Das Wort Narzisst bezeichnet eine stark auf sich selbst bezogene Person, die anderen Menschen weniger Beachtung als sich selbst schenkt. Der Gebrauch des Wortes impliziert meist ein negatives moralisches Werturteil über die betreffende Person.
Tatsächlich ist Narzissmus eine normale Facette des Charakters eines jeden Menschen. Davon zu unterscheiden ist jedoch die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Diese kennzeichnet sich dadurch, dass die Betroffenen ein starres, stark ausgeprägtes narzisstisches Verhaltensmuster zeigen und an den Folgen ihres Narzissmus leiden.
Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung sind von ihrer Großartigkeit überzeugt. Sie haben häufig ein fragiles Selbstbild und können es deshalb schlecht ertragen, sich unbedeutend zu fühlen. Es ist für sie zwingend, sich als der/ die Beste zu fühlen um aus der erfahrenen Selbstbestätigung einen Selbstwert ableiten zu können.
Da die Realität und die Wahrnehmung des krankhaften Narzissten sich häufig widersprechen, ist es zur Wahrung des übertrieben positiven Selbstbildes dieser Menschen oft notwendig die Wirklichkeit umzudeuten. So werden abweichende Meinungen oft als mangelnde Einsicht abgetan und Kritik von anderen wird als Neid oder Eifersucht interpretiert. Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung fühlen sich generell schnell angegriffen und reagieren ungehalten.
Nicht zuletzt aufgrund vorherrschender Geschlechterklischees und unterschiedlicher Charaktermerkmalen bekommen Männer die Diagnose krankhafter Narzissmus öfter als Frauen. [1] Dabei kann es sein, dass Frauen ähnlich häufig krankhaft narzisstischen Ausprägungen haben, diese aber eher übersehen werden, da sie scheinbar häufiger zu der Form des pathologischen Narzissmus, dem so genannten vulnerablen Narzissmus neigen. Bei dieser Form halten sich Betroffene ebenfalls für etwas Besonderes und haben eine hohe Anspruchshaltung, neigen aber zu einem niedrigeren Selbstwertgefühl und vermeiden Bewertungssituationen.
Diese verletzlichen Narzissten haben große Angst vor negativen Rückmeldungen anderer und schämen sich sehr, wenn sie kritisiert werden. Die beim sogenannten grandiosen Narzissmus sonst übliche offene Überheblichkeit und Arroganz, sowie dominantes Verhalten kommen beim vulnerablen Narzissten kaum vor. Letztere wirken eher ängstlich oder depressiv und gehen ihre Mitmenschen nicht offen aggressiv an. Auch die sonst übliche Abwertung des Gegenübers findet nicht statt.
Grandiose Narzissten hingegen sind kontaktfreudig, aber rücksichtslos und das oft zur Schau gestellte Gefühl der eigenen Überlegenheit empfinden viele Mitmenschen als unsympathisch. Schwindet die anfängliche Bewunderung der vermeintlichen Kompetenz des Narzissten und damit die Wertschätzung des Gegenübers, empfinden sie dies als persönlichen Angriff, und werten das Gegenüber ihrerseits ab. Dieses Muster wiederholt sich bei der Interaktion mit Mitmenschen immer wieder. Für krankhafte Narzissten ist es daher meist schwierig, Beziehungen zu anderen Menschen dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Vulnerable Narzissten treten nach außen hin weniger prahlerisch und aggressiv auf und werden daher seltener als Narzissten erkannt. Sie haben aber oft ebenfalls Probleme mit sozialer Interaktion, sind jedoch eher introvertiert. Kennzeichnend sind zudem ein niedrigeres Selbstwertgefühl, emotionale Labilität, sowie geringe Lebenszufriedenheit. Neben der sozialen Unverträglichkeit sind Größenfantasien, die Selbstbezogenheit und die hohe Anspruchshaltung bezeichnend für beide Narzissmusvarianten.
Da vulnerable Narzissten im Gegensatz zu grandiosen Narzissten an ihrer Handlungsmacht zweifeln und Angst vor Ablehnung haben, werden die bei ihnen durchaus vorhandenen Größenfantasien meist nicht nach außen getragen. Sie sind häufig sozial gehemmt und vermeiden Situationen, in denen sie bewertet werden.
Stand: April 2021
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2669224/
Tags: Big Five narzisstische Persönlichkeit Eigenschaften Merkmale Charakter pathologischer Narzissmus Psychologie Selbstwertgefühl Selbstverliebtheit Selbstbewunderung Überlegenheit Größenfantasien Autoritätsanspruch Führungsdenken Selbstdarstellung ausbeuterisches manipulatives Verhalten Elizabeth Holmes Entwicklungsstörung Sozialpsychologen Neurotizismus Introvertiertheit Geschlechterrollen Mansplaining Main character syndrome
Tatsächlich ist Narzissmus eine normale Facette des Charakters eines jeden Menschen. Davon zu unterscheiden ist jedoch die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Diese kennzeichnet sich dadurch, dass die Betroffenen ein starres, stark ausgeprägtes narzisstisches Verhaltensmuster zeigen und an den Folgen ihres Narzissmus leiden.
Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung sind von ihrer Großartigkeit überzeugt. Sie haben häufig ein fragiles Selbstbild und können es deshalb schlecht ertragen, sich unbedeutend zu fühlen. Es ist für sie zwingend, sich als der/ die Beste zu fühlen um aus der erfahrenen Selbstbestätigung einen Selbstwert ableiten zu können.
Da die Realität und die Wahrnehmung des krankhaften Narzissten sich häufig widersprechen, ist es zur Wahrung des übertrieben positiven Selbstbildes dieser Menschen oft notwendig die Wirklichkeit umzudeuten. So werden abweichende Meinungen oft als mangelnde Einsicht abgetan und Kritik von anderen wird als Neid oder Eifersucht interpretiert. Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung fühlen sich generell schnell angegriffen und reagieren ungehalten.
Nicht zuletzt aufgrund vorherrschender Geschlechterklischees und unterschiedlicher Charaktermerkmalen bekommen Männer die Diagnose krankhafter Narzissmus öfter als Frauen. [1] Dabei kann es sein, dass Frauen ähnlich häufig krankhaft narzisstischen Ausprägungen haben, diese aber eher übersehen werden, da sie scheinbar häufiger zu der Form des pathologischen Narzissmus, dem so genannten vulnerablen Narzissmus neigen. Bei dieser Form halten sich Betroffene ebenfalls für etwas Besonderes und haben eine hohe Anspruchshaltung, neigen aber zu einem niedrigeren Selbstwertgefühl und vermeiden Bewertungssituationen.
Diese verletzlichen Narzissten haben große Angst vor negativen Rückmeldungen anderer und schämen sich sehr, wenn sie kritisiert werden. Die beim sogenannten grandiosen Narzissmus sonst übliche offene Überheblichkeit und Arroganz, sowie dominantes Verhalten kommen beim vulnerablen Narzissten kaum vor. Letztere wirken eher ängstlich oder depressiv und gehen ihre Mitmenschen nicht offen aggressiv an. Auch die sonst übliche Abwertung des Gegenübers findet nicht statt.
Grandiose Narzissten hingegen sind kontaktfreudig, aber rücksichtslos und das oft zur Schau gestellte Gefühl der eigenen Überlegenheit empfinden viele Mitmenschen als unsympathisch. Schwindet die anfängliche Bewunderung der vermeintlichen Kompetenz des Narzissten und damit die Wertschätzung des Gegenübers, empfinden sie dies als persönlichen Angriff, und werten das Gegenüber ihrerseits ab. Dieses Muster wiederholt sich bei der Interaktion mit Mitmenschen immer wieder. Für krankhafte Narzissten ist es daher meist schwierig, Beziehungen zu anderen Menschen dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Vulnerable Narzissten treten nach außen hin weniger prahlerisch und aggressiv auf und werden daher seltener als Narzissten erkannt. Sie haben aber oft ebenfalls Probleme mit sozialer Interaktion, sind jedoch eher introvertiert. Kennzeichnend sind zudem ein niedrigeres Selbstwertgefühl, emotionale Labilität, sowie geringe Lebenszufriedenheit. Neben der sozialen Unverträglichkeit sind Größenfantasien, die Selbstbezogenheit und die hohe Anspruchshaltung bezeichnend für beide Narzissmusvarianten.
Da vulnerable Narzissten im Gegensatz zu grandiosen Narzissten an ihrer Handlungsmacht zweifeln und Angst vor Ablehnung haben, werden die bei ihnen durchaus vorhandenen Größenfantasien meist nicht nach außen getragen. Sie sind häufig sozial gehemmt und vermeiden Situationen, in denen sie bewertet werden.
Stand: April 2021
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2669224/
Tags: Big Five narzisstische Persönlichkeit Eigenschaften Merkmale Charakter pathologischer Narzissmus Psychologie Selbstwertgefühl Selbstverliebtheit Selbstbewunderung Überlegenheit Größenfantasien Autoritätsanspruch Führungsdenken Selbstdarstellung ausbeuterisches manipulatives Verhalten Elizabeth Holmes Entwicklungsstörung Sozialpsychologen Neurotizismus Introvertiertheit Geschlechterrollen Mansplaining Main character syndrome