistung (Zubereitung von Speisen und Getränken)
• Handelsleistung (An- und Verkauf von Fertigprodukten).
Aus der traditionellen Gastronomie, die sich ausschließlich auf die Versorgung mit Speisen und Getränken konzentrierte, haben sich im Laufe der Zeit neue Formen entwickelt. So legt die Erlebnisgastronomie mit Restaurants an ungewöhnlichen Orten wie z.B. in ehemaligen Kirchen, Gefängnissen, oder einer Show während des Besuches ihren Focus auf die Unterhaltung des Gastes und das Essen wird eher zur Nebensache. Themenrestaurants wie z. B. Planet Hollywood profitieren von der Attraktivität des gewählten Mottos. Die Systemgastronomie hingegen beschränkt sich auf die schnelle Zubereitung von standardisierten Gerichten.
Dauerkrise in der Gastronomie
Während der Coronakrise litt der Umsatz der Gastronomie in Deutschland unter den von der Regierung auferlegten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Um die Gastronomiebetriebe zu entlasten, wurde die Mehrwertsteuer in der Gastronomie in dieser Zeit auf sieben Prozent gesenkt. Mit Beginn des Jahres 2024 wurde der Mehrwertsteuersatz wieder auf 19% festgelegt. Die meisten Restaurants erhöhten daraufhin sofort die Preise.
Ein Restaurant erhöht die Preise. Mögliche Reaktionen der Kunden:
Junge Menschen essen öfter außer Haus. Häufigkeit steigt auch mit Einkommen
Aus Sicht vieler Kunden hat das klassische Restaurant stark an Attraktivität verloren. Ein Grund ist die abnehmende Qualität der servierten Gerichte. So mancher Gastronom hat aus Bequemlichkeit über die Jahre mehr und mehr Fertigprodukte in seine Küche aufgenommen. Die Konsequenz: mittlerweile gehen viele Menschen in Deutschland praktisch gar nicht mehr essen weil es ihnen zu Hause einfach besser schmeckt. Zudem gewinnt Bequemlichkeit einen immer größeren Stellenwert. Wird der Restaurantbesuch als Anstrengung empfunden, verzichten viele Menschen darauf und bestellen sich lieber etwas beim Lieferdienst. Darüber hinaus können oder wollen viele Kunden die geforderten Preise schlicht nicht zahlen. [1]
Die Gastronomie erscheint bisweilen wie ein Brennglas für die Probleme Deutschlands. Eine Kombination aus inkonsistenter (Steuer-) gesetzgebung, Mindestlohn und Fachkräftemangel, sowie steigender Mieten und Energiekosten, nebst zahlreichen Auflagen machen die Führung eines Restaurants zunehmend unattraktiv. Erschwerend kommen Zeitgeistproblem in Form mangelnder Umgangsformen wie z.B. No Shows bei reservierten Tischen, oder Speisekartenstress der Generation Z und eine generelle Opfermentalität bestimmter Kundengruppen hinzu. In Deutschland scheint der wirtschaftliche Betrieb eines Restaurants für viele Inhaber kaum noch möglich.
Aber auch aus Sicht des Kunden ist der Besuch eines Restaurants oft unattraktiv. Mittelmäßiges Essen zu überhöhten Preisen serviert mit schlechter Laune in einer Umgebung von Menschen die sich nicht zu benehmen wissen. Warum noch essen gehen?
Stand: Juni 2024
[1] https://bzt.bayern/wp-content/uploads/2024/02/Pressemitteilung-23-02-2024-BZT.pdf
Tags: Gastgewerbe Mehrwertsteuer Bargeld Inflation Tipflation Dehoga Bürokratie Fachkräfte Mehrwegpflicht Gastronomie Speisekarte Menu Stress Generation Gen Z Angststörung Insolvenzen Haushaltskrise Schulden Ukraine
Eine gastronomische Leistung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
• Dienstleistung (Bedienung, Bereitstellung der Räumlichkeiten)
• Produktleistung (Zubereitung von Speisen und Getränken)
• Handelsleistung (An- und Verkauf von Fertigprodukten).
Aus der traditionellen Gastronomie, die sich ausschließlich auf die Versorgung mit Speisen und Getränken konzentrierte, haben sich im Laufe der Zeit neue Formen entwickelt. So legt die Erlebnisgastronomie mit Restaurants an ungewöhnlichen Orten wie z.B. in ehemaligen Kirchen, Gefängnissen, oder einer Show während des Besuches ihren Focus auf die Unterhaltung des Gastes und das Essen wird eher zur Nebensache. Themenrestaurants wie z. B. Planet Hollywood profitieren von der Attraktivität des gewählten Mottos. Die Systemgastronomie hingegen beschränkt sich auf die schnelle Zubereitung von standardisierten Gerichten.
Dauerkrise in der Gastronomie
Während der Coronakrise litt der Umsatz der Gastronomie in Deutschland unter den von der Regierung auferlegten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Um die Gastronomiebetriebe zu entlasten, wurde die Mehrwertsteuer in der Gastronomie in dieser Zeit auf sieben Prozent gesenkt. Mit Beginn des Jahres 2024 wurde der Mehrwertsteuersatz wieder auf 19% festgelegt. Die meisten Restaurants erhöhten daraufhin sofort die Preise.
Ein Restaurant erhöht die Preise. Mögliche Reaktionen der Kunden:
- Unter den Hauptgerichten die preiswerteren Speisen wählen
- Als Familie z.B. nur drei Gerichte für zwei Erwachsene und zwei Kinder bestellen
- Weniger Getränke ordern
- Keine Vorspeisen und Nachtisch bestellen
- Insgesamt weniger oft essen gehen
- Weniger oder gar kein Trinkgeld geben
Junge Menschen essen öfter außer Haus. Häufigkeit steigt auch mit Einkommen
Aus Sicht vieler Kunden hat das klassische Restaurant stark an Attraktivität verloren. Ein Grund ist die abnehmende Qualität der servierten Gerichte. So mancher Gastronom hat aus Bequemlichkeit über die Jahre mehr und mehr Fertigprodukte in seine Küche aufgenommen. Die Konsequenz: mittlerweile gehen viele Menschen in Deutschland praktisch gar nicht mehr essen weil es ihnen zu Hause einfach besser schmeckt. Zudem gewinnt Bequemlichkeit einen immer größeren Stellenwert. Wird der Restaurantbesuch als Anstrengung empfunden, verzichten viele Menschen darauf und bestellen sich lieber etwas beim Lieferdienst. Darüber hinaus können oder wollen viele Kunden die geforderten Preise schlicht nicht zahlen. [1]
Die Gastronomie erscheint bisweilen wie ein Brennglas für die Probleme Deutschlands. Eine Kombination aus inkonsistenter (Steuer-) gesetzgebung, Mindestlohn und Fachkräftemangel, sowie steigender Mieten und Energiekosten, nebst zahlreichen Auflagen machen die Führung eines Restaurants zunehmend unattraktiv. Erschwerend kommen Zeitgeistproblem in Form mangelnder Umgangsformen wie z.B. No Shows bei reservierten Tischen, oder Speisekartenstress der Generation Z und eine generelle Opfermentalität bestimmter Kundengruppen hinzu. In Deutschland scheint der wirtschaftliche Betrieb eines Restaurants für viele Inhaber kaum noch möglich.
Aber auch aus Sicht des Kunden ist der Besuch eines Restaurants oft unattraktiv. Mittelmäßiges Essen zu überhöhten Preisen serviert mit schlechter Laune in einer Umgebung von Menschen die sich nicht zu benehmen wissen. Warum noch essen gehen?
Stand: Juni 2024
[1] https://bzt.bayern/wp-content/uploads/2024/02/Pressemitteilung-23-02-2024-BZT.pdf
Tags: Gastgewerbe Mehrwertsteuer Bargeld Inflation Tipflation Dehoga Bürokratie Fachkräfte Mehrwegpflicht Gastronomie Speisekarte Menu Stress Generation Gen Z Angststörung Insolvenzen Haushaltskrise Schulden Ukraine