Suburbanisierung bezeichnet die Abwanderung der städtischen Bevölkerung aus der Kernstadt in das städtische Umland.
Damit verbunden ist eine Ausdehnung der kompakten Stadt in ihr umliegendes Land. Bevölkerung, Arbeitsplätze, Funktionen und damit auch zentralörtliche Bedeutung verschieben sich aus dem Stadtkern in den vorstädtischen Bereich.
Mit der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs und steigenden Immobilienpreisen im Stadtzentrum war in der Vergangenheit eine Ausdehnung städtischer Lebens- und Siedlungsweise aus der Kernstadt in das Ergänzungsgebiet zu beobachten. Die Abwanderung aus den Großstädten führte dabei zur Verstädterung ländlicher Gemeinden, zur Entstehung sogenannter Speckgürtel oder entsprechender Satelliten- /Trabantenstädte.
Ganze Umlandgemeinden großer Städte können auf diese Weise zu reinen Wohngemeinden werden. Diese meist relativ dünn bebauten Gebiete verursachen für die Gemeinden hohe Folgekosten bei der Infrastruktur, da Leitungen, Straßen oder soziale Einrichtungen neu aufgebaut werden müssen. Gleichzeitig erodiert die bereits bestehende Infrastruktur wie z.B. Einkaufsmöglichkeiten, da die Bewohner ihre Einkäufe nun vorzugsweise in der Stadt tätigen und damit in der kleinen Gemeinde das Steueraufkommen fehlt. Außerdem können infolge der von den Städtern kreierten Nachfrage die Grundstückspreise stark steigen, so dass die angestammte Bevölkerung verdrängt wird. In der Folge kann es zur Segregation von Teilen der Bevölkerung und entsprechender Slumbildung kommen.
Durch ein Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche geht zudem stadtnaher Freiraum mit seiner Erholungsfunktion verloren. Darüber hinaus werden die ökologischen Funktionen (Frischluftschneisen, Grundwasserregeneration, u.a.) beeinträchtigt, was letztlich das Stadtklima negativ beeinflusst.
Auch in anderer Hinsicht ist die Abwanderung der Bewohner für die Städte ein Problem: Da beim Fortzug aus der Kernstadt oft die politische Stadtgrenze oder im Falle der Stadtstaaten auch schnell die Landesgrenze verlassen wird, schrumpfen auch die städtischen Steuereinnahmen. Einkommensteueranteil und weitere Steuern fließen stattdessen dem Landkreis zu. Dennoch wird erwartet, dass die Kernstadt ihre Infrastruktur erhält und sogar den wachsenden Verkehrsströmen anpasst. So sollen z.B. leer stehende Immobilien entweder einer neuen Nutzung zugeführt oder beseitigt werden.
Mittlerweile haben viele Menschen erkannt, dass ein Haus im grünen Speckgürtel der Stadt nicht zwangsläufig eine Verbesserung der Lebensqualität darstellt. Allein der enorme Zeitverlust durch das werktägliche Pendeln zur Arbeit, sowie die damit verbundenen Kosten stellen große individuelle Nachteile des suburbanen Lebens dar.
Entsprechend ist seit einiger Zeit der Gegentrend erkennbar: Neuentdeckung der Kernstadt und historischer Kieze. Die damit einhergehende Gentrifizierung schafft allerdings ohne Frage neue Probleme.
Stand: Juni 2015
Tags: Ballungsgebiet Großstädte Gentrifizierung Kiez Innenstadt Stadt Kern Flucht Region Planung Vorstadt Suburbanisierung Entstädterung Zersiedelung Umland Vorort Agglomeration Speckgürtel
Damit verbunden ist eine Ausdehnung der kompakten Stadt in ihr umliegendes Land. Bevölkerung, Arbeitsplätze, Funktionen und damit auch zentralörtliche Bedeutung verschieben sich aus dem Stadtkern in den vorstädtischen Bereich.
Mit der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs und steigenden Immobilienpreisen im Stadtzentrum war in der Vergangenheit eine Ausdehnung städtischer Lebens- und Siedlungsweise aus der Kernstadt in das Ergänzungsgebiet zu beobachten. Die Abwanderung aus den Großstädten führte dabei zur Verstädterung ländlicher Gemeinden, zur Entstehung sogenannter Speckgürtel oder entsprechender Satelliten- /Trabantenstädte.
Ganze Umlandgemeinden großer Städte können auf diese Weise zu reinen Wohngemeinden werden. Diese meist relativ dünn bebauten Gebiete verursachen für die Gemeinden hohe Folgekosten bei der Infrastruktur, da Leitungen, Straßen oder soziale Einrichtungen neu aufgebaut werden müssen. Gleichzeitig erodiert die bereits bestehende Infrastruktur wie z.B. Einkaufsmöglichkeiten, da die Bewohner ihre Einkäufe nun vorzugsweise in der Stadt tätigen und damit in der kleinen Gemeinde das Steueraufkommen fehlt. Außerdem können infolge der von den Städtern kreierten Nachfrage die Grundstückspreise stark steigen, so dass die angestammte Bevölkerung verdrängt wird. In der Folge kann es zur Segregation von Teilen der Bevölkerung und entsprechender Slumbildung kommen.
Durch ein Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche geht zudem stadtnaher Freiraum mit seiner Erholungsfunktion verloren. Darüber hinaus werden die ökologischen Funktionen (Frischluftschneisen, Grundwasserregeneration, u.a.) beeinträchtigt, was letztlich das Stadtklima negativ beeinflusst.
Auch in anderer Hinsicht ist die Abwanderung der Bewohner für die Städte ein Problem: Da beim Fortzug aus der Kernstadt oft die politische Stadtgrenze oder im Falle der Stadtstaaten auch schnell die Landesgrenze verlassen wird, schrumpfen auch die städtischen Steuereinnahmen. Einkommensteueranteil und weitere Steuern fließen stattdessen dem Landkreis zu. Dennoch wird erwartet, dass die Kernstadt ihre Infrastruktur erhält und sogar den wachsenden Verkehrsströmen anpasst. So sollen z.B. leer stehende Immobilien entweder einer neuen Nutzung zugeführt oder beseitigt werden.
Mittlerweile haben viele Menschen erkannt, dass ein Haus im grünen Speckgürtel der Stadt nicht zwangsläufig eine Verbesserung der Lebensqualität darstellt. Allein der enorme Zeitverlust durch das werktägliche Pendeln zur Arbeit, sowie die damit verbundenen Kosten stellen große individuelle Nachteile des suburbanen Lebens dar.
Entsprechend ist seit einiger Zeit der Gegentrend erkennbar: Neuentdeckung der Kernstadt und historischer Kieze. Die damit einhergehende Gentrifizierung schafft allerdings ohne Frage neue Probleme.
Stand: Juni 2015
Tags: Ballungsgebiet Großstädte Gentrifizierung Kiez Innenstadt Stadt Kern Flucht Region Planung Vorstadt Suburbanisierung Entstädterung Zersiedelung Umland Vorort Agglomeration Speckgürtel