Der Online-Auftritt deutscher Massenmedien ist oft einseitig und von immer schlechterer journalistischer Qualität.
Spätestens seit der erneuten Pleitewelle im Bereich der Printmedien Anfang des Jahres 2013 war klar, dass die Zeiten in denen ein Verleger mit reinem Informationsjournalismus mühelos Geld verdienen konnte endgültig vorbei sind. Viele Verlage versuchen seit Jahren trotzdem verzweifelt an alten Zeiten festzuhalten. Mit der Entscheidung des Axel Springer Verlages seine Regionalzeitungen abzustoßen, begreifen nun auch die Journalisten selbst, dass der klassische Zeitungsjournalismus in der vergangenen Form nicht mehr weiterbestehen kann. [1]
Um die schwindenden Einnahmen zu kompensieren, wurde in den vergangenen Jahren ohne Rücksicht auf Qualitätsverluste gespart: Stamm-Redaktionen wurden verkleinert, viele Mitarbeiter nur noch als Freelancer beschäftigt, es wurde hemmungslos out-gesourct, (filler) content eingekauft und fragwürdige Kooperationen geschlossen.
Die Zeitungen versuchen nun verzweifelt die Leser zu halten indem sie den Journalismus immer stärker danach ausrichten, was beim Leser auf Interesse und vor allen Dingen Zustimmung stößt. Das Ziel der maximalen Reichweite vor Augen, hat von den Medienmachern vermutetes Leserinteresse mittlerweile Priorität vor der Nachrichtenrelevanz. Kritische Berichterstattung wird ersetzt durch RTL2-Journalismus. Analog zur Zuschauerquote im Fernsehen wird Qualität damit gleichgesetzt wer die meisten Leser hat.
Das Trash- und Entertainment-Segment des Journalismus ist in Deutschland bereits von großen Anbietern wie der BILD-Zeitung, RTL, etc. besetzt und wird von diesen nachhaltig dominiert. Sollten ehemals angesehene Zeitungen weiter auf die Billig-Strategie setzen, wird dies weiter spürbar zu Lasten der Qualität gehen - und damit letztlich deren Niedergang beschleunigen.
Spätestens seit der erneuten Pleitewelle im Bereich der Printmedien Anfang des Jahres 2013 war klar, dass die Zeiten in denen ein Verleger mit reinem Informationsjournalismus mühelos Geld verdienen konnte endgültig vorbei sind. Viele Verlage versuchen seit Jahren trotzdem verzweifelt an alten Zeiten festzuhalten. Mit der Entscheidung des Axel Springer Verlages seine Regionalzeitungen abzustoßen, begreifen nun auch die Journalisten selbst, dass der klassische Zeitungsjournalismus in der vergangenen Form nicht mehr weiterbestehen kann. [1]
Um die schwindenden Einnahmen zu kompensieren, wurde in den vergangenen Jahren ohne Rücksicht auf Qualitätsverluste gespart: Stamm-Redaktionen wurden verkleinert, viele Mitarbeiter nur noch als Freelancer beschäftigt, es wurde hemmungslos out-gesourct, (filler) content eingekauft und fragwürdige Kooperationen geschlossen.
Die Zeitungen versuchen nun verzweifelt die Leser zu halten indem sie den Journalismus immer stärker danach ausrichten, was beim Leser auf Interesse und vor allen Dingen Zustimmung stößt. Das Ziel der maximalen Reichweite vor Augen, hat von den Medienmachern vermutetes Leserinteresse mittlerweile Priorität vor der Nachrichtenrelevanz. Kritische Berichterstattung wird ersetzt durch RTL2-Journalismus. Analog zur Zuschauerquote im Fernsehen wird Qualität damit gleichgesetzt wer die meisten Leser hat.
Das Trash- und Entertainment-Segment des Journalismus ist in Deutschland bereits von großen Anbietern wie der BILD-Zeitung, RTL, etc. besetzt und wird von diesen nachhaltig dominiert. Sollten ehemals angesehene Zeitungen weiter auf die Billig-Strategie setzen, wird dies weiter spürbar zu Lasten der Qualität gehen - und damit letztlich deren Niedergang beschleunigen.
Das 10000-Flies-Medien-Ranking zeigt, welche Online-Auftritte mit ihren Inhalten im Januar 2014 das größte Echo in Sozialen Medien wie Facebook und Twitter erzeugt haben. Welche Seiten mit ihren Artikeln also die meisten Likes, Shares, Tweets oder Kommentare bekamen. Die Top 10 lässt erahnen von welcher Qualität die geteilten Inhalte sind. Ein etwas genauerer Blick auf die geteilten Artikel offenbart in der Tat, dass nicht die ernsten Themen, sondern eher triviale Inhalte sowie Themen mit starken Bezug zum Alltagsleben am meisten Resonanz generieren. So konnte sich die deutsche Variante der Huffington Post dank zweier aus dem amerikanischen übersetzten Texte zur Kindererziehung im Januar einen Platz in der TopTen des Rankings sichern. [2]
In Kooperation mit Focus Online ist die HuffPost seit dem Jahr 2013 in Deutschland aktiv. Innerhalb von zwei Jahren soll der deutsche Ableger der Huffington Post Geld verdienen und in fünf Jahren soll er in die Top 5 der deutschen Nachrichtenseiten aufsteigen. Zur Finanzierung des Gratis-Angebotes wird ausschließlich auf Werbung gesetzt. Die ehrgeizigen Ziele dürften anderen Zeitungen in Deutschland zusetzen. In den USA wurde die Huffington Post jedenfalls mit einer Mischung aus Blogeinträgen, schnellen Nachrichten und der Verlinkung auf Artikel anderer Medien in nur wenigen Jahren allgemein bekannt.
In Kooperation mit Focus Online ist die HuffPost seit dem Jahr 2013 in Deutschland aktiv. Innerhalb von zwei Jahren soll der deutsche Ableger der Huffington Post Geld verdienen und in fünf Jahren soll er in die Top 5 der deutschen Nachrichtenseiten aufsteigen. Zur Finanzierung des Gratis-Angebotes wird ausschließlich auf Werbung gesetzt. Die ehrgeizigen Ziele dürften anderen Zeitungen in Deutschland zusetzen. In den USA wurde die Huffington Post jedenfalls mit einer Mischung aus Blogeinträgen, schnellen Nachrichten und der Verlinkung auf Artikel anderer Medien in nur wenigen Jahren allgemein bekannt.
Dies verdeutlicht ein Problem der etablierten Zeitungen: nicht zuletzt durch die Sozialen Medien hat sich die Medien-Nutzung vieler Leser grundlegend verändert. Immer mehr Menschen lesen eben nicht mehr täglich gemütlich am Frühstückstisch ihre im Abonnement bezogene Printausgabe der Tageszeitung, sondern informieren sich eher sporadisch über für sie relevante Themen. Wenn sich aber etwas Wichtiges ereignet, dann wollen sie sofort und -zumindest vordergründig- gut informiert werden. Immer mehr Leser finden diese Art der schnellen Information abseits der etablierten Massenmedien.
Deutsche Online Medien:
Wer sich politisch eher im linken Spektrum ansiedelt, wird sich durch die Artikel der taz gänzlich bestätigt fühlen. Wer sich darüber hinaus für einen Teil des eher linken Bildungsbürgertums hält, der wird sich bei der Lektüre von ZEIT Online wiederfinden.
DIE WELT widmet sich auffallend oft dem Thema zweiter Weltkrieg/ Nazis/ Adolf Hitler. Ins Bild passt, dass gelegentlich subtil gegen Arbeitslose, Ausländer oder Dicke gehetzt wird. Gleichzeitig ist DIE WELT auch um die Volksgesundheit besorgt. Besonders nervig sind plumpe Versuche Spannung zu erzeugen sowie die Werbung in eigener Sache. [3]
SPON (Spiegel Online) bietet insgesamt eine bunte Mischung und sorgt mit Artikeln auf BILD-Niveau für Kurzweil. Gern werden auch die Meinungsäußerungen des gewerkschaftsnahen Peter Bofinger unreflektiert veröffentlicht. [4]
Das tendenziell wirtschaftslastige Online Angebot der Frankfurter Allgemeine Zeitung wird alle zufriedenstellen, die in einer neo-liberalen Wirtschaftspolitik die Antwort auf sämtliche gesellschaftlichen Fragen sehen.
Deutsche Online Medien:
Wer sich politisch eher im linken Spektrum ansiedelt, wird sich durch die Artikel der taz gänzlich bestätigt fühlen. Wer sich darüber hinaus für einen Teil des eher linken Bildungsbürgertums hält, der wird sich bei der Lektüre von ZEIT Online wiederfinden.
DIE WELT widmet sich auffallend oft dem Thema zweiter Weltkrieg/ Nazis/ Adolf Hitler. Ins Bild passt, dass gelegentlich subtil gegen Arbeitslose, Ausländer oder Dicke gehetzt wird. Gleichzeitig ist DIE WELT auch um die Volksgesundheit besorgt. Besonders nervig sind plumpe Versuche Spannung zu erzeugen sowie die Werbung in eigener Sache. [3]
SPON (Spiegel Online) bietet insgesamt eine bunte Mischung und sorgt mit Artikeln auf BILD-Niveau für Kurzweil. Gern werden auch die Meinungsäußerungen des gewerkschaftsnahen Peter Bofinger unreflektiert veröffentlicht. [4]
Das tendenziell wirtschaftslastige Online Angebot der Frankfurter Allgemeine Zeitung wird alle zufriedenstellen, die in einer neo-liberalen Wirtschaftspolitik die Antwort auf sämtliche gesellschaftlichen Fragen sehen.
Süddeutsche Zeitung - Qualität leider nicht immer gewährleistet...
Im Zuge der Überarbeitung des Layouts der Printausgabe veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung im Sommer 2012 ein trotzig-leidenschaftliches Bekenntnis zur Qualität. [5] Die SZ schien erkannt zu haben, dass die Zukunft der Zeitungen nicht in noch mehr buntem (filler) Content, sondern einzig in journalistisch hochwertiger Arbeit bestehen kann. Leider wird sie diesem Qualitätsanspruch aber selbst seit einiger Zeit immer seltener gerecht. So ist z.B. der Diäten Check vom 7. Januar 2013 voller Fehler. Auch bei der Verwendung von unsinnigen Begriffen wie Super-GAU oder redundanten Akronymen wie PIN-Nummer ist die Süddeutsche Zeitung trauriger Spitzenreiter.
Neben solch formaler Kleinigkeiten ist leider auch die Qualität der journalistischen Arbeit zu oft schlicht mangelhaft. So mussten z.B. im Juli 2013 in kurzem Abstand zwei Richtigstellungen veröffentlicht werden. Dies steht in direktem Widerspruch zum eigenen vorgeblichen Qualitätsanspruch.
Mitte des Jahres 2013 erschien im Kontext der Vorstellung eines neuen Projektes der Süddeutsche Zeitung eine interessante Selbstreflexion, in welcher Stefan Plöchinger (Chefredakteur von Süddeutsche.de) beschreibt wie das Internet den Journalismus verändert: „Die wahre Dimension dieser Veränderung haben wir wahrscheinlich noch gar nicht verstanden, aber eines müssen wir Journalisten verstehen: Nackte Information ist nichts mehr, über das wir exklusiv die Hoheit haben, sondern ein Geschäft, das im Prinzip auch ohne uns funktioniert […].“ [6]
Neben solch formaler Kleinigkeiten ist leider auch die Qualität der journalistischen Arbeit zu oft schlicht mangelhaft. So mussten z.B. im Juli 2013 in kurzem Abstand zwei Richtigstellungen veröffentlicht werden. Dies steht in direktem Widerspruch zum eigenen vorgeblichen Qualitätsanspruch.
Mitte des Jahres 2013 erschien im Kontext der Vorstellung eines neuen Projektes der Süddeutsche Zeitung eine interessante Selbstreflexion, in welcher Stefan Plöchinger (Chefredakteur von Süddeutsche.de) beschreibt wie das Internet den Journalismus verändert: „Die wahre Dimension dieser Veränderung haben wir wahrscheinlich noch gar nicht verstanden, aber eines müssen wir Journalisten verstehen: Nackte Information ist nichts mehr, über das wir exklusiv die Hoheit haben, sondern ein Geschäft, das im Prinzip auch ohne uns funktioniert […].“ [6]
Mittlerweile spürt allerdings auch die Süddeutsche Zeitung die harten Zeiten im Bereich der Printmedien deutlich. Von den Stückzahlen der Boomjahre ist das Blatt weit entfernt. Die verkaufte Auflage lag Anfang des Jahres 2016 nur noch bei gut 380.000 Stück. [7]
Die Verkaufszahlen werden dabei insbesondere durch den hohen Anteil der Abonnements getragen. Diese machen mit etwas über 267.000 Exemplaren rund 70 Prozent der verkauften Exemplare aus.
Die Verkaufszahlen werden dabei insbesondere durch den hohen Anteil der Abonnements getragen. Diese machen mit etwas über 267.000 Exemplaren rund 70 Prozent der verkauften Exemplare aus.
Stand: Juni 2016
[1] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/auflagenschwund-elf-vorschlaege-fuer-bessere-zeitungen-a-914855.html
[2] http://www.10000flies.de/blog/like-medien-und-blogcharts-ausgabe-12014
[3] http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article118518340/Welcher-Vegetariertyp-war-Adolf-Hitler.html
http://www.welt.de/gesundheit/article115733647/Motivation-fuer-Nerds-und-Buero-Hengste.html
http://www.welt.de/vermischtes/article116304941/Der-Weg-in-den-schoensten-Beruf-der-Welt.html
[4] http://www.spiegel.de/panorama/leute/mike-tyson-ex-freundin-verspeiste-seine-haustiere-a-896909.html
[5] http://www.sueddeutsche.de/medien/neues-layout-fuer-die-gedruckte-sz-die-gute-zeitung-hat-zukunft-1.1406243
[6] http://www.sueddeutsche.de/kolumne/neues-projekt-auf-szde-werden-sie-partner-bei-die-recherche-1.1694665
[7] Eigener Chart. Datenquelle: http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1&u=&p=&20132=ON&20131=ON&detail=true&titelnrliste=1221;&alle=%5BDetails%5D
Tags: Bild, Bild am Sonnntag, Bams, Faz, Faz am Sonntag, SPON, Spiegel Online, Sueddeutsche, taz, Welt, Zeit, verkaufte Auflage Abonnements Abos Leser Artikel Qualitaet Zensur Handelsblatt Financial Times Deutschland ftd Frankfurter Rundschau Zeitungssterben Bezahlschranke Freemium Metered Model paid filler content Werbung Huffington Post HuffPost Online Journalismus Massen Medien Krautreporter Social Media Blogger Sullivan The Dish
[1] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/auflagenschwund-elf-vorschlaege-fuer-bessere-zeitungen-a-914855.html
[2] http://www.10000flies.de/blog/like-medien-und-blogcharts-ausgabe-12014
[3] http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article118518340/Welcher-Vegetariertyp-war-Adolf-Hitler.html
http://www.welt.de/gesundheit/article115733647/Motivation-fuer-Nerds-und-Buero-Hengste.html
http://www.welt.de/vermischtes/article116304941/Der-Weg-in-den-schoensten-Beruf-der-Welt.html
[4] http://www.spiegel.de/panorama/leute/mike-tyson-ex-freundin-verspeiste-seine-haustiere-a-896909.html
[5] http://www.sueddeutsche.de/medien/neues-layout-fuer-die-gedruckte-sz-die-gute-zeitung-hat-zukunft-1.1406243
[6] http://www.sueddeutsche.de/kolumne/neues-projekt-auf-szde-werden-sie-partner-bei-die-recherche-1.1694665
[7] Eigener Chart. Datenquelle: http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1&u=&p=&20132=ON&20131=ON&detail=true&titelnrliste=1221;&alle=%5BDetails%5D
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