Die Technokratie ist eine Form der Regierung oder Verwaltung, in der alle Handlungen auf wissenschaftlichem und technischem Wissen aufbauen sollen. Wissenschaftler, Ingenieure und andere naturwissenschaftlich und technisch fähige Personen, oft auch aus der Praxis der Wirtschaft, ersetzen dabei Politiker. Im Vordergrund steht die rationale, effektive Planung und Durchführung zielorientierter Vorhaben. Während sich die Aufmerksamkeit ganz auf Mittel und Wege konzentriert, verringert sich die Bedeutung der Parteien, der demokratischen Willensbildung und politischer Entscheidungsprozesse hinsichtlich der Wahl gesellschaftlicher Ziele. Technokraten bilden ihre Thesen auf der Annahme, dass es keinen ideologischen Weg gebe, die staatliche Stabilität aufzubauen und somit für das Wohl der Menschen zu sorgen. Technokratische Kabinette sind meist typische Vertreter der parteilosen Regierungen.
Die technokratische Vorstellung, wirtschaftliche Entwicklung sei am erfolgreichsten durch mächtige Expertenstäbe zu realisieren, lag dem US-amerikanischen Wiederaufbauplan für Westeuropa nach 1945 zu Grunde. Deutschlands Aufstieg zur führenden Exportnation kann als Erfolg des Marshall Plans interpretiert werden. Auch der Aufstieg Chinas demonstriert dabei sehr eindrucksvoll, wie erfolgreich eine zentralistische Planung sein kann. Vor einigen Jahrzehnten als Werkbank für Billigprodukte belächelt, nimmt das Land mittlerweile in vielen technischen Bereichen eine führende Rolle ein.
Merkmale der Technokratie sind:
Natürlich ist die Vorstellung, dass Experten stets objektiv und vollkommen neutral seien, naiv. Oft ist Studien schon bei flüchtiger Betrachtung anzumerken, dass der Verfasser bemüht war ein von ihm erwartetes Ergebnis aus den Daten herauszulesen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nicht objektiv analysiert, sondern vielmehr entsprechend der eigenen Ideologie und Erwartung hin interpretiert.
Unter Merkel hat sich Deutschland zu einer pervertierten Form der Technokratie entwickelt: der Expertokratie.
Die Expertokratie zeichnet sich dadurch aus, dass eine Kombination aus vermeintlichen Experten die Politiker permanent durch Strategiepapiere mit mundgerechten Informationen versorgt. Das Problem an der heutigen Situation in Deutschland ist, dass diese Experten fast immer Teil von Industrieverbänden, Lobbygruppen, Think Tanks oder Consultingunternehmen sind. Diese verfolgen die Interessen der Industrie und nicht des Allgemeinwohls. Formal existieren die demokratischen Instanzen natürlich weiterhin und alles scheint demokratisch legitimiert. Tatsächlich sind die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Prozess völlig außen vor. Das Wahlvolk wird nur noch gelegentlich gebeten, die bereits beschlossenen Maßnahmen durch Stimmabgabe demokratisch zu legitimieren. Fällt das Ergebnis nicht wie gewünscht aus, wird der Bürger als Depp dargestellt, der die Sache einfach nicht verstanden hat. In der Folge werden dann meist Werbekampagnen gestartet um den Bürger „aufzuklären“, Zahlreiche Berateraffären der jüngsten Vergangenheit demonstrieren, dass Politiker heute keine Entscheidung mehr ohne die teure Expertise von externen Beratern zu treffen scheinen.
Stand: Januar 2020
Tags: Sozialpsychologie Grund Bedürfnis Technischer Fortschritt Technik Folgenabschätzung Philosophie Schöne neue Welt Moderne Zeiten Social Engineering Marketing Konsumismus Kybernetik Governance Verwaltung Bürokratie Technik Kritik Technokratische Bewegung Epistokratie Ordo Liberalismus Kapitalismus Sozialismus Kommunismus
Die technokratische Vorstellung, wirtschaftliche Entwicklung sei am erfolgreichsten durch mächtige Expertenstäbe zu realisieren, lag dem US-amerikanischen Wiederaufbauplan für Westeuropa nach 1945 zu Grunde. Deutschlands Aufstieg zur führenden Exportnation kann als Erfolg des Marshall Plans interpretiert werden. Auch der Aufstieg Chinas demonstriert dabei sehr eindrucksvoll, wie erfolgreich eine zentralistische Planung sein kann. Vor einigen Jahrzehnten als Werkbank für Billigprodukte belächelt, nimmt das Land mittlerweile in vielen technischen Bereichen eine führende Rolle ein.
Merkmale der Technokratie sind:
- Auf Sachzwängen aufgebaute Argumentationsmuster, bei denen möglichst alle analysierten menschlichen Bedürfnisse mit technischen Methoden gelöst werden sollen.
- Fortschritt und Wissenswachstum als Zielvorstellung der Gesellschaft.
- Wissenschaftlich orientiertes Menschenbild, Rationalisierung menschlicher Bedürfnisse zur besseren Verwaltung.
- Die Technokratie betrachtet die Gesellschaft als System und deckt daher auch die Bedürfnisse unproduktiver Menschen. Unter anderem deshalb wird tendenziell die herkömmliche politische Diskussion über die Verteilungsgerechtigkeit vernachlässigt.
- Verlagerung der Macht von demokratisch gewählten politischen Institutionen in von diesen bestimmte, aber ausschließlich fachgebunden arbeitende Zirkel, den Expertenkommissionen.
- Allgemeine Rationalisierung und wissenschaftliche Betrachtung kultureller, politischer und gesellschaftlicher, sowie ökonomischer Prozesse.
Natürlich ist die Vorstellung, dass Experten stets objektiv und vollkommen neutral seien, naiv. Oft ist Studien schon bei flüchtiger Betrachtung anzumerken, dass der Verfasser bemüht war ein von ihm erwartetes Ergebnis aus den Daten herauszulesen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nicht objektiv analysiert, sondern vielmehr entsprechend der eigenen Ideologie und Erwartung hin interpretiert.
Unter Merkel hat sich Deutschland zu einer pervertierten Form der Technokratie entwickelt: der Expertokratie.
Die Expertokratie zeichnet sich dadurch aus, dass eine Kombination aus vermeintlichen Experten die Politiker permanent durch Strategiepapiere mit mundgerechten Informationen versorgt. Das Problem an der heutigen Situation in Deutschland ist, dass diese Experten fast immer Teil von Industrieverbänden, Lobbygruppen, Think Tanks oder Consultingunternehmen sind. Diese verfolgen die Interessen der Industrie und nicht des Allgemeinwohls. Formal existieren die demokratischen Instanzen natürlich weiterhin und alles scheint demokratisch legitimiert. Tatsächlich sind die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Prozess völlig außen vor. Das Wahlvolk wird nur noch gelegentlich gebeten, die bereits beschlossenen Maßnahmen durch Stimmabgabe demokratisch zu legitimieren. Fällt das Ergebnis nicht wie gewünscht aus, wird der Bürger als Depp dargestellt, der die Sache einfach nicht verstanden hat. In der Folge werden dann meist Werbekampagnen gestartet um den Bürger „aufzuklären“, Zahlreiche Berateraffären der jüngsten Vergangenheit demonstrieren, dass Politiker heute keine Entscheidung mehr ohne die teure Expertise von externen Beratern zu treffen scheinen.
Stand: Januar 2020
Tags: Sozialpsychologie Grund Bedürfnis Technischer Fortschritt Technik Folgenabschätzung Philosophie Schöne neue Welt Moderne Zeiten Social Engineering Marketing Konsumismus Kybernetik Governance Verwaltung Bürokratie Technik Kritik Technokratische Bewegung Epistokratie Ordo Liberalismus Kapitalismus Sozialismus Kommunismus