Medienbetreiber in Deutschland sehen sich einer gefühlt zunehmenden Anzahl von aggressiven Kommentaren im Netz ausgesetzt. Der Deutsche Presserat hat daher erklärt, erstmals Regeln für Leserbeiträge in Online-Foren von Zeitungen und Zeitschriften festlegen zu wollen und schlägt vor, dass diese künftig wie Leserbriefe behandelt werden sollten. Dies würde bedeuten, dass z.B. Beleidigungen idealerweise vorab oder zumindest zeitnah nach Veröffentlichung gelöscht werden müssten.
Problematisch dabei ist natürlich, dass die Maßstäbe was als Beleidigung gilt, fließend sind und unter anderem davon abhängen, wer die Bewertung vornimmt. Und so kann die durchaus gutgemeinte Filterung der Kommentare der erste Schritt einer generellen Zensur sein. Annika Taube, Leitende Community-Redakteurin ZEIT ONLINE, räumt ein, dass auch themenfremde oder polemische Kommentare gelöscht werden: „[…] Wir begreifen Kommentare als Teil einer Debatte, die das jeweilige Artikelthema um weitere Informationen und Aspekte bereichern soll. Deshalb löschen wir zum Beispiel auch themenferne Kommentare.“ Das Problem: Auch wenn der Bezug klar hergestellt wird, kann es vorkommen, dass der Moderator die Zusammenhänge nicht begreift oder den Beitrag als polemisch versteht und absolut legitime Kommentare aussortiert.
Problematisch dabei ist natürlich, dass die Maßstäbe was als Beleidigung gilt, fließend sind und unter anderem davon abhängen, wer die Bewertung vornimmt. Und so kann die durchaus gutgemeinte Filterung der Kommentare der erste Schritt einer generellen Zensur sein. Annika Taube, Leitende Community-Redakteurin ZEIT ONLINE, räumt ein, dass auch themenfremde oder polemische Kommentare gelöscht werden: „[…] Wir begreifen Kommentare als Teil einer Debatte, die das jeweilige Artikelthema um weitere Informationen und Aspekte bereichern soll. Deshalb löschen wir zum Beispiel auch themenferne Kommentare.“ Das Problem: Auch wenn der Bezug klar hergestellt wird, kann es vorkommen, dass der Moderator die Zusammenhänge nicht begreift oder den Beitrag als polemisch versteht und absolut legitime Kommentare aussortiert.
Beispiel Zeit Online
ZEIT Online hat sich als "Führungsblatt des feminisierten Journalismus" (Leserzitat) etabliert und ist so weit links, dass es dort bereits als diskriminierend empfunden wird auch nur darauf hinzuweisen, dass Diskriminierung überhaupt existiert. (Der hier ersichtliche Beitrag mit einem Link zu einem von der ZEIT selbst veröffentlichten Artikel wurde von der Redaktion sofort gelöscht.)
Einige Gründe für die mitunter schlechte Diskussionskultur im Internet:
Zum einen fühlt sich der Kommentator durch die vermeintliche Anonymität geschützt, zum anderen ist ihm aber auch der Adressat meist nicht persönlich bekannt und somit aus seiner Sicht nur ein anonymer Nutzer unter vielen. Da wird schnell vergessen, dass auch dieser Nutzer ein Mensch mit Gefühlen ist, der durch allzu persönliche Angriffe unnötige Kränkung erfährt.
Wer jede Handlung im Detail vor Publikum ausbreitet, muss natürlich damit rechnen, dass seine gelegentlich vorkommenden Fehler ebenfalls vor Publikum stattfinden und entsprechend kommentiert werden. Dies gilt für Privatpersonen genauso wie für Unternehmen. Eine gewisse spontane Schadenfreude bleibt da gelegentlich nicht aus.
Die Halbwertszeit von Meldungen in Soziale Medien ist extrem gering. Entweder der User kommentiert sofort oder gar nicht. Insbesondere auf Facebook erlahmen Diskussionen -sollten sie überhaupt entstehen- innerhalb sehr kurzer Zeit. Zur schnellen Reaktion gezwungen bleibt freilich keine Zeit für Reflexion und der Kommentar fällt emotionaler als nötig aus.
Gerade die Seiten der Soziale Medien werden häufig zwischendurch aufgerufen. Sie dienen oft zur generellen Ablenkung. Eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema, welches da zufällig über den Schirm blinkt, kann in der kurzen Zeit freilich nicht stattfinden. Oft hat der Kommentierende daran auch gar kein Interesse. Wenn er nicht Nachricht A kommentiert, so ist es eben Nachricht B. Es geht nicht um das Thema, sondern um das Kommentieren an sich, denn der Kommentar ist lediglich Lückenfüller um der Langeweile vorzubeugen während der User z.B. an der Haltestelle auf die Bahn wartet.
Allzu oft geht es nicht um Inhalte, sondern darum, Aufmerksamkeit zu erzielen. Wer in der Masse der Beiträge nicht untergehen will, muss provokantere Positionen vertreten, generell aggressiver sein und lauter schreien als die Anderen. (Siehe: Hate Speech.)
Das Phänomen ist freilich nicht neu, sondern wird nun lediglich im digitalen Raum fortgesetzt. Schon der Krawall-Feminismus der 80er Jahre mit Frontfrau Alice Schwarzer versuchte durch möglichst laute/ provokante Statements auf sich aufmerksam zu machen.
Diese Unkultur setzt sich nun also in den Sozialen Medien fort - denn ein Großteil der heutigen Internet-Nutzer ist in einer Zeit aufgewachsen, in der es nur wenige Möglichkeiten gab, Kritik vor einem großen Publikum zu äußern. Die Massenmedien wie Fernsehsender und Zeitungen konnten sich aussuchen, welche Stimmen sie hörten und welche Leserbriefe sie abdruckten. Behörden und Unternehmen stellten sich in der Regel generell taub. Kritik musste also besonders laut und provokant sein um überhaupt gehört zu werden.
Heute kann hingegen jeder seine Meinung äußern und die Unternehmen und Online-Magazine sind meist dazu angehalten, generell auf Kritik zu reagieren. Die Sozialen Medien sind ein zunehmend familiärer Raum geworden, in welchem es eigentlich keinen Grund mehr für einen überzogenen Tonfall gibt.
Zum einen fühlt sich der Kommentator durch die vermeintliche Anonymität geschützt, zum anderen ist ihm aber auch der Adressat meist nicht persönlich bekannt und somit aus seiner Sicht nur ein anonymer Nutzer unter vielen. Da wird schnell vergessen, dass auch dieser Nutzer ein Mensch mit Gefühlen ist, der durch allzu persönliche Angriffe unnötige Kränkung erfährt.
Wer jede Handlung im Detail vor Publikum ausbreitet, muss natürlich damit rechnen, dass seine gelegentlich vorkommenden Fehler ebenfalls vor Publikum stattfinden und entsprechend kommentiert werden. Dies gilt für Privatpersonen genauso wie für Unternehmen. Eine gewisse spontane Schadenfreude bleibt da gelegentlich nicht aus.
Die Halbwertszeit von Meldungen in Soziale Medien ist extrem gering. Entweder der User kommentiert sofort oder gar nicht. Insbesondere auf Facebook erlahmen Diskussionen -sollten sie überhaupt entstehen- innerhalb sehr kurzer Zeit. Zur schnellen Reaktion gezwungen bleibt freilich keine Zeit für Reflexion und der Kommentar fällt emotionaler als nötig aus.
Gerade die Seiten der Soziale Medien werden häufig zwischendurch aufgerufen. Sie dienen oft zur generellen Ablenkung. Eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema, welches da zufällig über den Schirm blinkt, kann in der kurzen Zeit freilich nicht stattfinden. Oft hat der Kommentierende daran auch gar kein Interesse. Wenn er nicht Nachricht A kommentiert, so ist es eben Nachricht B. Es geht nicht um das Thema, sondern um das Kommentieren an sich, denn der Kommentar ist lediglich Lückenfüller um der Langeweile vorzubeugen während der User z.B. an der Haltestelle auf die Bahn wartet.
Allzu oft geht es nicht um Inhalte, sondern darum, Aufmerksamkeit zu erzielen. Wer in der Masse der Beiträge nicht untergehen will, muss provokantere Positionen vertreten, generell aggressiver sein und lauter schreien als die Anderen. (Siehe: Hate Speech.)
Das Phänomen ist freilich nicht neu, sondern wird nun lediglich im digitalen Raum fortgesetzt. Schon der Krawall-Feminismus der 80er Jahre mit Frontfrau Alice Schwarzer versuchte durch möglichst laute/ provokante Statements auf sich aufmerksam zu machen.
Diese Unkultur setzt sich nun also in den Sozialen Medien fort - denn ein Großteil der heutigen Internet-Nutzer ist in einer Zeit aufgewachsen, in der es nur wenige Möglichkeiten gab, Kritik vor einem großen Publikum zu äußern. Die Massenmedien wie Fernsehsender und Zeitungen konnten sich aussuchen, welche Stimmen sie hörten und welche Leserbriefe sie abdruckten. Behörden und Unternehmen stellten sich in der Regel generell taub. Kritik musste also besonders laut und provokant sein um überhaupt gehört zu werden.
Heute kann hingegen jeder seine Meinung äußern und die Unternehmen und Online-Magazine sind meist dazu angehalten, generell auf Kritik zu reagieren. Die Sozialen Medien sind ein zunehmend familiärer Raum geworden, in welchem es eigentlich keinen Grund mehr für einen überzogenen Tonfall gibt.
Allgemeine Netiquette in Diskussionsforen oder bei der Kommunikation im Internet.
Stand: August 2014
Tags: Soziale Medien Netzwerke Netiquette Online Foren Kommunikation Journalismus Zeitung Redaktion Journalisten Leser Kommentar Funktion Diskussion Kultur Hate Speech Beleidigung Polemik Zensur Anonym Nutzer Twitter Tweet Facebook Werbung Spam Smartphone Handy Mobiltelefon
- Möglichst kurz fassen. Knappe, gut formulierte Beiträge sind leserfreundlich.
- Korrekte Orthographie kann nicht schaden. Nur wahre Erbsenzähler regen sich in Foren über jeden Tippfehler auf, aber eine einigermaßen korrekte Rechtschreibung erhöht definitiv die Lesbarkeit.
- Beiträge am besten in Ruhe und mit Bedacht formulieren. Die Gefahr von Missverständnissen ist in einem öffentlichen Diskussionsforum, in dem man die anderen Teilnehmer meist nicht persönlich kennt, besonders hoch. Die gewählten Formulierungen sollten daher klar verständlich sein.
- Vorsicht mit Humor oder Sarkasmus. Sarkastisch/ Ironisch gemeinte Bemerkungen können schnell missverstanden werden. Am besten ist es, diese explizit zu kennzeichnen.
- Nicht vergessen, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt. Posts werden von anderen Menschen gelesen. Höflichkeit sollte daher selbstverständlich sein.
- Verbale Angriffe sind kontraproduktiv. Es macht anderen Lesern wenig Spaß endlose Posts zu lesen, die zu einem Kleinkrieg zwischen einigen wenigen Forenteilnehmern eskaliert sind und nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.
- Unhöfliche Beiträge oder gar persönliche Angriffe am besten ignorieren. In Foren sollte es um sachliche Diskussion und Erfahrungsaustausch gehen. Wer dies nicht beachtet, ist der Aufmerksamkeit nicht wert.
- "Du" oder "Sie"? In deutschsprachigen Foren findet sich ungeachtet der gesellschaftlichen Stellung oder des Alters des Gegenübers oft das "Online-Du". Im Internet signalisiert dies nicht zwangsläufig weniger Respekt als die Verwendung der formalen Anrede. Im Gegenteil: Eine entgegen der Gepflogenheiten des entsprechenden Forums gewählte Ansprache per "Sie" kann als bewusste Form der Ausgrenzung des Gesprächspartners benutzt werden. Daher ist es ratsam, die üblichen Umgangsformen in einem Forum zu beachten wenn eigene Beiträge dort eingestellt werden.
- Gesetzlichen Regelungen sind generell auch im Internet und den Foren zu beachten. Die Verbreitung von verbotenen Texten oder Bildern ist wenig ratsam.
- Keine Verbreitung von Werbeinformationen. Werbung oder werbeähnliche Aussagen werden in Foren nur geduldet, wenn sie tatsächlich auch Informationen zum Thema beisteuern. Auf eindeutiges Spammen reagieren die meisten Communities sehr sensibel. Wiederholte oder unverhältnismäßig aufdringlich formulierte kommerzielle Werbepostings werden vom Betreiber unter Umständen mit einer Zugangssperre für das betreffende Forum geahndet.
- Verwendung von Großbuchstaben. Die Verwendung von Großschreibung bedeutet im Internet "schreien". Jemanden anzuschreien ist natürlich äußerst unhöflich.
Stand: August 2014
Tags: Soziale Medien Netzwerke Netiquette Online Foren Kommunikation Journalismus Zeitung Redaktion Journalisten Leser Kommentar Funktion Diskussion Kultur Hate Speech Beleidigung Polemik Zensur Anonym Nutzer Twitter Tweet Facebook Werbung Spam Smartphone Handy Mobiltelefon