Veganismus bezeichnet eine Lebens- und Ernährungsweise, welche mindestens auf den Konsum aller Nahrungsmittel tierischen Ursprungs (Fleisch, Milchprodukte, Eier) verzichtet. Viele Veganer verzichten zudem insgesamt auf die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten.
Menschen die sich aus ethischen Gründen für den Veganismus entschieden haben, achten zumeist auch bei Kleidung (Vermeidung von Pelz, Leder und ggf. Wolle) und anderen Waren darauf, dass diese frei von Tierprodukten sind und ohne Tierversuche hergestellt wurden. Konsequenterweise besuchen viele vegan lebende Menschen keine Zoos oder Zirkusse, in denen Tiere gehalten werden.
Mögliche Motive für den Verzicht auf Tierprodukte:
Wie verbreitet ist Veganismus in Deutschland?
Gemäß der „Nationalen Verzehrstudie II“ des Bundesforschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel ernährten sich im Jahr 2008 weniger als 80.000 Menschen in Deutschland vegan. Im Jahr 2013 kam eine Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim zum Fleischkonsum in Deutschland zu dem Ergebnis, dass der Anteil der Veganer noch immer bei lediglich einem halben Prozent - und damit unter 400.000 Menschen – läge. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov2 schätzte die Zahl der vegan lebenden Menschen zu diesem Zeitpunkt hingegen bereits auf etwa 900.000, also rund 1,1 % der Bevölkerung in Deutschland. Im Rahmen einer repräsentativen Befragung im Auftrag der Veganen Gesellschaft Deutschland e.V. hat das Marktforschungsinstitut SKOPOS im Jahr 2016 die Anzahl der Veganer mit rund 1,3 Millionen beziffert. Dies entspräche rund 1,6 % der Bevölkerung in Deutschland. [1]
Veganismus als Life-Style
Die steigende Zahl der Veganer, als auch die Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie lassen vermuten, dass vegan mehr ist als nur eine Mode. Bislang entscheiden sich allerdings vor allem junge Frauen mit Hochschulabschluss für den Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte. Meist kommen sie über vegan lebende Freunde zum Veganismus. [2]
Diese Gruppe der jungen Frauen mit gutbezahlten Jobs stellt eine leicht zu beeinflussende und konsumfreudige Zielgruppe dar. Vegan wird von der Lebensmittelindustrie mittlerweile gezielt als Synonym zu trendig und gesund am Markt etabliert, um in der Folge z.B. Chips aus Wirsing mit enormen Gewinnmargen vermarkten zu können. Tatsächlich sind natürlich auch die industriell erzeugten Fertigprodukte aus der veganen Nische eher von minderer Qualität. So fand die Zeitschrift Ökotest bei der Analyse von fleischfreiem Convenience Food Ende des Jahres 2016 in einigen Produkten unter anderem Mineralölrückstände. Die aus Soja oder Weizen geformten Hackbällchen und Schnitzel enthalten zudem wie konventionelle Fertigprodukte auch oft generell zu viel Fett und Salz. [3]
Veganismus wird Mainstream
Mittlerweile scheint Veganismus nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern zunehmend auch in der Breite akzeptiert. Viele vegan lebende Menschen möchten nicht mehr zwangsläufig ihr gesamtes Umfeld bekehren und so verliert sich langsam das Image des Veganers als missionierender Bessermensch. Das Thema Veganismus verliert das Dogmatische.
Umweltschutz
Neben dem offensichtlichen Aspekt des Tierwohls, verbraucht die Produktion von Fleisch und Milch generell mehr Ressourcen und verursacht zudem höhere Emissionen als pflanzenbasierte Alternativen. Laut der Welternährungsorganisation trägt die Viehhaltung mit den Methanemissionen der Wiederkäuer und den Verdauungsprodukten der Tiere mit rund 18 % zur Globalen Erwärmung bei. [4] Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung in Deutschland ließen sich mit einer veganen Ernährung theoretisch 77 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr einsparen.
Stand: Dezember 2018
[1] https://www.skopos-group.de/news/13-millionen-deutsche-leben-vegan.html
[2] https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/veganismus-als-lifestyle-unser-schrot-und-korn-gib-uns-heute-13173900-p2.html
[3] https://www.oekotest.de/essen-trinken/20-Vegetarische-und-vegane-Fleischersatzprodukte-im-Test_108326_1.html
[4] LIVESTOCK'S LONG SHADOW http://www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM
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Menschen die sich aus ethischen Gründen für den Veganismus entschieden haben, achten zumeist auch bei Kleidung (Vermeidung von Pelz, Leder und ggf. Wolle) und anderen Waren darauf, dass diese frei von Tierprodukten sind und ohne Tierversuche hergestellt wurden. Konsequenterweise besuchen viele vegan lebende Menschen keine Zoos oder Zirkusse, in denen Tiere gehalten werden.
Mögliche Motive für den Verzicht auf Tierprodukte:
- Eigene Gesundheit. Die rein pflanzliche Nahrung wird als generell gesünder erachtet.
- Tierethik. Die Tötung eines Lebewesens zum Zwecke des Konsums wird aus moralischen Gründen generell abgelehnt.
- Tierschutz. Die in der westlichen Welt übliche Massentierhaltung wird als widernatürlich und unmoralisch angesehen, da sie das Recht auf ein artgerechtes Leben verletzt.
- Tierrechte Allgemeine ethisch-moralische Grundsätze sowie das Konzept der Achtsamkeit, werden auf Tiere ausgeweitet und damit z.B. der Raub der Hühnereiern und die industrielle Ausnutzung von Milchkühen als nicht akzeptabel angesehen.
- Umweltschutz Insbesondere der Ressourcenverbrauch der industriellen Tierzucht, sowie deren Gülleproblem und die Auswirkung auf das Weltklima werden als unverantwortlich betrachtet. (Welternährungsproblematik)
- Sozial-gesellschaftliche Gründe wie Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit
- Religiöse Gründe
- Snobismus. Veganismus wird zur eigenen moralischen Selbsterhöhung missbraucht.
Wie verbreitet ist Veganismus in Deutschland?
Gemäß der „Nationalen Verzehrstudie II“ des Bundesforschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel ernährten sich im Jahr 2008 weniger als 80.000 Menschen in Deutschland vegan. Im Jahr 2013 kam eine Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim zum Fleischkonsum in Deutschland zu dem Ergebnis, dass der Anteil der Veganer noch immer bei lediglich einem halben Prozent - und damit unter 400.000 Menschen – läge. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov2 schätzte die Zahl der vegan lebenden Menschen zu diesem Zeitpunkt hingegen bereits auf etwa 900.000, also rund 1,1 % der Bevölkerung in Deutschland. Im Rahmen einer repräsentativen Befragung im Auftrag der Veganen Gesellschaft Deutschland e.V. hat das Marktforschungsinstitut SKOPOS im Jahr 2016 die Anzahl der Veganer mit rund 1,3 Millionen beziffert. Dies entspräche rund 1,6 % der Bevölkerung in Deutschland. [1]
Veganismus als Life-Style
Die steigende Zahl der Veganer, als auch die Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie lassen vermuten, dass vegan mehr ist als nur eine Mode. Bislang entscheiden sich allerdings vor allem junge Frauen mit Hochschulabschluss für den Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte. Meist kommen sie über vegan lebende Freunde zum Veganismus. [2]
Diese Gruppe der jungen Frauen mit gutbezahlten Jobs stellt eine leicht zu beeinflussende und konsumfreudige Zielgruppe dar. Vegan wird von der Lebensmittelindustrie mittlerweile gezielt als Synonym zu trendig und gesund am Markt etabliert, um in der Folge z.B. Chips aus Wirsing mit enormen Gewinnmargen vermarkten zu können. Tatsächlich sind natürlich auch die industriell erzeugten Fertigprodukte aus der veganen Nische eher von minderer Qualität. So fand die Zeitschrift Ökotest bei der Analyse von fleischfreiem Convenience Food Ende des Jahres 2016 in einigen Produkten unter anderem Mineralölrückstände. Die aus Soja oder Weizen geformten Hackbällchen und Schnitzel enthalten zudem wie konventionelle Fertigprodukte auch oft generell zu viel Fett und Salz. [3]
Veganismus wird Mainstream
Mittlerweile scheint Veganismus nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern zunehmend auch in der Breite akzeptiert. Viele vegan lebende Menschen möchten nicht mehr zwangsläufig ihr gesamtes Umfeld bekehren und so verliert sich langsam das Image des Veganers als missionierender Bessermensch. Das Thema Veganismus verliert das Dogmatische.
Umweltschutz
Neben dem offensichtlichen Aspekt des Tierwohls, verbraucht die Produktion von Fleisch und Milch generell mehr Ressourcen und verursacht zudem höhere Emissionen als pflanzenbasierte Alternativen. Laut der Welternährungsorganisation trägt die Viehhaltung mit den Methanemissionen der Wiederkäuer und den Verdauungsprodukten der Tiere mit rund 18 % zur Globalen Erwärmung bei. [4] Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung in Deutschland ließen sich mit einer veganen Ernährung theoretisch 77 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr einsparen.
Stand: Dezember 2018
[1] https://www.skopos-group.de/news/13-millionen-deutsche-leben-vegan.html
[2] https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/veganismus-als-lifestyle-unser-schrot-und-korn-gib-uns-heute-13173900-p2.html
[3] https://www.oekotest.de/essen-trinken/20-Vegetarische-und-vegane-Fleischersatzprodukte-im-Test_108326_1.html
[4] LIVESTOCK'S LONG SHADOW http://www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM
Tags: Flexitarier Freeganismus Veganismus Lakto-VegetarierInnen Hefeschmelz Käseersatz Attila Hildmann Vegan for fit fun VeganerBio vegane Ernährungspyramide Mangel Ernährung Nahrungsergänzungsmittel Vitamin B12 Cobalamin Fruganismus Fruitarismus Früchte Esser Frugivore Frutarier Fruitarier Fructarier Frutaner Fruitaner Fruganer Umwelt Tier Zucht Schutz Klima Wandel Globale Erwärmung Treibhausgas Ammoniak Methan Stickoxyd VEBU Deutsche Vegetarierbund Vegane Gesellschaft Deutschland e.V. Vegan Society Donald Watson Gemüseheilige Moralapostel links-liberal Veggie Day Gutmenschen PETA Landwirtschafts- und Welternährungsorganisation FAO