Als Suizid wird die vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens bezeichnet.
Aus Sicht der Medizin sind Suizide und Suizidversuche in vielen Fällen ein Symptom einer behandlungsdürftigen psychischen Störung wie z.B. Depression, bipolare Störung oder Schizophrenie. Es können aber auch rein körperliche Beschwerden, wie starke physische Schmerzen, Krankheiten oder Behinderungen sein, welche den betroffenen Menschen zur Selbsttötung veranlasst.
Darüber hinaus sind Arbeitslosigkeit und daraus resultierende finanzielle Probleme ein weit verbreiteter Grund für die Selbsttötung. Eine breit angelegte Studie der Universität Zürich kommt zu dem Schluss, dass jeder fünfte Suizid direkt oder indirekt mit Arbeitslosigkeit in Verbindung gebracht werden kann. [1]
Wider dem Selbsterhaltungstrieb
Für nicht-suizidale Menschen erscheint die Option der Selbsttötung absurd, steht sie doch in direktem Widerspruch zu dem Selbsterhaltungstrieb aller Lebewesen. Manche Menschen empfinden das Leben allerdings als so qualvoll, dass von ihnen ein Weiterleben als unerwünschter eingeschätzt wird als den Tod. Der Psychiater Alfred Hoche (1865–1943) sprach in diesem Zusammenhang von einem „Bilanzsuizid“, also einer Selbsttötung nach rationaler Abwägung der Lebensumstände. Rational heißt in diesem Zusammenhang freilich ausschließlich rational nach dem subjektiven Empfinden des Betroffenen.
Aus Sicht der Medizin sind Suizide und Suizidversuche in vielen Fällen ein Symptom einer behandlungsdürftigen psychischen Störung wie z.B. Depression, bipolare Störung oder Schizophrenie. Es können aber auch rein körperliche Beschwerden, wie starke physische Schmerzen, Krankheiten oder Behinderungen sein, welche den betroffenen Menschen zur Selbsttötung veranlasst.
Darüber hinaus sind Arbeitslosigkeit und daraus resultierende finanzielle Probleme ein weit verbreiteter Grund für die Selbsttötung. Eine breit angelegte Studie der Universität Zürich kommt zu dem Schluss, dass jeder fünfte Suizid direkt oder indirekt mit Arbeitslosigkeit in Verbindung gebracht werden kann. [1]
Wider dem Selbsterhaltungstrieb
Für nicht-suizidale Menschen erscheint die Option der Selbsttötung absurd, steht sie doch in direktem Widerspruch zu dem Selbsterhaltungstrieb aller Lebewesen. Manche Menschen empfinden das Leben allerdings als so qualvoll, dass von ihnen ein Weiterleben als unerwünschter eingeschätzt wird als den Tod. Der Psychiater Alfred Hoche (1865–1943) sprach in diesem Zusammenhang von einem „Bilanzsuizid“, also einer Selbsttötung nach rationaler Abwägung der Lebensumstände. Rational heißt in diesem Zusammenhang freilich ausschließlich rational nach dem subjektiven Empfinden des Betroffenen.
In den Medien wird Suizid oft als eine Impulshandlung eines jungen Menschen dargestellt, welcher aufgrund persönlicher Unreife nicht zur Bewältigung einer spontanen Lebenskrise fähig ist. Dies ist im Sinne vieler Suizidversuche durchaus korrekt, denn es ist in den entwickelten Ländern primär die Gruppe der jungen Frauen welche versucht sich das Leben zu nehmen. [2]
Tatsächlich vollendete Selbsttötung ist in reichen Ländern allerdings eher ein Phänomen der Gruppe der Männer ab 45 Jahre. [1]
Gemäß Daten des Statistischen Bundesamtes begingen in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt 10078 Personen Suizid. Die Zahl der Toten durch Selbsttötung ist somit fast dreimal höher als die Anzahl der Verkehrstote (3459 im 2015). [3]
Stigma Suizidgedanken
Lange haftete suizidalen Menschen das Stigma des Verlierers an. Es waren gemäß gängigem Klischee praktisch nur gescheiterte Loser, die sich das Leben nahmen. Bestenfalls waren es Künstler wie Kurt Cobain oder Amy Jade Winehouse, welche ihre Kreativität sozusagen mit psychischer Labilität bezahlten. Mittlerweile haben aber auch viele Selbstmorde von erfolgreichen Menschen aus nicht-kreativen Branchen Schlagzeilen gemacht. So gab es in jüngster Vergangenheit einige erfolgreiche Spitzensportler, die Selbstmord begangen haben. Einer der in Deutschland bekanntesten war der Torwart Robert Enke. Darüber hinaus beendeten auch einige Spitzenmanager: wie Pierre Wauthier (Zurich Versicherungen) oder Carsten Schloter (Swisscom) ihr Leben selbst. Die Theorie, dass Suizidgedanken nur das Problem von Kreativen am Rande des Wahnsinns sind und Suizid generell ein Akt der Erfolglosen und Gescheiterten, ist nicht haltbar.
Geschlechterrollen
In ihrer Studie zum Suizid weist die WHO für die reichen Länder ausdrücklich auf einen Zusammenhang zwischen finanzieller Situation, sowie Geschlechtszugehörigkeit und Suizidrate hin: „Generally, more men die by suicide than women. In richer countries, three times as many men die by suicide than women. Men aged 50 years and over are particularly vulnerable.“ [4]
Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen und suizidale Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die oft Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
Stand: Dezember 2018
[1] https://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/archive/2015/jeder-fuenfte-suizid-steht-in-zusammenhang-mit-arbeitslosigkeit.html
[2] Own Chart. Datenquelle: Destatis ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/Sterbefaelle_Suizid_ErwachseneKinder
[3] https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Internationales/Thema/BevoelkerungArbeitSoziales/Gesundheit/Suizid.html
[4] https://www.who.int/mediacentre/news/releases/2014/suicide-prevention-report/en/
Tags: Suizidologie Depression Anerkennung Arbeit Stress Überarbeitung Erschöpfungstod Karoshi Freitod suizidale Krise Werther Fieber Papageno Effekt Versuchte Selbsttötung egoistischer altruistischer anomischer fatalistischer Suizid Selbstmord Versuch Suizidenten Suizidalität Eigenanamnese Mors voluntaria Parasuizid Selbstvergiftung Selbstbeschädigung
Tatsächlich vollendete Selbsttötung ist in reichen Ländern allerdings eher ein Phänomen der Gruppe der Männer ab 45 Jahre. [1]
Gemäß Daten des Statistischen Bundesamtes begingen in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt 10078 Personen Suizid. Die Zahl der Toten durch Selbsttötung ist somit fast dreimal höher als die Anzahl der Verkehrstote (3459 im 2015). [3]
Stigma Suizidgedanken
Lange haftete suizidalen Menschen das Stigma des Verlierers an. Es waren gemäß gängigem Klischee praktisch nur gescheiterte Loser, die sich das Leben nahmen. Bestenfalls waren es Künstler wie Kurt Cobain oder Amy Jade Winehouse, welche ihre Kreativität sozusagen mit psychischer Labilität bezahlten. Mittlerweile haben aber auch viele Selbstmorde von erfolgreichen Menschen aus nicht-kreativen Branchen Schlagzeilen gemacht. So gab es in jüngster Vergangenheit einige erfolgreiche Spitzensportler, die Selbstmord begangen haben. Einer der in Deutschland bekanntesten war der Torwart Robert Enke. Darüber hinaus beendeten auch einige Spitzenmanager: wie Pierre Wauthier (Zurich Versicherungen) oder Carsten Schloter (Swisscom) ihr Leben selbst. Die Theorie, dass Suizidgedanken nur das Problem von Kreativen am Rande des Wahnsinns sind und Suizid generell ein Akt der Erfolglosen und Gescheiterten, ist nicht haltbar.
Geschlechterrollen
In ihrer Studie zum Suizid weist die WHO für die reichen Länder ausdrücklich auf einen Zusammenhang zwischen finanzieller Situation, sowie Geschlechtszugehörigkeit und Suizidrate hin: „Generally, more men die by suicide than women. In richer countries, three times as many men die by suicide than women. Men aged 50 years and over are particularly vulnerable.“ [4]
Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen und suizidale Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die oft Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
Stand: Dezember 2018
[1] https://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/archive/2015/jeder-fuenfte-suizid-steht-in-zusammenhang-mit-arbeitslosigkeit.html
[2] Own Chart. Datenquelle: Destatis ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/Sterbefaelle_Suizid_ErwachseneKinder
[3] https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Internationales/Thema/BevoelkerungArbeitSoziales/Gesundheit/Suizid.html
[4] https://www.who.int/mediacentre/news/releases/2014/suicide-prevention-report/en/
Tags: Suizidologie Depression Anerkennung Arbeit Stress Überarbeitung Erschöpfungstod Karoshi Freitod suizidale Krise Werther Fieber Papageno Effekt Versuchte Selbsttötung egoistischer altruistischer anomischer fatalistischer Suizid Selbstmord Versuch Suizidenten Suizidalität Eigenanamnese Mors voluntaria Parasuizid Selbstvergiftung Selbstbeschädigung