Die Geburtenrate in Deutschland ist heute unverändert niedrig und abgesehen von einer kurzen Erholungen in den Jahren 1987 bis 1990 ist die Zahl der Todesfälle seit nunmehr vier Jahrzehnten höher als die Zahl der Geburten. [1] Da die Zuwanderung das Defizit langfristig nicht kompensieren kann, wird die Einwohnerzahl in Deutschland tendenziell sinken. Diese Entwicklung wäre auch bei einem sofortigen, radikalen Anstieg der Anzahl der Neugeborenen kurzfristig nicht mehr umkehrbar.
Geburtensaldo
Anfang der Siebzigerjahre sank die Geburtenziffer dauerhaft unter die statistisch zum Erhalt der Bevölkerungszahl notwendige Größe von 2,1 Geburten pro Frau. Die Anzahl der Geburten insgesamt lag fortan unter der Anzahl der Sterbefälle, so dass sich seitdem ein negativer Geburtensaldo ergibt. Wenn dieses Defizit nicht vollständig und dauerhaft durch Zuwanderung kompensiert werden kann, wird die Einwohnerzahl Deutschlands langfristig schrumpfen.
Die große Tragweite der Entwicklung wurde lange Zeit allerdings nicht nur von der Politik vollkommen verkannt. Selbst zwei Jahrzehnte nach Trendbeginn unterschätzte ein damaliger Artikel einer großen Tageszeitung noch immer die enorme Bedeutung dieser Entwicklung. [2]
Anfang der Siebzigerjahre sank die Geburtenziffer dauerhaft unter die statistisch zum Erhalt der Bevölkerungszahl notwendige Größe von 2,1 Geburten pro Frau. Die Anzahl der Geburten insgesamt lag fortan unter der Anzahl der Sterbefälle, so dass sich seitdem ein negativer Geburtensaldo ergibt. Wenn dieses Defizit nicht vollständig und dauerhaft durch Zuwanderung kompensiert werden kann, wird die Einwohnerzahl Deutschlands langfristig schrumpfen.
Die große Tragweite der Entwicklung wurde lange Zeit allerdings nicht nur von der Politik vollkommen verkannt. Selbst zwei Jahrzehnte nach Trendbeginn unterschätzte ein damaliger Artikel einer großen Tageszeitung noch immer die enorme Bedeutung dieser Entwicklung. [2]
__Gleichzeitig mit dem Rückgang der
Bevölkerungszahl erhöht sich aufgrund des fehlenden Nachwuchses und der
steigenden Lebenserwartung das Durchschnittsalter der Bevölkerung in
Deutschland.
Das Problem dieser Entwicklung ist, dass sich das Verhältnis von Erwerbstätigen (Arbeiter/ Angestellte, Selbständige, Freiberufler, etc.) zu Nicht-Erwerbstätigen (Schüler/ Studenten ohne Nebenjob, Hausfrauen, Rentner, Arbeitslose, etc.) dauerhaft verschieben wird. Folglich müssen weniger Beitragszahler die Transferleistung für verhältnismäßig mehr Zahlungsempfänger erwirtschaften.
Der demografische Wandel wird Deutschland vor enorme Herausforderungen stellen, da das in seiner jetzigen Form bestehende Sozialsystem in Zukunft schlicht nicht mehr finanzierbar sein wird. Es wird sich nicht nur primär das Renten- / Gesundheitssystem, sondern auch z.B. das gesamte Schulwesen auf diese Herausforderung einstellen müssen. Auch gänzlich andere Bereiche wie z.B. die Stadtplanung werden den demografischen Veränderungen langfristig Rechnung tragen müssen. [3]
Darüber hinaus wird der demografische Wandel auch die soziale Struktur Deutschlands grundlegend verändern. Die oft aufgestellte These, dass die älteren Menschen in Zukunft die absolute Macht in Deutschland haben werden, gehört aber zu den Behauptungen die auch durch ständige Wiederholungen nicht wahrer werden. Auch wenn in Zukunft die älteren Menschen die Mehrheit der Wähler stellen werden, so werden sie aufgrund des Umlageverfahrens der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland weiterhin von der arbeitenden Bevölkerung des Landes abhängig sein. Eine allzu rentnerfreundliche Gesetzgebung würde langfristig zu einer massiven Abwanderung der produktiven Bevölkerungsteile führen und ist daher eher unrealistisch.
Im Gegensatz zu dem in den Medien oft gezeichneten Bild muss die Änderung der Bevölkerungsstruktur ohnehin keinesfalls der Untergang Deutschlands sein. Die Konsequenzen des demografischen Wandels werden mit Sicherheit weitreichend sein, aber die notwendigen Veränderungen wären durchaus sozialverträglich realisierbar. Dazu muss sich Deutschland allerdings endlich den Herausforderungen stellen und langfristige Maßnahmen zur Transformation der bestehenden Strukturen ergreifen. Problematisch hierbei ist, dass alle mit dem Wandel der Bevölkerungsstruktur einhergehenden Maßnahmen langfristig geplant und umgesetzt werden müssten und damit jenseits der Planungshorizonte der politischen Führung in Deutschland liegen.
Bezüglich der Finanzierung der sich verändernden Altersstruktur bestehen theoretisch folgende Optionen:
Kostenreduzierung im öffentlichen Dienst/ Kürzung der Staatsausgaben
Eine Neustrukturierung der Vergütung im öffentlichen Dienst ist dringend geboten, scheitert aber an der überholten Vorstellung einer "angemessenen" Bezahlung der Angestellten/ Beamten im öffentlichen Dienst. Diverse Gerichtsurteile beurteilten Änderungen in der Vergangenheit oft als verfassungswidrig und machen damit deutlich wie schwierig eine Reform in diesem Bereich ist. [4]
Erhöhung der Beiträge zur Sozialversicherung
Die Erhöhung der Beiträge zur Sozialversicherung ist keine Option zur zukünftigen Finanzierung der Sozialsysteme, da die Arbeitskosten in Deutschland im internationalen Vergleich ohnehin hoch sind. In den letzten zehn Jahren wurde die Verteuerung des Faktors Arbeit durch moderate Lohnsteigerung in Grenzen gehalten und davor durch eine Steigerung der Produktivität weitgehend kompensiert. In Zukunft stellt sich jedoch die Frage, inwieweit dies noch möglich sein wird. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass der Faktor Arbeit in dem kapitalistischen Wirtschaftssystem der aktuellen Form immer auch in Wettbewerb zum Faktor Kapital steht. Wenn die Investition in Kapital höhere Renditen verspricht als die Investition in Arbeit, ist letztere uninteressant.
Kürzung der Leistungen aus der Sozialversicherung
Obwohl eine langfristige Reform der Sozialversicherung ebenfalls geboten ist, ist die Kürzung von Sozialleistungen kurzfristig nicht geeignet um die Belastungen des demografischen Wandels zu verringern. Kürzungen bei Sozialleistungen bedeuten immer auch eine unmittelbare Schwächung der Binnenwirtschaft, da die betroffenen Bevölkerungsschichten sofort weniger Einkommen zu Konsumzwecken zur Verfügung haben. Darüber hinaus würden die Maßnahmen bei den Gewerkschaften und Sozialverbänden auf massiven Widerstand stoßen und den sozialen Frieden in Deutschland gefährden. Letztlich besteht in vielen Bereichen wie z.B. Arbeitslosengeld II (Hartz IV) ohnehin kein Spielraum, da eine Absenkung der Transferleistung verfassungswidrig wäre.
Heraufsetzung des Renteneintrittsalters bzw. Kürzung der Rentenbezugszeit/ Rentenhöhe
Im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung wurde unter anderem mit der Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors und der sukzessiven Anhebung des regulären Beginns der Altersrente auf 67 Jahre nach knapp vier Jahrzehnten endlich auf die allmähliche Änderung der Bevölkerungsstruktur reagiert. Allerdings scheint mit diesen Maßnahmen die Belastungsgrenze sowohl der Beitragszahler als auch die der aktuellen Rentenbezieher vorerst erreicht.
Steigerung der Produktivität
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Produktivität in Deutschland fast kontinuierlich erhöht. Es ist davon auszugehen, dass dies generell auch weiterhin der Fall sein wird. Allerdings kann die Produktivität nicht endlos gesteigert werden. Es ist daher fahrlässig, die Zukunft allein auf einen vermeintlich immerwährenden Produktivitätszuwachs abzustellen.
Das Problem dieser Entwicklung ist, dass sich das Verhältnis von Erwerbstätigen (Arbeiter/ Angestellte, Selbständige, Freiberufler, etc.) zu Nicht-Erwerbstätigen (Schüler/ Studenten ohne Nebenjob, Hausfrauen, Rentner, Arbeitslose, etc.) dauerhaft verschieben wird. Folglich müssen weniger Beitragszahler die Transferleistung für verhältnismäßig mehr Zahlungsempfänger erwirtschaften.
Der demografische Wandel wird Deutschland vor enorme Herausforderungen stellen, da das in seiner jetzigen Form bestehende Sozialsystem in Zukunft schlicht nicht mehr finanzierbar sein wird. Es wird sich nicht nur primär das Renten- / Gesundheitssystem, sondern auch z.B. das gesamte Schulwesen auf diese Herausforderung einstellen müssen. Auch gänzlich andere Bereiche wie z.B. die Stadtplanung werden den demografischen Veränderungen langfristig Rechnung tragen müssen. [3]
Darüber hinaus wird der demografische Wandel auch die soziale Struktur Deutschlands grundlegend verändern. Die oft aufgestellte These, dass die älteren Menschen in Zukunft die absolute Macht in Deutschland haben werden, gehört aber zu den Behauptungen die auch durch ständige Wiederholungen nicht wahrer werden. Auch wenn in Zukunft die älteren Menschen die Mehrheit der Wähler stellen werden, so werden sie aufgrund des Umlageverfahrens der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland weiterhin von der arbeitenden Bevölkerung des Landes abhängig sein. Eine allzu rentnerfreundliche Gesetzgebung würde langfristig zu einer massiven Abwanderung der produktiven Bevölkerungsteile führen und ist daher eher unrealistisch.
Im Gegensatz zu dem in den Medien oft gezeichneten Bild muss die Änderung der Bevölkerungsstruktur ohnehin keinesfalls der Untergang Deutschlands sein. Die Konsequenzen des demografischen Wandels werden mit Sicherheit weitreichend sein, aber die notwendigen Veränderungen wären durchaus sozialverträglich realisierbar. Dazu muss sich Deutschland allerdings endlich den Herausforderungen stellen und langfristige Maßnahmen zur Transformation der bestehenden Strukturen ergreifen. Problematisch hierbei ist, dass alle mit dem Wandel der Bevölkerungsstruktur einhergehenden Maßnahmen langfristig geplant und umgesetzt werden müssten und damit jenseits der Planungshorizonte der politischen Führung in Deutschland liegen.
Bezüglich der Finanzierung der sich verändernden Altersstruktur bestehen theoretisch folgende Optionen:
Kostenreduzierung im öffentlichen Dienst/ Kürzung der Staatsausgaben
Eine Neustrukturierung der Vergütung im öffentlichen Dienst ist dringend geboten, scheitert aber an der überholten Vorstellung einer "angemessenen" Bezahlung der Angestellten/ Beamten im öffentlichen Dienst. Diverse Gerichtsurteile beurteilten Änderungen in der Vergangenheit oft als verfassungswidrig und machen damit deutlich wie schwierig eine Reform in diesem Bereich ist. [4]
Erhöhung der Beiträge zur Sozialversicherung
Die Erhöhung der Beiträge zur Sozialversicherung ist keine Option zur zukünftigen Finanzierung der Sozialsysteme, da die Arbeitskosten in Deutschland im internationalen Vergleich ohnehin hoch sind. In den letzten zehn Jahren wurde die Verteuerung des Faktors Arbeit durch moderate Lohnsteigerung in Grenzen gehalten und davor durch eine Steigerung der Produktivität weitgehend kompensiert. In Zukunft stellt sich jedoch die Frage, inwieweit dies noch möglich sein wird. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass der Faktor Arbeit in dem kapitalistischen Wirtschaftssystem der aktuellen Form immer auch in Wettbewerb zum Faktor Kapital steht. Wenn die Investition in Kapital höhere Renditen verspricht als die Investition in Arbeit, ist letztere uninteressant.
Kürzung der Leistungen aus der Sozialversicherung
Obwohl eine langfristige Reform der Sozialversicherung ebenfalls geboten ist, ist die Kürzung von Sozialleistungen kurzfristig nicht geeignet um die Belastungen des demografischen Wandels zu verringern. Kürzungen bei Sozialleistungen bedeuten immer auch eine unmittelbare Schwächung der Binnenwirtschaft, da die betroffenen Bevölkerungsschichten sofort weniger Einkommen zu Konsumzwecken zur Verfügung haben. Darüber hinaus würden die Maßnahmen bei den Gewerkschaften und Sozialverbänden auf massiven Widerstand stoßen und den sozialen Frieden in Deutschland gefährden. Letztlich besteht in vielen Bereichen wie z.B. Arbeitslosengeld II (Hartz IV) ohnehin kein Spielraum, da eine Absenkung der Transferleistung verfassungswidrig wäre.
Heraufsetzung des Renteneintrittsalters bzw. Kürzung der Rentenbezugszeit/ Rentenhöhe
Im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung wurde unter anderem mit der Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors und der sukzessiven Anhebung des regulären Beginns der Altersrente auf 67 Jahre nach knapp vier Jahrzehnten endlich auf die allmähliche Änderung der Bevölkerungsstruktur reagiert. Allerdings scheint mit diesen Maßnahmen die Belastungsgrenze sowohl der Beitragszahler als auch die der aktuellen Rentenbezieher vorerst erreicht.
Steigerung der Produktivität
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Produktivität in Deutschland fast kontinuierlich erhöht. Es ist davon auszugehen, dass dies generell auch weiterhin der Fall sein wird. Allerdings kann die Produktivität nicht endlos gesteigert werden. Es ist daher fahrlässig, die Zukunft allein auf einen vermeintlich immerwährenden Produktivitätszuwachs abzustellen.
Erhöhung der zu leistenden Arbeitsstunden pro Jahr
- Erhöhung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit: In Deutschland herrscht Tarifautonomie. Dies bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelt werden. Eine allgemeine Erhöhung der Wochenarbeitszeit durch die Bundesregierung ist nicht möglich. Selbst wenn dies möglich wäre, würde eine „von oben“ verordnete Erhöhung der Arbeitszeit ohnehin auf enormen (passiven) Widerstand stoßen.
- Reduzierung des gesetzlich garantierten Urlaubsanspruches: In Deutschland beträgt der gesetzlich garantierte Mindestanspruch gemäß Bundesurlaubsgesetz 24 Tage pro Jahr. Eine Reduzierung des Urlaubsanspruches würde helfen die negativen Effekte des demografischen Wandels zu lindern, ist politisch jedoch nicht durchsetzbar. Darüber hinaus würde die Reduzierung hauptsächlich die schwachen, also die gar nicht/ kaum gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer treffen, wohingegen z.B. Bankangestellte den gemäß Tarifvertrag geltenden Urlaubsanspruch von 30 Tagen/ Jahr eher behalten würden.
- Streichung eines gesetzlichen Feiertages: Die Anzahl der Feiertage in Deutschland ist stark abhängig vom jeweiligen Bundesland und dem Kalenderjahr. Die Streichung eines bundeseinheitlichen Feiertages würde ebenfalls helfen die negativen Effekte des demografischen Wandels zu lindern, ist politisch jedoch gleichfalls nicht durchsetzbar. Darüber hinaus wäre diese Maßnahme unter Umständen wirkungslos, da einzelne Bundesländer den gestrichenen Feiertag durch Einführung eines regionalen Feiertages kompensieren könnten. Tatsächlich gibt es z.B. in Hessen sogar Überlegungen zum 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 einen zusätzlichen Feiertag einzuführen. [7]
Die Zahl der jährlich geleisteten Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen ist in Deutschland seit Jahrzehnten tendenziell rückläufig.
Aufgrund zahlreicher Feiertage und des hohen gesetzlich garantierten Urlaubsanspruches ist die Anzahl der in Deutschland tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden pro Jahr im internationalen Vergleich ohnehin eher niedrig. Selbst eine für den einzelnen Arbeitnehmer nur geringe Erhöhung der jährlich geleisteten Arbeitsstunden hätte in der Summe eine enorme Auswirkung auf die Stabilisierung und nachhaltige Finanzierbarkeit der Sozialsysteme. Allerdings stoßen entsprechende Versuche von Seiten des Arbeitgebers erfahrungsgemäß auf viel Widerstand bei den Arbeitnehmern.
- Erhöhung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit: In Deutschland herrscht Tarifautonomie. Dies bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelt werden. Eine allgemeine Erhöhung der Wochenarbeitszeit durch die Bundesregierung ist nicht möglich. Selbst wenn dies möglich wäre, würde eine „von oben“ verordnete Erhöhung der Arbeitszeit ohnehin auf enormen (passiven) Widerstand stoßen.
- Reduzierung des gesetzlich garantierten Urlaubsanspruches: In Deutschland beträgt der gesetzlich garantierte Mindestanspruch gemäß Bundesurlaubsgesetz 24 Tage pro Jahr. Eine Reduzierung des Urlaubsanspruches würde helfen die negativen Effekte des demografischen Wandels zu lindern, ist politisch jedoch nicht durchsetzbar. Darüber hinaus würde die Reduzierung hauptsächlich die schwachen, also die gar nicht/ kaum gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer treffen, wohingegen z.B. Bankangestellte den gemäß Tarifvertrag geltenden Urlaubsanspruch von 30 Tagen/ Jahr eher behalten würden.
- Streichung eines gesetzlichen Feiertages: Die Anzahl der Feiertage in Deutschland ist stark abhängig vom jeweiligen Bundesland und dem Kalenderjahr. Die Streichung eines bundeseinheitlichen Feiertages würde ebenfalls helfen die negativen Effekte des demografischen Wandels zu lindern, ist politisch jedoch gleichfalls nicht durchsetzbar. Darüber hinaus wäre diese Maßnahme unter Umständen wirkungslos, da einzelne Bundesländer den gestrichenen Feiertag durch Einführung eines regionalen Feiertages kompensieren könnten. Tatsächlich gibt es z.B. in Hessen sogar Überlegungen zum 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 einen zusätzlichen Feiertag einzuführen. [7]
Die Zahl der jährlich geleisteten Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen ist in Deutschland seit Jahrzehnten tendenziell rückläufig.
Aufgrund zahlreicher Feiertage und des hohen gesetzlich garantierten Urlaubsanspruches ist die Anzahl der in Deutschland tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden pro Jahr im internationalen Vergleich ohnehin eher niedrig. Selbst eine für den einzelnen Arbeitnehmer nur geringe Erhöhung der jährlich geleisteten Arbeitsstunden hätte in der Summe eine enorme Auswirkung auf die Stabilisierung und nachhaltige Finanzierbarkeit der Sozialsysteme. Allerdings stoßen entsprechende Versuche von Seiten des Arbeitgebers erfahrungsgemäß auf viel Widerstand bei den Arbeitnehmern.
_Gewinnung von qualifizierter Zuwanderung/ Erhöhung der Attraktivität des Standorts Deutschland
Die Attraktivität Deutschlands ist für qualifizierte Einwanderer unter anderem aufgrund der relativ komplizierten Sprache, der hohen Abgaben auf das Arbeitseinkommen, sowie anderen Faktoren wie z.B. mäßigen klimatischen Bedingungen tendenziell eher gering. Der aktuelle Anstieg der Einwanderungszahlen wird von die Krise in den südeuropäischen Ländern getrieben - diese Menschen kommen also nicht freiwillig, sondern werden von der wirtschaftlichen Not in ihren Heimatländern zur Migration gezwungen. Es ist absehbar, dass die meisten dieser Einwanderer bei einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in ihre Heimat zurück wollen. Ob Deutschland langfristig genug qualifizierte Einwanderung generieren kann um die negativen Effekte des demografischen Wandels dauerhaft und vollständig abzufangen, erscheint daher sehr fraglich.
Stopp der Auswanderung deutscher Staatsbürger
Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten in den südeuropäischen Ländern steigert indirekt die Attraktivität Deutschlands. Um den Trend zur Auswanderung aus Deutschland zu stoppen, wäre allerdings unter anderem eine dauerhafte Reduzierung der Abgabenlast und eine Steigerung der aktuell in Deutschland eher sinkenden Lebensqualität notwendig. [8]
Zahl der Erwerbstätigen erhöhen
Die negativen Effekte des demografischen Wandels werden durch eine Steigerung der Produktivität oder mehr Zuwanderung nicht vollständig zu kompensieren sein. Die einzige Möglichkeit die Sozialsysteme in Deutschlands dauerhaft zu stabilisieren ist die nachhaltige Erhöhung der Zahl der Erwerbstätigen. Es ist nicht ganz fair, dass die aktuellen Leistungsträger der Gesellschaft und insbesondere die nachwachsende Generation die Fehler der Vergangenheit kompensieren müssen, aber es scheint als habe Deutschland nicht mehr allzu viele Wahlmöglichkeiten.
Es bleiben somit lediglich die folgenden Optionen:
Stand: Juli 2014
[1] https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bevoelkerung/lrbev04.html?nn=50738
Grafik siehe: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/_Grafik/Geburtenziffer.html
[2] 06.02.1988, FAZ „Fragwürdige Modellrechnung“ (Leider nicht online verfügbar.)
[3] http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/landflucht-irgendwann-ist-einfach-schluss-12398105.html
[4] https://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg12-008.html sowie beispielsweise
http://www.welt.de/politik/deutschland/article129657536/Verfassungsrichter-kippen-NRW-Beamtenbesoldung.html
[5] Studie aus dem Jahr 2009 von The Conference Board im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Deutsch: http://library.fes.de/pdf-files/wiso/06221.pdf
[6] http://www.dak.de/content/filesopen/Gesundheitsreport_2012.pdf (Seite 23)[7] http://www.welt.de/politik/deutschland/article112649691/Hessen-koennen-sich-auf-neuen-Feiertag-freuen.html
http://www.welt.de/regionales/muenchen/article118965603/Zu-wenig-Katholiken-Feiertag-wird-gestrichen.html
[8] http://www.welt.de/wirtschaft/article4738175/Bei-Lebensqualitaet-liegt-Deutschland-auf-Platz-22.html
Tags: definition was ist bedeutet demografie netzwerk entwicklung demographischer wandel migration einwanderung auswanderung deutschland Rente Sozialversicherung Probleme hochrechnung prognose statistik arbeits immobilien markt
Die Attraktivität Deutschlands ist für qualifizierte Einwanderer unter anderem aufgrund der relativ komplizierten Sprache, der hohen Abgaben auf das Arbeitseinkommen, sowie anderen Faktoren wie z.B. mäßigen klimatischen Bedingungen tendenziell eher gering. Der aktuelle Anstieg der Einwanderungszahlen wird von die Krise in den südeuropäischen Ländern getrieben - diese Menschen kommen also nicht freiwillig, sondern werden von der wirtschaftlichen Not in ihren Heimatländern zur Migration gezwungen. Es ist absehbar, dass die meisten dieser Einwanderer bei einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in ihre Heimat zurück wollen. Ob Deutschland langfristig genug qualifizierte Einwanderung generieren kann um die negativen Effekte des demografischen Wandels dauerhaft und vollständig abzufangen, erscheint daher sehr fraglich.
Stopp der Auswanderung deutscher Staatsbürger
Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten in den südeuropäischen Ländern steigert indirekt die Attraktivität Deutschlands. Um den Trend zur Auswanderung aus Deutschland zu stoppen, wäre allerdings unter anderem eine dauerhafte Reduzierung der Abgabenlast und eine Steigerung der aktuell in Deutschland eher sinkenden Lebensqualität notwendig. [8]
Zahl der Erwerbstätigen erhöhen
Die negativen Effekte des demografischen Wandels werden durch eine Steigerung der Produktivität oder mehr Zuwanderung nicht vollständig zu kompensieren sein. Die einzige Möglichkeit die Sozialsysteme in Deutschlands dauerhaft zu stabilisieren ist die nachhaltige Erhöhung der Zahl der Erwerbstätigen. Es ist nicht ganz fair, dass die aktuellen Leistungsträger der Gesellschaft und insbesondere die nachwachsende Generation die Fehler der Vergangenheit kompensieren müssen, aber es scheint als habe Deutschland nicht mehr allzu viele Wahlmöglichkeiten.
Es bleiben somit lediglich die folgenden Optionen:
- Flexibilisierung des Rentensystems (Rentenbeginn frei selbst bestimmbar)
- Stopp aller staatlich subventionierten Programme zur Frühverrentung
- Senkung der Arbeitslosenquote
- Erhöhung der Erwerbsquote
- Abschaffung des Wehrdienstes (aktuell ist dieser lediglich ausgesetzt)
- Angebot von kurzen Studiengänge für eher praxisorientierte Studenten
- Verkürzung der Schulzeit bis zum Erwerb des Abiturs auf 12 Jahre
- Reduzierung der Schulabbrecherquote
- eventuell frühere Einschulung
Stand: Juli 2014
[1] https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bevoelkerung/lrbev04.html?nn=50738
Grafik siehe: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/_Grafik/Geburtenziffer.html
[2] 06.02.1988, FAZ „Fragwürdige Modellrechnung“ (Leider nicht online verfügbar.)
[3] http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/landflucht-irgendwann-ist-einfach-schluss-12398105.html
[4] https://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg12-008.html sowie beispielsweise
http://www.welt.de/politik/deutschland/article129657536/Verfassungsrichter-kippen-NRW-Beamtenbesoldung.html
[5] Studie aus dem Jahr 2009 von The Conference Board im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Deutsch: http://library.fes.de/pdf-files/wiso/06221.pdf
[6] http://www.dak.de/content/filesopen/Gesundheitsreport_2012.pdf (Seite 23)[7] http://www.welt.de/politik/deutschland/article112649691/Hessen-koennen-sich-auf-neuen-Feiertag-freuen.html
http://www.welt.de/regionales/muenchen/article118965603/Zu-wenig-Katholiken-Feiertag-wird-gestrichen.html
[8] http://www.welt.de/wirtschaft/article4738175/Bei-Lebensqualitaet-liegt-Deutschland-auf-Platz-22.html
Tags: definition was ist bedeutet demografie netzwerk entwicklung demographischer wandel migration einwanderung auswanderung deutschland Rente Sozialversicherung Probleme hochrechnung prognose statistik arbeits immobilien markt