Das Übergangssystem bezeichnet mehrere einjährige Bildungsangebote, wie beispielsweise das Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr und Berufseinstiegsjahr, die nach dem allgemeinbildenden Schulabschluss (bzw. dem Nichterreichen desselbigen) die Ausbildungsreife fördern und den Übergang in eine Berufsausbildung im Dualen System erleichtern sollen.
Tatsächlich ist die Teilnahme an diesen Bildungsangeboten jedoch für alle Schulabgänger (vor allem Hauptschulabgänger mit und ohne Abschluss), die keinen Ausbildungsplatz gefunden und ihre Pflichtschulzeit noch nicht erreicht haben, verpflichtend. Daher wird das Übergangssystem von den Teilnehmern oft nicht als Massnahme zur Qualifikation, sondern nur als Warteschleife betrachtet.
Das äußerst heterogene Übergangssystem wird in den nationalen Bildungsberichten neben der Dualen Ausbildung (betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung mit begleitendem Berufsschulunterricht) und dem Schulberufssystem (Ausbildung in einem gesetzlich anerkannten Beruf in vollzeitschulischer Form) als einer der drei Sektoren des beruflichen Ausbildungssystems in Deutschland bezeichnet.
Während im Jahr 1995 erst 31,9 % aller Neuzugänge in diesen drei Sektoren auf das Übergangssystem entfielen, stieg dessen Anteil bis zum Jahr 2003 kontinuierlich auf 42,7 % an. Seit dem Jahr 2003 geht die Bedeutung des Übergangssystems aufgrund der demographischen Entwicklung und der seit 2009 verbesserten Ausbildungsplatzsituation wieder zurück. Dennoch beginnen noch immer mehr als 250.000 Jugendliche mit einer Übergangsmaßnahme zwischen Schule und Berufsausbildung. [1]
Eine Befragung von etwa 550 Experten im Rahmen einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bertelsmann Stiftung brachte folgende Ergebnisse: 89% der Experten geben an, dass es beim Einsatz von finanziellen Mitteln und Personal im Übergangssystem an Effektivität mangelt. Mehr als drei Viertel kritisieren, dass die zahlreichen unterschiedlichen Maßnahmen und Bildungsgänge kaum noch zu überblicken sind. Trotz notwendiger Reformen halten aber 81% der Befragten das Übergangssystem grundsätzlich für unverzichtbar. Unter den Reformvorschlägen wurden am häufigsten ein verbessertes Profiling der Jugendlichen und eine bessere Unterstützung bei der Stellensuche sowie eine Ausweitung der betrieblichen Praxisanteile genannt. [2]
Stand: Februar 2015
[1] Chart siehe Seite 98 des Bildungsberichtes 2014: http://www.bildungsbericht.de/daten2014/bb_2014.pdf (4.25 MB)
[2] Autorengruppe BIBB/Bertelsmann Stiftung: Reform des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung. Aktuelle Vorschläge im Urteil von Berufsbildungsexperten und Jugendlichen, Januar 2011, http://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/seriesitem/id/8
Tags: Übergangssystem berufliche Duale Ausbildung Reife Lehre Beruf Schule Bildung System Lehrplan Allgemeinbildung theoretische Fachkenntnissen fachliche Fähigkeiten praktische Fertigkeiten
Tatsächlich ist die Teilnahme an diesen Bildungsangeboten jedoch für alle Schulabgänger (vor allem Hauptschulabgänger mit und ohne Abschluss), die keinen Ausbildungsplatz gefunden und ihre Pflichtschulzeit noch nicht erreicht haben, verpflichtend. Daher wird das Übergangssystem von den Teilnehmern oft nicht als Massnahme zur Qualifikation, sondern nur als Warteschleife betrachtet.
Das äußerst heterogene Übergangssystem wird in den nationalen Bildungsberichten neben der Dualen Ausbildung (betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung mit begleitendem Berufsschulunterricht) und dem Schulberufssystem (Ausbildung in einem gesetzlich anerkannten Beruf in vollzeitschulischer Form) als einer der drei Sektoren des beruflichen Ausbildungssystems in Deutschland bezeichnet.
Während im Jahr 1995 erst 31,9 % aller Neuzugänge in diesen drei Sektoren auf das Übergangssystem entfielen, stieg dessen Anteil bis zum Jahr 2003 kontinuierlich auf 42,7 % an. Seit dem Jahr 2003 geht die Bedeutung des Übergangssystems aufgrund der demographischen Entwicklung und der seit 2009 verbesserten Ausbildungsplatzsituation wieder zurück. Dennoch beginnen noch immer mehr als 250.000 Jugendliche mit einer Übergangsmaßnahme zwischen Schule und Berufsausbildung. [1]
Eine Befragung von etwa 550 Experten im Rahmen einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bertelsmann Stiftung brachte folgende Ergebnisse: 89% der Experten geben an, dass es beim Einsatz von finanziellen Mitteln und Personal im Übergangssystem an Effektivität mangelt. Mehr als drei Viertel kritisieren, dass die zahlreichen unterschiedlichen Maßnahmen und Bildungsgänge kaum noch zu überblicken sind. Trotz notwendiger Reformen halten aber 81% der Befragten das Übergangssystem grundsätzlich für unverzichtbar. Unter den Reformvorschlägen wurden am häufigsten ein verbessertes Profiling der Jugendlichen und eine bessere Unterstützung bei der Stellensuche sowie eine Ausweitung der betrieblichen Praxisanteile genannt. [2]
Stand: Februar 2015
[1] Chart siehe Seite 98 des Bildungsberichtes 2014: http://www.bildungsbericht.de/daten2014/bb_2014.pdf (4.25 MB)
[2] Autorengruppe BIBB/Bertelsmann Stiftung: Reform des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung. Aktuelle Vorschläge im Urteil von Berufsbildungsexperten und Jugendlichen, Januar 2011, http://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/seriesitem/id/8
Tags: Übergangssystem berufliche Duale Ausbildung Reife Lehre Beruf Schule Bildung System Lehrplan Allgemeinbildung theoretische Fachkenntnissen fachliche Fähigkeiten praktische Fertigkeiten