Internetsexsucht ist eine spezielle Form von Sexsucht und Internetsucht. Wie jede Sucht ist auch die Abhängigkeit von Online Pornographie gekennzeichnet durch einen subjektiven Leidensdruck sowie im Suchtverlauf zunehmendem Kontrollverlust.
Wie die anderen Internetsuchtformen (exzessive Nutzung Sozialer Medien, Online-Rollenspiele, Chatten) auch, so zeichnet sich die Internetsexsucht durch folgende Merkmale aus:
Leicht verfügbar, scheinbar grenzenloses Angebot
Das Internet ist mit nur geringen Kosten für jeden zugänglich, eine große Auswahl diverser Inhalte ist jederzeit bequem verfügbar und die Nutzung bis zu einem gewissen Grade anonym. Darüber hinaus ist das Angebot an Pornos im Internet praktisch grenzenlos. Ständig wird neues Material aus der ganzen Welt hochgeladen und ist unmittelbar verfügbar - der Süchtige bekommt rund um die Uhr Nachschub für den nächsten Kick. Das Internet bietet außerdem die Möglichkeit zur interaktiven Kommunikation mit gegenseitiger Beeinflussung von Fantasien bzw. realem Verhalten. Virtuelle Identitäten lassen Fantasie und reales Verhalten zunehmend verschmelzen. Nicht zuletzt ist Online-Sex ein riesiger Markt, welcher sich trotz der vielen Tausend vermeintlich konkurrierenden Internetseiten letztlich in der Hand relativ weniger Anbieter konzentriert. Entsprechend sorgen die großen wirtschaftlichen Interessen für ein massiv beworbenes Angebot.
Mögliche Folgen des exzessiven Pornografiekonsums
In einer im Jahr 2008 durchgeführten Studie gaben die befragten Männer an, dass sie durch Internetpornografie zum einen kritischer gegenüber dem Körper ihrer Partnerin geworden sind und zum anderen weniger Interesse an häuslichem Sex verspüren. Die Frauen nehmen nach dem Konsum von pornografischen Inhalten vermehrt die Partnerkritik an ihrem Körper wahr und empfinden eine niedrigere Körperzufriedenheit. Zudem beklagen sie vermehrten Druck zu im Internet dargestellten Handlungen bei gleichzeitig reduziertem realem Sex mit dem Partner. [1]
Viele Frauen haben den Eindruck mit der Attraktivität der Pornodarstellerinnen und insbesondere den gezeigten sexuellen Praktiken nicht konkurrieren zu können und geben sich entsprechend verletzt/ wütend oder von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt. Die durch den exzessiven Pornokonsum unter Umständen eintretende Normalisierung des Ungewöhnlichen und die gesteigerte Erwartungshaltung der Männer lässt die eigene (reale) Sexualität eher langweilig erscheinen. Die entstehende Unzufriedenheit wird von den Männern ggf. mit Fixierung auf bestimmte Körperteile oder (extreme) sexuelle Vorlieben kompensiert. Dies kann zu emotionaler Abwesenheit beim real gelebten Sex mit der Partnerin bzw. einer Fixierung auf die eigene sexuelle Befriedigung führen. Gewinnt die Partnerin den Eindruck, zum Sexobjekt degradiert zu werden, wird sie sich dem Sex mit dem Partner entziehen wollen. Die Chancen des Mannes die Partnerin zum Ausprobieren bestimmter sexueller Praktiken zu überreden sinkt und die Frustration auf beiden Seiten steigt.
Folgen der Internetsexsucht
Im Verlauf der Internetsexsucht werden reale sexuelle, aber auch nicht-sexuelle Kontakten zunehmend vermieden und es kommt zum sozialen Rückzug, bis hin zur totalen Isolation und Vereinsamung. Die wachsende Anstrengung und zunehmendes Lügen um die immer größerer Zeiteinheiten des Alltags zu verheimlichen führt zu Stress. Es kommt zum Absinken von Hemmschwellen, gleichzeitig werden die meist verdrängten Scham- und Schuldgefühle jedoch immer drängender und Partnerschaftsprobleme akuter. Das gezeigte Desinteresse und die Unaufrichtigkeit führen oft zu einem generellen Vertrauensverlust des Partners und in letzter Konsequenz ggf. zur Trennung. Nach dem Scheitern der Beziehung flüchtet sich der Süchtige meist in den virtuellen Raum, da das reale Leben ohnehin nur als langweilig oder bedrohlich erlebt wird.
PorNO
Einige Feministinnen vertreten schon lange die Ansicht, dass nicht nur exzessiver Pornokonsum, sondern Pornografie generell zu Verrohung der gelebten Sexualität und der Geschlechterbeziehung allgemein führt. So startete Alice Schwarzer bereits im Jahr 1987 ihre PorNO Initiative. Die Kampagne wendet sich dabei gegen pornografische Darstellungen, in denen „verharmlosende oder verherrlichende, deutlich erniedrigende sexuelle Darstellung von Frauen oder Mädchen in Bildern und/oder Worten“ dargestellt werden. Diese Art der pornografischen Darstellung sei eine Form von medialer Gewalt, welche die Würde der Frau verletzt und zudem die Hemmschwelle für reale Gewalttätigkeit gegen Frauen heruntersetzen könnte.
NoFap®
Mittlerweile sehen einige Menschen -mehrheitlich Männer- ihren Pornokonsum selbst als Problem und finden bei ihrer Suche nach Rat die im Jahr 2011 aus einem Reddit Beitrag von Alexander Rhodes entstandene NoFap Community. Auch wenn sich die Community NoFap nennt und Verzicht auf Masturbation ein großes Thema ist: das eigentliche Anliegen ist der Verzicht auf den Pornokonsum, die Abstinenz von der Selbstbefriedigung ist lediglich ein Mittel um die Enthaltsamkeit zu bewerkstelligen. [2]
Stand: Februar 2016
[1] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18569538
In dieser Studie erfüllen ca. 2% der Teilnehmer alle Kriterien der Sucht im Sinne von komplettem Kontrollverlust und massivem Leidensdruck.
[2] "A clear majority of NoFap’s users and administrators alike agree that there’s nothing inherently wrong with masturbation.”
“We argue that heavy porn use makes real sex less enjoyable by desensitizing the brain’s reward system, which has consequences on sexual performance and intimacy.” Siehe: http://www.nofap.com/about
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Wie die anderen Internetsuchtformen (exzessive Nutzung Sozialer Medien, Online-Rollenspiele, Chatten) auch, so zeichnet sich die Internetsexsucht durch folgende Merkmale aus:
- Exzessiver Gebrauch des Internets, verbunden mit Verlust an Zeitgefühl oder Vernachlässigen elementarer Bedürfnisse.
- Entzugssymptome, wie Ärger, Spannung und/oder Depressionsgefühle, wenn der Computer nicht erreichbar ist.
- Stete Steigerung der Dosis erforderlich. Sowohl in Form von besserer Hardware (schnellerer Rechner, mehr Software, etc.) als auch mehr Stunden vor dem Bildschirm.
- Negative soziale Interaktionen, wie z.B. Lügen zum Vertuschen der am Computer verbrachten Zeit, Leistungsabfall im Beruf/ Studium, zunehmende soziale Isolation.
Leicht verfügbar, scheinbar grenzenloses Angebot
Das Internet ist mit nur geringen Kosten für jeden zugänglich, eine große Auswahl diverser Inhalte ist jederzeit bequem verfügbar und die Nutzung bis zu einem gewissen Grade anonym. Darüber hinaus ist das Angebot an Pornos im Internet praktisch grenzenlos. Ständig wird neues Material aus der ganzen Welt hochgeladen und ist unmittelbar verfügbar - der Süchtige bekommt rund um die Uhr Nachschub für den nächsten Kick. Das Internet bietet außerdem die Möglichkeit zur interaktiven Kommunikation mit gegenseitiger Beeinflussung von Fantasien bzw. realem Verhalten. Virtuelle Identitäten lassen Fantasie und reales Verhalten zunehmend verschmelzen. Nicht zuletzt ist Online-Sex ein riesiger Markt, welcher sich trotz der vielen Tausend vermeintlich konkurrierenden Internetseiten letztlich in der Hand relativ weniger Anbieter konzentriert. Entsprechend sorgen die großen wirtschaftlichen Interessen für ein massiv beworbenes Angebot.
Mögliche Folgen des exzessiven Pornografiekonsums
In einer im Jahr 2008 durchgeführten Studie gaben die befragten Männer an, dass sie durch Internetpornografie zum einen kritischer gegenüber dem Körper ihrer Partnerin geworden sind und zum anderen weniger Interesse an häuslichem Sex verspüren. Die Frauen nehmen nach dem Konsum von pornografischen Inhalten vermehrt die Partnerkritik an ihrem Körper wahr und empfinden eine niedrigere Körperzufriedenheit. Zudem beklagen sie vermehrten Druck zu im Internet dargestellten Handlungen bei gleichzeitig reduziertem realem Sex mit dem Partner. [1]
Viele Frauen haben den Eindruck mit der Attraktivität der Pornodarstellerinnen und insbesondere den gezeigten sexuellen Praktiken nicht konkurrieren zu können und geben sich entsprechend verletzt/ wütend oder von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt. Die durch den exzessiven Pornokonsum unter Umständen eintretende Normalisierung des Ungewöhnlichen und die gesteigerte Erwartungshaltung der Männer lässt die eigene (reale) Sexualität eher langweilig erscheinen. Die entstehende Unzufriedenheit wird von den Männern ggf. mit Fixierung auf bestimmte Körperteile oder (extreme) sexuelle Vorlieben kompensiert. Dies kann zu emotionaler Abwesenheit beim real gelebten Sex mit der Partnerin bzw. einer Fixierung auf die eigene sexuelle Befriedigung führen. Gewinnt die Partnerin den Eindruck, zum Sexobjekt degradiert zu werden, wird sie sich dem Sex mit dem Partner entziehen wollen. Die Chancen des Mannes die Partnerin zum Ausprobieren bestimmter sexueller Praktiken zu überreden sinkt und die Frustration auf beiden Seiten steigt.
Folgen der Internetsexsucht
Im Verlauf der Internetsexsucht werden reale sexuelle, aber auch nicht-sexuelle Kontakten zunehmend vermieden und es kommt zum sozialen Rückzug, bis hin zur totalen Isolation und Vereinsamung. Die wachsende Anstrengung und zunehmendes Lügen um die immer größerer Zeiteinheiten des Alltags zu verheimlichen führt zu Stress. Es kommt zum Absinken von Hemmschwellen, gleichzeitig werden die meist verdrängten Scham- und Schuldgefühle jedoch immer drängender und Partnerschaftsprobleme akuter. Das gezeigte Desinteresse und die Unaufrichtigkeit führen oft zu einem generellen Vertrauensverlust des Partners und in letzter Konsequenz ggf. zur Trennung. Nach dem Scheitern der Beziehung flüchtet sich der Süchtige meist in den virtuellen Raum, da das reale Leben ohnehin nur als langweilig oder bedrohlich erlebt wird.
PorNO
Einige Feministinnen vertreten schon lange die Ansicht, dass nicht nur exzessiver Pornokonsum, sondern Pornografie generell zu Verrohung der gelebten Sexualität und der Geschlechterbeziehung allgemein führt. So startete Alice Schwarzer bereits im Jahr 1987 ihre PorNO Initiative. Die Kampagne wendet sich dabei gegen pornografische Darstellungen, in denen „verharmlosende oder verherrlichende, deutlich erniedrigende sexuelle Darstellung von Frauen oder Mädchen in Bildern und/oder Worten“ dargestellt werden. Diese Art der pornografischen Darstellung sei eine Form von medialer Gewalt, welche die Würde der Frau verletzt und zudem die Hemmschwelle für reale Gewalttätigkeit gegen Frauen heruntersetzen könnte.
NoFap®
Mittlerweile sehen einige Menschen -mehrheitlich Männer- ihren Pornokonsum selbst als Problem und finden bei ihrer Suche nach Rat die im Jahr 2011 aus einem Reddit Beitrag von Alexander Rhodes entstandene NoFap Community. Auch wenn sich die Community NoFap nennt und Verzicht auf Masturbation ein großes Thema ist: das eigentliche Anliegen ist der Verzicht auf den Pornokonsum, die Abstinenz von der Selbstbefriedigung ist lediglich ein Mittel um die Enthaltsamkeit zu bewerkstelligen. [2]
Stand: Februar 2016
[1] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18569538
In dieser Studie erfüllen ca. 2% der Teilnehmer alle Kriterien der Sucht im Sinne von komplettem Kontrollverlust und massivem Leidensdruck.
[2] "A clear majority of NoFap’s users and administrators alike agree that there’s nothing inherently wrong with masturbation.”
“We argue that heavy porn use makes real sex less enjoyable by desensitizing the brain’s reward system, which has consequences on sexual performance and intimacy.” Siehe: http://www.nofap.com/about
Tags: Sex Sucht Abhängigkeit Porno Film Video Gary Wilson Alexander Rhodes NoFap® Fapstronaut Femstronaut fapstinence rebooting PMO Impotenz Selbstbefriedigung Masturbation Onanie Ipsation Auto Erotik Erotismus Geschlechtsverkehr Alice Schwarzer PorNO Anti-Porno-Gesetz Web Cam Call Girl